Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
sagte er.«
    »Eine teure Art, menschliche Arbeitskraft einzusetzen ...«
    »Nein. Phrutius brauchte in den Bergen und in der Wüste Schutz ... Wenn ich nicht so große Angst hätte ...« Hunch war Tryfant, und Sie wissen, daß ich, was diese Leute betrifft, neutral eingestellt bin. Doch gewöhnlich war er ein fröhlicher Bursche, etwas über viereinhalb Fuß groß und mit dem verschmitzten Gesichtsausdruck eines Sechsjährigen, der ahnt, daß er sich ein Eis verdienen kann. »Ich habe einmal fliehen können – und als ich erwischt wurde ...« Er sprach nicht weiter. Dies brauchte er auch gar nicht. Er hatte mir berichtet, daß er aus dem kleinen Kovnat Covinglee in den Ländern der Morgendämmerung stammte und sein Vater ein Messingschmied gewesen war, dem es aber zuletzt sehr dreckig gegangen war. »Er spielte viel zu gern Vajikry und brachte seine ganze Zeit und all sein Geld mit dem Spiel durch. Wir wurden als mittellos verstoßen, und ich endete als Sklave.«
    Nach dem überragenden kregischen Brettspiel Jikaida waren in dieser Welt Jikalla und Vajikry besonders beliebt. Aus Verzweiflung über seinen Vater hatte sich Hunch dem Spiel der Monde verschrieben.
    Als am nächsten Tag nach einer längeren Strecke durch den Wald eine Stadt in Sicht kam, wußten wir, daß sich unser Schicksal zu erfüllen drohte. Wir trugen schmutzige graue Lendenschurze, waren verdreckt und mit Narben und Wunden bedeckt, und das Haar wehte uns medusenhaft um den Kopf. Wir waren der Abschaum der Menschheit.
    »Vielleicht können wir hier endlich entkommen, Hunch.«
    »Tryflor sei mein Zeuge! Meine Beine sind viel zu müde zum Laufen, Dom.«
    Die Stadt, deren Namen niemand von uns kannte, verfügte über etliche schöne Sklavengehege: Steinmauern, Gitterfenster, Auspeitschgestelle. In einer dieser Anlagen kamen wir unter. Nahrung oder Wasser erhielten wir nicht, dafür aber eine Auspeitschung, gratis und umsonst. Wächter in ledernen messingbesetzten Wamsen bewachten uns mit Widerhakenspeeren. Ihre schnurrbärtigen Gesichter waren mürrisch verzogen. Die Feuer der Wache loderten in den Türmen.
    Gegen Morgen wurden wir mit Hieben und Tritten geweckt. Noch halb betäubt fuhren wir hoch und stellten uns schließlich müde zu Reihen auf. In offenen Herdstellen brannte Feuer. Wir – das waren männliche Sklaven aus vielen Rassen. Wir warteten mit der Geduld, die Sklaven stets aufzubringen haben, und zwangen uns, keinen erkennbaren Anteil an unserer Umwelt zu nehmen, aus Angst vor der Erkenntnis der Wahrheit und dem Schrecken, die diese Wahrheit uns vorzeitig bringen mochte. Wassereimer wurden gebracht, mit der Anweisung an alle, sich zu übergießen und den Dreck zu entfernen. Die Wächter zogen scharfe Dolche.
    Einige Sklaven begannen zu schreien, denn sie glaubten das Schreckliche bereits gekommen; aber ...
    »Beruhigt euch, ihr Onker! Ruhe!« brüllten die Sklavenherren durcheinander und schubsten uns hierhin und dorthin, um die Formation zu halten, doch schlugen sie nicht mit Peitschen oder Knüppeln zu.
    Die scharfen Messer wurden dazu benutzt, den Sklaven dicke Haarsträhnen abzuschneiden, die Bärte zu trimmen, uns ganz allgemein das Aussehen gefährlicher Dschungelungeheuer zu nehmen.
    Dann aßen wir. Wir verzehrten Mergem – eine wunderbare gemüseartige Pflanze, die sehr nahrhaft ist. In getrocknetem Zustand gibt sie jahrelang Nahrung und läßt sich anschließend auch wieder aussäen. Der Brei war ausnahmsweise nicht mit Wasser, sondern mit Milch angemacht und sogar mit Orangenhonig gesüßt. Wir konnten unser Glück kaum fassen.
    Schließlich wurden wir mit Öl eingeschmiert. Einige von uns kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man behandelte auch unsere Wunden; allerdings wurden viele nur übergeschminkt, obwohl dieser Trick selbst dem blindesten Sklavenkäufer auffallen mußte.
    Dann wurden wir zur Auktion getrieben.
    Wenn ich hier nicht näher darauf eingehe, dann deshalb, weil ich den Vorgang entwürdigend finde – für die Verkäufer und Käufer, nicht für die Sklaven. Bei der Versteigerung sind sie Besitzstücke, weiter nichts – ein Umstand, der sie nicht entehrt, sondern sie nur aus der Sphäre der Kreaturen entfernt, die Sklaven kaufen und verkaufen.
    Die Auktionsplattform aus staubigen Backsteinen erhob sich in einem großen Hof; die Bäume ringsum ließen in der Hitze die Äste hängen. Männer und Frauen füllten den Platz, die meisten von Dienstboten begleitet, die sich um ihre Belange kümmerten. Die

Weitere Kostenlose Bücher