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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sich im Zug getrennte Gruppen bildeten wie Perlen an einer Kette. Die lange Kolonne bewegte sich im Bogen, um vor der letzten Furt einem Flußufer zu folgen; dabei entdeckte ich einen gemächlich ausschreitenden Preysany, gefolgt von einem Pack-Preysany, neben dem ein kleiner Och trippelte. Auf dem Rücken des Reit-Preysanys bewegte sich eine Gestalt, die ich kannte – ein Mann in einem ansehnlichen, wenn auch zerschlissenen dunkelblauen Gewand, übersät mit magischen Symbolen in Silberstickerei, eine Gestalt mit einem riesigen schiefen Turban, verziert mit Diamanten- und Perlenketten – ausschließlich Talmi –, ein Mann mit lohisch rotem Haar und einem Kurzschwert an der rundlichen Hüfte.
    »Deb-Lu-Quienyin!« rief ich erstaunt.
    Der Mann war ein Zauberer aus Loh, der seine magischen Kräfte verloren hatte und deswegen Armut litt. Er war nach Jikaida-Stadt gezogen, um sein Vermögen und seine Zauberfähigkeiten aufzufrischen. Warum wagte ausgerechnet er die Expedition, die hier an ihrem Anfang stand?
    Sein kleiner Och-Sklave hieß Ionno der Löffel und lief meistens auf zwei Beinen, wenn er auch zuweilen seine beiden mittleren Glieder stützend ins Spiel brachte. Früher hatte ich Ochs für schreckliche Ungeheuer gehalten; doch je mehr widerliche kregische Monstren ich kennenlernte, um so mehr hatten sie an Schrecken verloren. Außerdem hatte sich einmal ein kleiner Och um mich gekümmert, als ich mich in der Gewalt der Phokaym befand.
    »Du kennst ihn?«
    »Aye, Hunch. Er ist ein ...« Ich zögerte. Ich hatte verkünden wollen, daß der Mann Zauberer aus Loh sei. Doch begegnete die Allgemeinheit den berühmten Zauberern mit großer Ehrfurcht, und da ich wußte, daß Deb-Lu-Quienyin wegen seiner geschwächten magischen Konstitution sehr empfindlich war, auch wenn er sich nichts anmerken ließ, sagte ich nur: »Er ist mit mir nach Jikaida-Stadt gereist.«
    »Dort ist der miese Phrutius«, sagte Hunch und deutete mit einem Kopfnicken auf einen anderen Teil der Expedition.
    »Aye«, bestätigte ich und schaute gründlich hinüber, als wir erneut einer Kurve folgten, um den Fluß zu überqueren. »Und dort ein Haufen Hamalier – kein Irrtum möglich!« Die Kutschen und Wagen und Satteltiere zogen durch das rauschende Wasser, und ich erkannte deutlich die aufrechte Gestalt Prinz Nedfars mit seinem Gefolge. In seiner Begleitung ritten Lobur der Dolch und Prinzessin Thefi, Nedfars Tochter.
    »Da soll mich doch der Teufel holen!« entfuhr es mir. »Wenn ich nur mal mit einem von ihnen sprechen könnte ...«
    Aber die Gelegenheit ergab sich nicht. Katakis verstehen sich darauf, ihre Sklaven zu führen. Unsere Ketten wurden kurzgehalten.
    Die Karawane bewegte sich dahin, und der Weg wurde hart, und das Land dörrte aus. Noch hatten wir gut zu essen, wie Tarkshur versprochen hatte. Er wollte, daß wir bei Kräften blieben – aus Gründen, die bestimmt nicht sehr angenehm waren.
    Die Tage und Nächte vergingen. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit bearbeiteten wir unsere Ketten mit Steinbrocken. Aber es dauerte lange, Eisen mit Steinen zu bearbeiten, und die Katakis kannten sich mit den Tricks ihrer Untergebenen aus.
    Wir mühten uns weiter, zugleich muß ich zugeben, daß mich die Situation interessierte. Es gab gut zu essen, und ich hatte ausreichend Zeit, an andere Dinge zu denken, als daran, wie ich mir die nächste Mahlzeit beschaffen sollte. Ich hatte den Eindruck, daß sich die Stadt Astrashum auf die Ausrüstung von Expeditionen spezialisiert hatte, die in das Gekrümmte Land ziehen wollten. Vielleicht wußten die Leute dort etwas über diese Ländereien, das sie daran hinderte, den Weg selbst zurückzulegen. Vielleicht waren einige aufgebrochen und niemals zurückgekehrt.
    Während wir durch das unwirtliche Land marschierten, das von der Hitze ausgedörrt war und unangenehme Dämpfe aufsteigen ließ, hatte ich im herabströmenden zwiefarbenen Licht Antares' oder bei Nacht im rosafarbenen Licht der sieben kregischen Monde Gelegenheit, die anderen Gruppen der Expedition zu beobachten. Genaugenommen konnte ich niemanden hier meinen Freund nennen, auch wenn sich der alte Zauberer und ich in einer anderen Karawane durchaus füreinander erwärmt hatten.
    Eines Nachts raffte ich lautlos meine Ketten hoch, kroch los, versetzte einem Katakiwächter einen Schlag über den Kopf und warf den Bewußtlosen außerhalb des Rings der Kettensklaven zu Boden. Doch weiter kam ich nicht, denn ausgerechnet in diesem Augenblick

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