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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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worden, schlecht geplant und dumm ausgeführt. In mancher Hinsicht hatte ich mich wieder in jenen alten, frisch nach Kregen verpflanzten Dray Prescot zurückverwandelt, der zu ungestüm handelte. Aber die Peitsche und die Ketten hatten mich erkennen lassen, daß ich mich mit der tieferschürfenden Erkenntnis trösten mußte, wonach es andere Methoden gab, ein Ziel zu erreichen, als seine Gegner mit den Schädeln zusammenzuschlagen.
    Die Karawane bestand aus einer großen Zahl von Tieren, vielen Wagen und Kutschen, langen Reihen von Fußpersonal, und wir beabsichtigten die vor uns liegenden Berge zu durchqueren, ehe die Pässe vom Schnee unpassierbar gemacht wurden. Sobald wir das Massiv hinter uns gelassen hatten, waren wir unserem Ziel angeblich schon sehr nahe. Nun, damit meinte ich das Ziel unseres Herrn, nicht das der Sklaven. Den Sklaven ging es ausschließlich um Nahrung und Schlaf.
    Da ich angekettet war und bei Strom Phrutius' Tieren bleiben mußte, hatte ich keine Ahnung, welche anderen hohen Herrschaften an unserer Expedition teilnahmen. Ab und zu ritt ein buntgekleideter Trupp vorbei, dessen Zorcas in der Sonne tänzelten, die Reiter voller Lebensfreude und Jagdlust.
    Ich wandte mich dann wieder meinen Bürsten und Kämmen zu und überlegte, ob Pompino und Drogo das Flugboot erobert hatten und in Sicherheit waren oder ob Yasuri noch lebte. Vor allem aber interessierte mich die Frage, ob sich Vallia noch gegen seine Feinde behauptete.
    Trotzdem mußte dies alles warten, gehörte es doch in ein anderes Leben. Ich war Sklave. Ich kümmerte mich um die Tiere. Ich war Sklave.
    Tag um Tag marschierten wir auf die Berge zu. Wir überquerten die hohen Pässe, ehe der Schnee uns einschließen konnte. Weiter führte uns der Weg durch dürres Land, in dem Menschen Durst litten. Der Staub bedeckte alles, und der spitze Kies unter unseren Füßen zerschnitt uns die Haut.
    Hunch war nicht angekettet. Viele Sklaven trugen keine Fesseln. Nodgen der Brokelsh marschierte mürrisch in Nik-Fesseln.
    Ich trug Ketten.
    In mir sah man einen ungestümen Leem, ein unvorstellbar wildes, bösartiges Tier.
    Und ich arbeitete. Die Tiere sahen geschmeidig und gepflegt aus, und ich kannte jedes einzelne Wesen in der Herde, jedes Tier, das einen Karren zog. Die sechs Krahniks, die sich mit Strom Phrutius' Kutsche abmühten, kräftige, entschlossene Tiere, kannte ich beim Namen.
    Und niemand nahm mir die Ketten ab.
    Der Fünfhändige Eos-Bakchi, der vallianische Glücksgeist, hatte sich von mir abgewandt. Sein havilfarisches Gegenstück, der Dreiäugige Himindur, versagte mir seinen wohltätigen Blick; er mußte alle drei Augen geschlossen haben.
    Die Berge waren eine ziemlich kleine begrenzte Erhebung, und die Pässe führten in ein Hochland, das sich zwar nicht als Wüste entpuppte, das aber für Reisende, die wenig Wasser und Nahrung hatten, gleichwohl sehr unangenehm war. Unsere Karawane war mit beidem ausreichend versorgt. Als wir Bäche und Wiesen und offene Bewaldung erreichten, hatten wir eine ziemliche Entfernung zurückgelegt, ohne Siedlungen zu passieren oder Leute zu sehen; es sah fast so aus, als wäre dieses Land unbewohnt.
    Wenn sich ein Sklave nicht besonders dafür interessiert, bekommt er kaum etwas von den Dingen mit, die sich draußen abspielen. Um meine Haut zu retten, widmete ich mich ausschließlich den Tieren. Eine Berechnung – die zurückgelegte Entfernung – war entweder ganz einfach oder unmöglich, je nachdem, welche Schätzung über Geschwindigkeit, zurückgelegte Strecke und verstrichene Zeit die Sklaven akzeptierten.
    Wir maßen die Zeit nach den Sonnen, nach den Wasserrationen und nach den Schlafperioden. Wenn ich sage, die Wüste sei eigentlich keine Wüste und wir hätten genug Wasser, wenn ich aber gleichzeitig davon spreche, daß Menschen Durst litten – so sind dies keine unvereinbaren Äußerungen.
    Denn alle – einschließlich der Tiere – tranken vor den Sklaven.
    Als wir den ersten Bach erreichten, der zwischen eingestürzten Ufern unter Letha-Bäumen dahinplätscherte, begannen wir Sklaven loszurennen – eine stolpernde Horde, behindert von unseren Ketten, die Münder brennend von Feuer. So ließen wir uns der Länge nach ins Wasser fallen, um zu trinken. O ja, die Sklavenherren trieben uns zurück. Aber bei Krun, wir tranken!
    Hunch fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Dieser verflixte Dicke Ringo hat vorhin gespottet, wir sollten in der Stadt verkauft werden. Wir Überflüssigen,

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