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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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echt.
    Ich war allein im Moder mit seinen Zauberkräften und Ungeheuern.
    Nun ja, bei Zair! Und war es mir so nicht ohnehin am liebsten?
    Ja und nein, überlegte ich. Nichts geht über das angenehme Freiheitsgefühl, allein auf Abenteuer zu ziehen; andererseits ist nichts schöner als die Gewißheit, solche Erlebnisse mit einer prächtigen Gruppe guter Freunde und erfahrener Klingengefährten zu teilen.
    So nahm ich also das scharlachrote Tuch an mich, streifte den grauen Sklaven-Lendenschurz ab, wickelte das Rot um mich, zog das Ende unten durch, stopfte es fest und sicherte es mit dem breiten biegsamen Lestenleder-Gurt. Die Schnalle ließ ich eng zusammenklicken.
    Da ich nie gern Gurte auf der Brust getragen hatte, befestigte ich die Waffen an der Hüfte, mit eigenem Gürtel für jede Waffe oder Waffenpaar. Soweit Schultergurte nützlich sind, nehme ich sie hin, wenn es nicht anders geht. So wollte ich hier und jetzt nicht auf die Wasserflaschen verzichten und befestigte sie wieder an meinen Schultern. Allerdings duldete ich auf keinen Fall herabbaumelnde Halstücher und Gurtenden. Ein Kämpfer darf keine überflüssigen Dinge tragen. Nach einem bunten exotischen Tuch kann jeder Feind greifen und sich damit gefährliche Vorteile im Kampf verschaffen.
    Von dem prächtigen kregischen Arsenal, das mir zur Verfügung stand, erwählte ich Rapier und Main-Gauche. Außerdem nahm ich den Drexer, denn dieses Schwert, das eine verbesserte Weiterentwicklung des havilfarischen Thraxters und des vallianischen Clanxers ist und zudem Elemente des Savanti-Schwerts aufweist, soweit wir sie nachzubauen vermochten, lag mir besonders am Herzen.
    Ich bedachte die Frage, warum sich unter den angebotenen Artikeln kein Savanti-Schwert befand, und kam zu dem Schluß, daß die unbekannte Macht, die in diesem Moder ihre Zauberkraft entfaltete, nicht gegen die Kräfte der Savanti nal Aphrasöe ankam. Dies ist nicht weiter überraschend. Jene sterblichen, aber übermenschlichen Männer und Frauen aus der Schwingenden Stadt hätten mit den Rätseln dieses Berges nicht die geringste Mühe gehabt.
    Mein altes Seemannsmesser endete hoch an meiner rechten Hüfte. Als ich es in die Hand nahm, stieg mir – ich muß es zugeben – ein Kloß in die Kehle. Ich spürte eine gewisse Ehrfurcht. Dies war mein erstes Messer, das ich auf Kregen erworben hatte, vor vielen, vielen Jahreszeiten. War es wirklich das echte Stück? Oder handelte es sich um eine bloße Nachbildung, um Talmi aus Träumen und Mondlicht?
    Das Kurzschwert der Klansleute ließ ich liegen; an seiner Statt würde mir der Drexer dienen. Ich hätte auch noch ein Ghittawrer-Langschwert wählen können, das ich geführt hatte, als ich in Begleitung Gafards gereist war, des Meeres-Zhantil, Kämpfers des Königs; doch ich faßte es nicht an. Dafür nahm ich den lohischen Langbogen und den Köcher. Dann schaute ich mir die schwere Last an, die ich als Sklave getragen hatte, und die Überreste der beiden Ungeheuer, die in diesem magischen Korridor ihr Leben ausgehaucht hatten.
    Es wäre unredlich von mir zu unterstellen, daß ich die magischen Eigenschaften des Moders allzu ernst nahm. In langen Gesprächen mit weisen Männern Valkas und verschiedenen Zauberern aus Loh hatte ich lebhaft über Gebrauch und Mißbrauch so mancher Magie diskutiert. Zauberer aus Loh gebieten über eindrucksvolle, gewaltige magische Kräfte, das wußte ich nur zu gut. Es gibt viele Arten von Zauberern auf Kregen, und ich machte gewöhnlich einen großen Bogen um sie. Dieser Ort stank förmlich nach Magie und Illusionen, und es war lebenswichtig, alle Ereignisse ihrem äußeren Schein nach hinzunehmen, als wären sie Wirklichkeit.
    Die Illusion einer Erscheinung, die einem in den Kopf beißt, kann den Betreffenden den Kopf kosten, als wäre das Ereignis real eingetreten.
    Gleichzeitig aber ist eine Illusion harmlos, wenn man weiß, mit welcher Art von Halluzination man es zu tun hat.
    Diese Frage war hier an diesem üblen Ort noch zu klären.
    Ich ergriff den Proviantbeutel und das aufgerollte Seil und wandte mich den Paradiestoren des Tryfanten und des Brokelsh zu. »Hunch!« brüllte ich. »Nodgen!« Ich mußte die Namen oft wiederholen. Da keine Antwort kam und ich auch nicht eintreten wollte, faßte ich meinen Entschluß.
    Allein, um die Hüfte das leuchtende alte Scharlachrot, bewaffnet mit meinem hübschen Arsenal, machte ich mich auf den Weg.
    Bei Zair! Und gerade dieses Vorgehen weckte die vielfältigen

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