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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auch wirklich einen plötzlichen Windstoß. Was immer das Phänomen auslöste – der Bogenschütze verfehlte sein Ziel. Der Pfeil prallte von einem Schädel ab, wirbelte zur Seite und stieß gegen die pechschwarze Wand hinter dem Thron.
    Hellrotes Feuer verzehrte den Pfeil.
    Als wir den Faden einholten, war das Ende verkohlt.
    Diese Entwicklung ermutigte uns nicht gerade.
    Als nächstes schoß Prinz Tyfars Champion aus Ruathytu und erzielte genau dasselbe Ergebnis.
    Jeder der Männer versuchte es dreimal, wobei sie sich mit ihren Schüssen auf den unberechenbaren Wind einzustellen versuchten. Sechs Pfeile verbrannten.
    »Bei Sasco dem Wunder!« begann Loriman zu toben. »Ich lasse dich jikaider-peitschen! Du verkaufst dich mir als Bogenschütze und kannst nicht so gut geradeaus schießen wie ein fünfjähriger Junge!«
    Prinz Tyfar bedachte seinen großgewachsenen Bogenschützen mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Mein Prinz – es gibt da wirklich einen Windstoß, der sich nicht berechnen läßt.«
    Loriman drehte das wütend gerötete Gesicht in meine Richtung. »Eine hübsche Idee von dir!«
    »Wenn ein Zauberer hier wäre, könnte er behaupten, der Wind wäre eine Illusion!«
    »Dummkopf – die Pfeile werden doch aus dem Ziel geblasen!«
    Deutlich war zu hören, wie Prinz Tyfar nach Luft schnappte. Ich überging seine Reaktion wie auch Kov Lorimans Beleidigung. Was konnte er mir schon Entwürdigendes antun? Immerhin hatte ich ihn im Hinrichtungs-Jikaida besiegt!
    »Wenn der Wind aber wirklich vorhanden ist«, fuhr ich mit gelassener Stimme fort, »dann muß es dort Öffnungen oder Röhren geben – irgend etwas, aus dem der Wind hervorbläst.«
    Alle verrenkten sich die Hälse, um die Schatten rings um den Thron zu erkunden.
    Loriman merkte gar nicht, wie kränkend sein Verhalten war.
    »Ich sehe nichts! Licht, ihr Rasts, bringt Lampen!«
    Fackeln wurden nach vorn getragen, und ihr qualmender Schein drang in die Schatten des Thronsitzes, woraufhin mit wirbelnden Flügeln ein Schwarm Fledermäuse aufstieg, die uns mit roten Augen anfunkelten und fiepend an den Wänden entlangflatterten. Wir beobachteten die Wesen genau. Aber sie schienen harmlos zu sein und hängten sich schließlich mit den Köpfen nach unten an hohe Felsvorsprünge.
    »Und wenn ich recht habe«, fuhr ich fort, »wie es doch den Anschein hat, da doch anscheinend eine Macht verhindert, daß wir die Krone herunterziehen – was geschieht dann, wenn es uns doch gelingen sollte?«
    »Damit beschäftigen wir uns, wenn es soweit ist«, sagte Prinz Tyfar entschlossen. »Inzwischen bin ich überzeugt, daß dort ein Teil des Schlüssels liegt.«
    »Prinz, wenn das so ist«, sagte ich, »solltest du einen Schleuderkämpfer nach vorn rufen.«
    »Natürlich, Notor Jak – natürlich!«
    Schnell wurde ein Schleuderwerfer aufgeboten, ein zäher Brokelsh, dessen stoppliger Körper auf der linken Seite gepanzert war und auf der anderen ungeschützt. Der Faden wurde an einem seiner Bleigeschosse festgemacht. Er schaute auf die Krone, hob die mächtigen Schultern, kniff ein Auge zu und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Macht Platz, Doms!« sagte er in typischer Brokelsh-Art.
    Dann schwang er seine Schlinge und schickte das Geschoß auf den Weg.
    Die Kugel flog in hohem Bogen. Der Wind blies – wir alle wußten, daß ein übernatürlicher Wind aufkam. Trotzdem fand die Kugel ihr Ziel. Er war ein guter Schleuderwerfer, dieser einfache Brokelsh.
    Als die Bleikugel klappernd gegen die Krone prallte, straffte sich die Leine. Prinz Tyfar gehörte zu den ersten, die Zugriffen und daran zogen.
    Die Krone begann sich zu neigen. Grüne Funken sprühten von ihr aus und hüllten die Felskammer in einen unheimlichen Schimmer.
    »O nein!« rief Lady Ariane.
    Aber die Krone rutschte ab, kippte und stürzte.
    Krachend landete sie auf den Stufen und hüpfte herab, grünes Licht versprühend. Sie prallte gegen den toten Kataki und flog hoch empor, kreiselnd, ein Wirbel aus Gold und funkelnden Edelsteinen.
    Als sie die unterste Stufe berührte, füllte sich die Höhle mit einem langen, klagenden, vibrierenden Stöhnen.
    Im nächsten Augenblick begannen sich die Stufen zu drehen, und die Wandvorhänge und die Greisin verschwanden, und aus dem aufklaffenden schwarzen Höllenschlund stürzte eine Höllenhorde auf uns zu.

15
     
     
    Die Schreckenswesen hüpften und flogen keckernd herbei. Es handelte sich um haarige, schuppige, warzenübersäte Geschöpfe. Sie liefen auf

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