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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ist. Hätte ich das Schwert mit voller Kraft geführt ...« Seine kräftigen Finger fuhren über die häßliche Narbe auf seinem Brustpanzer.
    »Er war nur ein einfaches Ungeheuer«, stellte Quienyin fest. »Wahrscheinlich streifte er hier unten herum und hat sich verirrt.«
    »Deine Worte klingen nicht gerade beruhigend, Meister Quienyin.« Tyfar zog die Augenbrauen zusammen und machte schließlich eine kleine Handbewegung, mit der er offenbar sagen wollte, daß man ohnehin nichts ändern könne: Was Krun brachte, brachte er eben. »Aber wir sind sehr von deiner Weisheit abhängig.«
    »Gibt es hier unten noch viel schlimmere Ungeheuer?« wollte Ariane wissen.
    Tyfar schaltete sich ein, ehe Quienyin antworten konnte: »Wenn es sie gibt«, sagte er fest und lächelte Ariane an, »dann werden wir ihnen Widerstand leisten, aye, und sie auch besiegen!«
    Wir stellten Posten auf und wechselten uns ab. Wir hohen Herren – und auf vage Weise genoß ich die Ironie des Umstands, daß ich zu den Notors gezählt wurde – übernahmen nacheinander unsere Wachen und wirkten dabei als Garde-Hiks. *
    Der Saal der Phantome war ein Zweig in einem neunfach unterteilten Komplex von Räumlichkeiten, und jeder dieser Säle besaß einen eigenen wohlklingenden, makabren Namen. In der Mitte, so teilte uns Quienyin mit, lag das Rätsel dieser Zone. Dort hofften wir auch den achten Teil des Schlüssels zu finden, der uns die Freiheit wiedergeben sollte.
    Da er nicht viel schlafen mußte, gesellte sich Quienyin während meiner Wache zu mir. Wir unterhielten uns leise. Er erzählte, daß er San Oriens Erklärung für die Moder logisch finde. Ursprünglich seien die Hügel – damals noch niedrig und einfach – für die Aufnahme der Toten errichtet worden. Die Angewohnheit der Lebenden, ihren Verstorbenen kostbare Schätze mit auf den Weg zu geben, zog unvermeidlich das Auftauchen von Grabräubern nach sich. So wurden die Bauwerke immer komplexer und die eingebauten Fallen immer raffinierter. Die Untoten reagierten unwirsch auf Störungen. Illusionen kamen auf, denn die Moder wurden von einem Volk beherrscht, das in letzter Zeit zahlenmäßig zwar sehr abgenommen hatte, das aber noch immer über erstaunliche Fähigkeiten gebot.
    »Das ist aber nicht alles«, stellte ich fest.
    »O nein. Die Moder-Fürsten – um ihnen einen einigermaßen gut klingenden Namen zu geben – machten, während sie die Todeskämpfe der Möchtegern-Räuber beobachteten, so einige Entdeckungen an sich selbst. Sie stellten fest, daß sie es nicht nur intellektuell reizvoll fanden, immer neue und komplizierte Rätsel und Fallen zu erdenken, sondern daß es ihnen auch eine große Freude und sogar Bereicherung war, die Angst anderer Wesen zu erleben.«
    Ich nickte. »Solche Eigenschaften gibt es nicht nur bei diesen Wesen – denk an die Rasts, die im Jikhorkdun sitzen und sich kreischend über das in der Arena fließende Blut freuen. Oder«, fügte ich finster hinzu, »denk an das Kazz-Jikaida ...«
    »Nein, nein, junger Mann. Die Moder-Fürsten weiden sich auf direktem Wege an der Psyche der Angstgepeinigten.«
    »Ist das möglich?«
    Quienyins komischer Turban begann zu rutschen, und er schob ihn wieder hoch; doch wirkte die Geste nicht so gereizt wie sonst. »Ich muß zugeben, daß so mancher berühmte Zauberer aus Loh jenes finstere Streben teilt.«
    Und darauf schien er ganz und gar nicht stolz zu sein.
    Ich schwieg, und er faßte sich und fuhr fort: »San Orien glaubt, es gäbe in jedem finsteren Labyrinth nur einen Moder-Fürsten, hoch oben in seinen wehrhaften Türmen sitzend und vor sich hin lachend, während er die armen verwirrten Wesen in der Tiefe wie Marionetten in die Vernichtung führte.«
    »Aber alle kamen aus eigenem freien Entschluß.«
    »Das scheint dich zu ärgern, Jak – aber darauf kommt es nicht an.«
    Auf der anderen Seite des Feuers regte sich ein Wächter und kam zu uns. Seine Rüstung und Waffen spiegelten den Feuerschein. Der Qualm wehte empor und verschwand irgendwo. Hier unten mußte man Rauchwolken jeder Art genau im Auge behalten.
    »Die Rasts dort oben können also jeden unserer Schritte beobachten?«
    »Sieht so aus – obwohl ich daran zu zweifeln beginne.«
    »Und in jedem Moder gibt es nur einen Fürsten?«
    »Vermutlich.«
    »Nun ja, ich will einfach nur hier raus. Auf mich wartet auf Kregen noch so manche wichtige Aufgabe. Wir verschwenden Zeit.«
    »Aber auch hier unten gibt es viel zu gewinnen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Du

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