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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein Mittel zum Zweck, nämlich, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.«
    »So wie bei unserer Karawane durch die Ödgebiete?«
    »Obwohl das eine schlimme Reise war, erinnere ich mich an einige angenehme Momente.«
    »Du warst schon einmal in Hamal?«
    »In jenes Reich werde ich nicht zurückkehren.« Sein Blick richtete sich kurz auf den schlafenden Tyfar und huschte weiter. Ich würde Deb-Lu-Quienyin fragen müssen, was ihm in Hamal widerfahren war; dieses Land lag ihm offenbar überhaupt nicht. »Einmal habe ich einen kurzen Abstecher nach Pandahem gemacht, aber ohne großen Erfolg.«
    »Und Vallia?«
    Er blickte zu mir auf.
    Lag ein besonderer Ton in meiner Stimme, ein Zittern, eine Betonung, als ich den Namen des Landes aussprach, dessen Herrscher ich war? Begriff er wirklich mehr als normale Sterbliche?
    »Vallia? Nein, Jak, dort bin ich noch nie gewesen.«
    Ich atmete tief durch. Tyfar schlummerte. Die anderen schliefen ebenfalls oder standen Wache. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen.
    »Quienyin, ich glaube, wenn du einen Besuch in Vallia machtest, empfinge man dich mit gebührendem Respekt. Es gefiele dir dort.«
    »Ach? Du sprichst mit ziemlicher ... Sicherheit über ein Reich, das mit Hamal im Streit liegt.«
    »Erinnerst du dich, wie ich mich bei dir nach Phu-Si-Yantong erkundigte, einem anderen Zauberer aus Loh?«
    »Allerdings. San Yantong ist ein sehr mächtiger Adept – es tat mir leid, ihm nicht begegnet zu sein.«
    Ich zuckte zusammen. »Du meinst, er war dort ... in Jikaida-Stadt?«
    »Ich nahm es an. Genau weiß ich es nicht. Sein Kharma ist sehr mächtig, von hervorragender Durchsetzungskraft. Ich habe ihm nicht so intensiv nachgestellt.«
    Ich mußte trocken schlucken. Bei Vox! Der teuflische Phu-Si-Yantong war mir so nahe gewesen? Und doch – war das möglich, ohne daß er sich zugleich bemüht hätte, mich zu vernichten?
    »Als ich dich zum erstenmal nach Yantong fragte, sagtest du mir, er sei für Großes ausersehen. Du brachtest die Hoffnung zum Ausdruck, er werde sich positiv entwickeln. Du verrietest mir nichts über die kleine Schwierigkeit, mit der er sich plagte.« Ich wußte, daß mein altes Kämpfergesicht bei diesen Worten erstarrt war wie eine Leem-Maske, wogegen ich nichts tun konnte. Nicht alle Gefühle lassen sich unterdrücken. Meine nächsten Worte klangen gepreßt: »Bringst du Yantong noch immer Sympathie entgegen? Hast du seit unserem Gespräch nichts Neues über ihn erfahren?«
    Quienyin zeigte sich plötzlich angespannt und konzentriert. Er schaute mich an, und plötzlich zeigte sein Gesicht wieder die alten Furchen und Kerben. Die Wirkung seiner Kräfte war wie ein Schock.
    »Du sprichst Worte, die einen Zauberer aus Loh kränken könnten, Jak. Ich werde sie nicht so auffassen. Aber es ist erforderlich, daß du dich erklärst.«
    Quienyins Äußerung war durchaus vernünftig, wenn man bedachte, welche Macht die Zauberer aus Loh ausübten, wie sehr sie sich von den kleinkrämerischen Sorgen normaler Menschen fernhielten, die sie nicht gerade als minderwertig, doch immerhin als Wesen ansahen, die nicht dieselben Ansprüche wie sie an das eigene Innenleben stellten.
    Jeder normale Kreger wäre ins Zittern gekommen, hätte ein Zauberer aus Loh so zu ihm gesprochen.
    »Bei Hlo-Hli, Jak! Sprich!«
    »Wenn du ...«
    »Kein Wenn und Aber, Jak, bei den Sieben Arkaden!«
    »Versuch von Yantong die Wahrheit zu erfahren. Dann werde ich offen mit dir sprechen. Auch wenn ...« Und mürrisch starrte ich auf meinen Kameraden Deb-Lu-Quienyin hinab. »Auch wenn meine Worte dann überflüssig sein werden.«
    »Du sprichst in Rätseln.« Er atmete einmal ein und aus und schien sich sichtlich beherrschen zu müssen. Ich wartete ab.
    Schließlich sagte er: »Ich werde tun, was du vorschlägst – und das nur wegen unserer Kameradschaft, die mir wertvoll ist, weil ich sie als Zauberer aus Loh niemals voll hätte erleben können. Ein Umstand, von dem ich nicht annehme, daß du ihn begreifst.«
    »Ich begreife durchaus etwas, wahrscheinlich mehr, als dir bewußt ist. Ich habe nicht zum erstenmal mit Zauberern aus Loh zu tun.«
    »Dann laß mich ein Stück fortgehen und mein neugefundendes Kharma auf die Probe stellen.«
    Die Schatten waren kurz geworden und zeigten sich als kleine rötlich-grüne Verfärbungen unter dem Dornefeu. Jedes Wesen, jedes Objekt besaß zwei Schatten. Quienyin und seine beiden Schatten entfernten sich zur Felswand. Dort hockte er nieder und nahm eine Stellung ein, deren

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