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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auf dem Gewissen hat?«
    »Kennst du denn seine Übeltaten wirklich? Kannst du sie mir aufzählen?«
    Tyfar breitete die Arme aus. »Nun ja, alle Leute wissen ...«
    »Alle Leute hören Geschichten. Dray Prescot besitzt das Yrium, er verfügt über eine ganz besondere Macht, ein Charisma, das ihn über andere Menschen erhebt, und ...«
    »Yrium?« rief Tyfar erbost. »Ich finde eher, er offenbart das Yrrum, die böse charismatische Aura, die negative Kraft, die den Bösen führt, einen Mann, der durch und durch schlecht und dekadent ist und ...« Er atmete schwer.
    Mit leiser Stimme sagte ich: »Ich glaube, Herrscherin Thyllis würde sich freuen, dich so sprechen zu hören, Tyfar.«
    Das ernüchterte ihn sofort.
    Er blickte zuerst Quienyin, dann mich an, aber ich glaube nicht, daß er uns sah, denn er beschäftigte sich tief drinnen mit vergangenen Ereignissen und Gesprächen und versuchte mit den Problemen fertigzuwerden, die er in diesem Augenblick vermutlich deutlicher wahrnahm, als je zuvor in seinem Leben.
    Endlich sagte er, noch immer atemlos: »Du behauptest also, Dray Prescot besitze nicht das Yrrum, sondern das Yrium; er sei nicht durch und durch schlecht, er habe nicht Schande und Elend über Hamal gebracht, er ...«
    »Ich sage nichts anderes, Tyfar«, unterbrach Quienyin, »als daß du dein eigenes Ib erforschen sollst, um die Wahrheit dieser Dinge zu erkennen.«
    »Und ich sage nun«, warf ich ein, »daß es Zeit zum Aufbruch ist.«
    Was immer Quienyin im Sinn hatte, es würde warten müssen. Er führte etwas im Schilde, aber als wir endlich losflogen, schlug ich mir den Gedanken daran aus dem Kopf.
    Ah, auf dem Rücken eines riesigen Vogels zu sitzen und durch die angenehme kregische Luft zu rasen, begleitet vom Glanz der Sterne und der runden, gelassen schimmernden Monde! Die Frau der Schleier und die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln standen rosagolden am Himmel und beleuchteten das kregische Terrain, das schnell unter uns dahinrollte.
    Der Hauch des Windes im Gesicht, seine zupfende Hand im Haar ... das rhythmische Auf und Ab des Flügelschlags ... das ganze prächtige Gefühl von Bewegung und Geschwindigkeit ... Ja – bei Zair! – auf zwei Welten gibt es kaum etwas, das sich mit diesem Fluggefühl vergleichen ließe!
    Und was die Fluttrells betraf, so entstammten sie der großen Gattung mit dem lächerlichen Kopfkamm, der immer im Weg zu sein schien. Dennoch trugen sie uns sicher durch die mondhelle Nacht. Als wir das Gefühl hatten, daß die Tiere eine Ruhepause brauchten, landeten wir in einem Hain aus Tuffa-Bäumen, die uns anzeigten, daß wir das Gekrümmte Land verlassen hatten. Die früheren Besitzer hatten die Fluttrells nicht gerade geschont. Da wir noch eine große Entfernung zurücklegen mußten, wollten wir auf die Tiere Rücksicht nehmen.
    Ich hatte das Gefühl, daß dieser Nachtflug auf jeden von uns wirkte.
    Wir unterhielten uns leise und versorgten die Vögel und kochten Tee. Schließlich wurde der Wein herumgereicht. Wir dämpften die Stimmen nicht nur, weil wir uns irgendwo in Havilfar befanden und jederzeit mit neuen Gefahren rechnen mußten – nein, vor allem sprachen wir leise, weil uns das Flugerlebnis so schnell nicht wieder losließ.
    Prinz Tyfar kam nicht wieder auf das frühere Thema zu sprechen, worüber ich – bei Vox! – wahrlich nicht betrübt war.
    Nodgen, ein borstiger Brokelsh, steckte den Kopf in einen Bach und bespritzte sich energisch mit Wasser. Hunch, der Tryfant, nahm sogleich ein Vollbad.
    »Jak«, sagte Quienyin, als ich mich frisch gewaschen vom Bach abwandte.
    »Aye«, sagte ich und spuckte Wasser. »Aye, Quienyin. Was du mir zu sagen hast, ist mehr als überfällig.«
    »Komm ein Stück von den anderen fort. Es gibt viel zu bereden.«
    Sein Tonfall alarmierte mich. Ich folgte dem Zauberer aus Loh in den Schatten der Tuffa-Bäume, wo wir uns niederließen und jeweils beobachten konnten, was hinter dem Rücken des anderen vorging.
    Ich kam sofort zur Sache: »Du hast dich mit Phu-Si-Yantong beschäftigt und bist nicht glücklich über deine Erkenntnisse.«
    Er fuhr sich mit den Fingern durch das rötliche Haar und schob dabei achtlos den Turban zur Seite.
    »Wir Zauberer aus Loh legen Wert auf einen gewissen Standard. Wir gebieten über große Macht und versuchen sie nicht zu mißbrauchen. Gewiß, wir sind scharf auf Gold und Edelsteine und ähnliche Kinkerlitzchen, zumindest gilt das für einige von uns; aber unser eigentliches Ziel ist die

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