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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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schob meine Fackel durch das Gitter und versuchte das Tier zu erreichen, damit es weiter zurückwich. Aber zitternd bekam ich mich wieder in den Griff. Churmods sind nun mal so; hier lag auch der Grund, warum die Söldner das Tier belästigt hatten, während sie einen Chavonth oder einen Strigicaw in Ruhe gelassen hätten. Mit gesenktem Bauch, katzengleich, wich das Ungeheuer zurück.
    Vorsichtig wurde Froshak fortgetragen und auf den Boden gelegt. Er sah schlimm aus. Unmok stand neben der Leiche des Katzenmannes, der für ihn gearbeitet und dabei selten viel gesprochen hatte. Ich blieb in seiner Nähe. Mir fiel nichts ein, was wir einander hätten sagen können.
    Schließlich richtete ich den Blick auf den kleinen fünfgliedrigen Och.
    Über Unmoks Gesicht liefen Tränen, und er brach schluchzend in die Knie.

7
     
     
    Froshak der Schein wurde ehrenvoll im Wald der Verschiedenen begraben. Unmok scheute keine Kosten, ein Grabmal zu errichten, das, wie er sagte, für seinen Freund dennoch nicht gut genug sei. Das Gold hätte er besser für den Fristle ausgegeben, als dieser noch lebte; nun war es dafür zu spät, und Unmok putzte Froshaks Grabmal vornehm heraus, um sein Ib für die lange Reise ins Fristle-Paradies zu stärken.
    Unmok in den nächsten Tagen zu verlassen, war nun gänzlich unmöglich. Er schien eingeschrumpft zu sein. Er war nur noch ein ausgemergelter, gespenstischer Abklatsch des wendigen, geschäftstüchtigen Och, den ich kennen und lieben gelernt hatte.
    Gemeinsam suchten wir Avec Parlin auf, doch machte Unmok das Geld, das er für Schutz und Rückgabe von Ungarvitchs Karawane erhielt, keine Freude. Die Tiere wurden auf übliche Weise verkauft, und natürlich blieb der Churmod Königin Fahia vorbehalten. Unmoks Sklaven wurden in einer billigen Unterkunft untergebracht, da er mit den öffentlichen Sklavengehegen wenig im Sinn hatte. Während diese Dinge sich ereigneten, gingen Zim und Genodras auf und unter, die sieben kregischen Monde wanderten über den Himmel, die Sterne funkelten, der Wind wehte, und Männer und Frauen gingen ihrem alltäglichen Leben nach; Unmok die Netze war dies alles aber denkbar gleichgültig.
    Nichts vermochte ihn aus seiner Depression zu reißen. Selbst als Avec Parlin verkündete, er habe einen guten gebrauchten Käfigvoller gefunden, den der hamalische Luftdienst nicht requirieren werde, nickte Unmok lediglich geistesabwesend. »Schön«, sagte er mit erstickter Stimme.
    »Und wann brauchst du das Boot?« Parlin, der Anwalt, ein Apim, behandelte Unmok mit großer Höflichkeit. Hätte er es nicht getan, wäre ich ihm bestimmt mit energischen Worten entgegengetreten - im mindesten Fall.
    »Wann? Ach, ich... ich weiß nicht...«
    »Avec«, sagte ich, »sobald der Kauf abgewickelt werden kann, brauchen wir den Käfigvoller. Könntest du dafür sorgen, daß er gründlich durchgesehen und verproviantiert wird? Du weißt, das Gold dafür steht zur Verfügung.«
    Er nickte. Dann kniff er die Augen zusammen. »Unmok hat mir von Vad Noran berichtet. Du gehst einen gefährlichen Weg, Horter Jak.«
    »Ich danke dir für deine Fürsorge. Sag mir eins, geht es mit der Verschwörung gegen die Königin voran? Oder handelt es sich lediglich um ein Phantom, um die Laterne eines Drig?«
    Wir folgten zu Fuß dem Nord-Boulevard, auf dem bei der Hitze nur wenige Leute unterwegs waren. Das dumpfe Tosen, das über die Stadt hallte, verriet uns, wo die Huringer den Tag verbrachten.
    »Die Verschwörung existiert. Ich will damit nichts zu tun haben. Was aber Vad Noran angeht - so wird er in Wirklichkeit von anderer Seite gelenkt.«
    »Und von wem geht das aus? Gochert?«
    »Gochert? Nein.« Parlin schaute mich überrascht an. »Mein Informant hat mir berichtet, Gochert habe Noran nachdrücklich gewarnt. Der Einäugige wollte mit einem so verrückten Plan nichts zu tun haben.«
    Das entsprach absolut nicht dem Eindruck, den ich von Gochert gewonnen hatte, doch ging ich nicht weiter darauf ein. Als Gegner schien mir Gochert zehn Norans aufzuwiegen.
    »Wer dann?«
    Parlin ließ die Schultern hochzucken und breitete die Hände aus. »Du bist ziemlich direkt, Horter Jak. Solche Kenntnisse könnten einen Bürger in die Arena bringen.«
    Mit einer Höflichkeit, die ich mir abringen mußte, sagte ich: »Ich erbitte deine Nachsicht, Horter Parlin, aber du kannst dir vorstellen, daß mir die Sache sehr wichtig ist.«
    »Gewiß. Wenn du es genau wissen willst, ich kenne die Hintermänner nicht.

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