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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht darum gekümmert. Nun ja, mir war es recht, bei Krun!
    Ich verweilte einen Augenblick lang am Ende der Treppe vor einer Tür. Der schimpfende Dummkopf hatte sie ein wenig offen gelassen. Bestimmt wollte er hören, ob der Hund weitertobte. Ich lauschte, bevor ich eintrat - eine nützliche Angewohnheit.
    Zwei Stimmen waren zu hören, die einer Frau und die eines Mannes, und der Hundeschimpfer sagte: »... Höllenhund. Schlimmer als die Risslacas am Haupttor.«
    »Armer Zarpedon«, antwortete die Frauenstimme -ein barsches, unfreundlich krächzendes Organ. »Du behandelst ihn wirklich schändlich.«
    »Und du alte Hexe behandelst ihn besser als die Gefangene.«
    »Auch nicht schlechter als dich, Charldo! Nicht schlechter als dich!«
    Ein Schlag war zu hören, gefolgt von einem Aufschrei und schlurfenden Schritten. Die jammernde Stimme der Frau wurde leiser, vermischt mit dem übellaunigen Grollen des Mannes. Ich schob die Tür auf und linste hinein. Ein Vorraum. Auf einem wackeligen Bettgestell waren Schlaffelle aufgestapelt, und einige Möbelstücke kämpften gegen die Leere an. Aus einer halb geöffneten Tür in der gegenüberliegenden Wand fiel Licht. Ich rückte lautlos vor und hörte wieder die mürrischen Stimmen der Frau und des Mannes. Jetzt aber hatten sie sich zusammengetan und sprachen unschön mit einer dritten Person.
    Metallklappern und ein lauter Fluch hinter der benachbarten Tür machten mir klar, daß dort die Wachen untergebracht waren. Wie viele waren es? Unabhängig von der Zahl mußte es sich um Männer handeln, die von der Königin für fähig gehalten wurden, ihre Nichte zu bewachen. Nachdenklich lauschte ich auf die Stimmen und beschäftigte mich mit dem Sturm und der Feuchtigkeit der Nacht und dem Höllenhund weiter unten an der Treppe.
    »Also, Kleines!« fauchte die Frau. »Jetzt hör auf mit dem Unsinn! Trink aus, sonst führt dir Charldo noch einmal die Peitsche vor.«
    Ein Klatschen wie von einem Ledergurt, der in eine offene Handfläche geschlagen wird, hätte mich beinahe unbeherrscht durch die Tür stürmen lassen. Aber ich hielt mich zurück und schaute durch ein Astloch. Charldo hieb sich mit einer Lederpeitsche in die Hand. Er war ein bösartig aussehender Kataki, Angehöriger einer beschwänzten Diii-Rasse, die finstere Gesichter und scharfe Zähne zur Schau stellt und mit der ich immer wieder meine Probleme gehabt habe. Interessanterweise hatte er den Klingenstahl von seiner Schwanzspitze gelöst, die sich geschmeidig wie eine Peitsche über dem Bett krümmte. Die Frau war eine gebeugte Rapa, der schon etliche Federn fehlten, und ihre zerschlissene Kleidung war weit und verdeckte die Person, die auf dem Bett lag. Die Rapa-Frau hielt einen irdenen Krug in der Hand.
    »Trink dies, Kleines, los!«
    Der Peitschenschwanz des Katakis bewegte sich im gleichen Rhythmus wie der Ledergurt.
    Das Mädchen auf dem Bett sprach mit einer Stimme, die kaum zitterte, und die Verzweiflung und die leisen, beinahe trotzigen Worte erfüllten die elende Zelle mit einer Aura der Beherztheit, die jeden anrühren mußte. Jeden außer diese beiden - und Königin Fahia und ihren Wächtern.
    »Das Zeug schmeckt widerlich, und ich glaube, es nimmt mir den Verstand. Ich trinke nicht!«
    Und schon prallte der Schwanz des Katakis auf das Bett nieder - und ich hatte genug.
    »Die Prinzessin wird euer scheußliches Zeug nicht trinken, ihr Kleeshes!« sagte ich und stürmte in den Raum.
    Der Kataki sank mit gebrochener Nase zu Boden. Ich versetzte ihm einen Tritt, während ich gleichzeitig nach der Rapa-Frau griff, um sie zum Schweigen zu bringen. Sie versuchte mich mit dem Schnabel in die Hand zu beißen, und ich griff heftig zu und riß sie an mich.
    »Prinzessin, ich habe eigentlich nichts dafür übrig, Frauen zu schlagen«, sagte ich. »Aber manchmal muß man eben...«
    »Laß mich!« bat Prinzessin Lildra.

14
     
     
    Sie trat über die Rapa-Frau und wollte zur Tür laufen, aber ich hielt sie am Arm zurück. »Wir können nicht einfach so losrennen, Prinzessin. Da sind noch die Wächter.«
    »Natürlich sind da Wächter. Die sind immer da.« Sie schien verwirrt zu sein und gekränkt, nicht verängstigt, aber seltsam verinnerlicht. »Ich habe so lange für den Augenblick geplant, da mein Prinz mich retten würde, daß ich nun Bescheid weiß. Wir...«
    Ich hörte ihr nicht weiter zu. Ich war zu naß und zu übelgelaunt. Sie hielt sich gut und war noch jung, wenn sie auch schon voll erblüht war, und ihr

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