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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aufmerksamkeit nicht und mußte in den folgenden Tagen mehrmals kämpfen. Hundal der Oivon, unser Cheldur, war so mürrisch und offen heraus wie eh und je und verschaffte mir interessante Kämpfe, die ich lebend überstand. Allmählich begann sich der Name Chaadur herumzusprechen. Und die ganze Zeit versuchten wir die Einstellung all jener zu ergründen, die wir für ansprechbar hielten. Die Stimmung in der Arena schlug um. Fahia galt nicht mehr als beliebte junge Königin; vielmehr sah man sie mehr und mehr als alternde Schlächterin. Gleichwohl konnte kein Aufstand Erfolg haben, der nicht zugleich innen und außen entfacht wurde. Wenn Lildras Leute angriffen, mußten wir im Jikhorkdun ebenfalls rebellieren. Unsere Anhängerschar wuchs, auch wenn ihre Zahl infolge unserer besonderen Lebensumstände von Zeit zu Zeit, wenn Fahia ein neues Blutbad inszenierte, erheblich reduziert wurde.
    Wer das Glück hatte, der Arena zu entkommen, muß ein ziemlich großer Idiot sein, um freiwillig zurückzukehren. Dies betete ich mir immer wieder vor: Ich sei ein schlimmer Onker, ein wahrer Idiot. Andererseits fand ich es recht schlau, in das Jikhorkdun zurückzukehren und alle Kaidurs anzustacheln, die aus mancherlei persönlichen Gründen ihrem Groll Luft machen wollten. Aber wie war mein Handeln wirklich zu beurteilen? Schlau oder idiotisch, jedenfalls sah mein Plan so aus, und ich mußte mich daran halten. Es kam zu einigen heftigen Auseinandersetzungen mit den anderen Farben, und der Rubinrote Drang schob sich erneut an den Siegesstangen empor. Und wieder fühlte ich mich hineingezogen in das Geschick der Roten und die Position des Rubinroten Drangs. Dann kam es, wie nicht anders zu erwarten war, zur Katastrophe. Eigentlich sollte man darauf gefaßt sein, doch erwischt sie einen immer wieder im diabolisch ungünstigsten Zeitpunkt.
    Ich kam um die Ecke einer Baracke. Ich trug die blutigen Waffen vor mir her und wollte mich waschen. Da humpelte Kyr Tipp der Thrax herbei. Der verschrumpelte kahlrasierte Gon hämmerte mit seinem krummen Stock gegen den Boden. Er war in Elfenbein und Silber gehüllt und schimmerte. Er knallte den Stock nieder und winkte mich dabei zu sich. Es war eine Aufforderung, die zu mißachten den Tod bedeutet hätte.
    Ich trat vor ihn hin und schaute auf ihn nieder.
    »Chaadur, nicht wahr? Ja, Chaadur. Große Ehren hast du aufgehäuft, große Ehren - beim Glasauge und Bronzeschwert Beng Thrax'!«
    Ein Gefühl der Leere erfüllt mich, als ich sagte: »Nun mach schon, Mann! Wann?«
    Wenn wir mit der Rebellion vor dem einseitigen Kampf losschlagen konnten...
    Er bewegte ruckartig das Kinn, und seine kleinen Augen musterten mich boshaft.
    »Es täte dir gut, nicht so mit mir zu reden...«
    »Möchtest du es mir sagen, oder muß ich melden, daß du deine Pflichten nachlässig verrichtest, Tipp? Also was?«
    Er blinzelte. Mit drohender - sehr drohender Stimme sagte er: »Ich werde an dich denken, Chaadur. Morgen. Du kämpfst morgen.«
    Ich fluchte. So bald! Aber so war es nun mal. Tipp der Thrax humpelte fort, nicht ohne mir eine letzte Verwünschung zugedacht zu haben, und ich ging zum Waschen, wo mich die anderen Kaidurs lautstark bedauerten.
    »Nun sind dir die Eisgletscher Sicces gewiß, Dom!« So etwa war die allgemeine Meinung. Gegen meinen Willen mußte ich ihnen insgeheim recht geben. Hundal der Oivon wollte sich um mich kümmern, und Frandu und Norhan schlugen vor, sich in einer Schänke sinnlos zu betrinken, aber ich sagte nur: »Nein, Fanshos*. Nein, ich bin nicht wichtig für den Aufstand. Um so mehr alle Kaidurs, wenn sie gemeinsam handeln.«
    Wäre in und vor den Baracken der Kaidurs der Kampflärm nicht etwas Alltägliches gewesen, hätte sich bestimmt jemand für den Krach interessiert, der nun losbrach. Die Männer brüllten laut herum, schlugen die Fäuste in die Handflächen und fluchten auf alle möglichen Götter und Geister. Zuletzt faßten wir den Entschluß - ich faßte ihn -, daß ich das Risiko der Kaidurs der Königin eben tragen mußte und der Aufstand vorzuverlegen war. Je eher wir zuschlugen, dies war unsere einhellige Ansicht, desto besser standen unsere Chancen. Zögerten wir noch lange, steigerte sich das Risiko, daß wir verraten wurden. Wie vereinbart ging die Nachricht an unsere Armee draußen hinaus.
    Am nächsten Tag würde ich gegen einen oder mehrere Gegner kämpfen, die aus dem Kreis der Kaidurs der Königin stammten. Solche Begegnungen überstand selten jemand -und selbst

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