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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sie auch das Blut eines Höllenhundes trinken ...«
    »Wenn Zair es verlangt ...«
    Nachdem wir etwa acht Burs lang geruht hatten, erhoben wir uns stöhnend und ächzend, und die Sklaven mußten von nicht gerade munteren Wächtern angetrieben werden. So setzten wir uns schließlich in Marsch, den Boden abtastend, die Decke im Auge behaltend, und folgten Ornol durch das türkisfarbene Tor.
    Wir hatten nicht gefrühstückt, denn wir waren entschlossen, noch einige Burs durchzuhalten, ehe wir wieder unseren schwindenden Vorräten zusprachen. So betraten wir die nächste Felskammer, eine von dreien, in die sich der Korridor teilte. Überraschungsrufe wurden laut.
    An zwei Längsseiten des Raumes, den helle Wandteppiche mit Jagdszenen schmückten, erstreckten sich lange Tische. Weiße Damastdecken schimmerten. Silberplatten leuchteten, die aufgetischten Fleischgerichte rochen so angenehm, daß uns sofort das Wasser im Mund zusammenlief. Amphoren mit Wein standen in Gestellen vor der Querwand. Ein Festmahl war bereitet.
    Kalu fuhr zu uns herum. »Niemand ißt oder trinkt!«
    Abrupt kam der Ansturm auf die Tische ins Stocken. Sehnsüchtig starrten wir auf das Fleisch. Wir hatten einen trockenen Geschmack im Mund, und die Zungen wollten uns heraushängen. Ornol preßte die Lippen zusammen. Er deutete auf einen Sklaven, einen Brukaj mit störrischem Bulldoggengesicht. »Du! Setz dich an den Tisch und iß und trink!«
    »Herr!« rief der Brukaj zitternd.
    Ornol hob sein Schwert. Er setzte dem Sklaven die Spitze unter das Ohr und drehte die Waffe. Ein Blutfaden lief herab. »Iß, trink! Oder stirb!«
    Ilsa stürzte vor, aber Shanli hielt sie im letzten Augenblick zurück. Exandu setzte sich auf einen der Stühle. Alle schauten zu. Auch ich behielt die Augen offen, denn ich spürte plötzlich, daß dieser Ort wenig Ähnlichkeit mit dem Moder hatte.
    Der Sklave aß und trank furchtsam. Aber die Speisen schmeckten köstlich, die Weine waren hervorragend. Es dauerte nicht lange, da schwitzte er vor Vergnügen, der Alkohol stieg ihm zu Kopf und ließ ihn singen. Bald schwankte er auf dem Stuhl und warf die Arme in die Luft. Sein finsteres Bulldoggengesicht war nicht wiederzuerkennen.
    »Wenn er stirbt, dann wenigstens fröhlich«, sagte Exandu seufzend.
    »Wenn das Gift ihm nicht vorher zu schaffen macht«, bemerkte Seg mit heftigem Unterton. Wild und ungestüm ist mein Kamerad Seg, doch hat er – manchmal – ein Herz, das so weich ist wie die Lippen eines Mädchens.
    »Wir setzen uns und warten«, befahl Ornol.
    Der Anflug von Meuterei, der in der Luft gelegen hatte, war ihm sicher gar nicht recht gewesen. Hier und jetzt hatte er nun Gelegenheit, uns eine richtige Ruhepause zu gewähren. Wenn der Sklave starb ... aber der Brukaj starb nicht. Schließlich fielen wir über die Speisen und Getränke her, die – bei Krun! – hervorragend waren, kein Zweifel!
    Schließlich marschierten wir weiter, nicht ohne uns die Taschen mit Speisen vollzupacken und Batterien von Weinflaschen mitzuschleppen.
    Nach einem langen Marsch durch den vagen Schimmer der Feuerkristalle, einem Marsch, in dessen Verlauf wir scheußliche bärtige Phantome, jammernde Geister-Engel und eine Horde stinkender Dragwürmer besiegten, kehrten wir in die Felskammer zurück, in der wir unser Festmahl genossen hatten, eine von drei dicht nebeneinander liegenden Felsräumen.
    Unsere überraschten, zornigen, bedrückten und angstvollen Ausrufe erstarben, als wir sahen, daß die Tische frisch gedeckt waren, daß sie wieder so aussahen wie zu Beginn. Wir waren nicht zu halten, setzten uns und begannen erneut zu fressen.
    »So geht das nicht weiter«, sagte Kalu und nagte geschickt ein Hühnerbein ab, dessen Knochen er über die Schulter warf. »Wenn wir nicht aufhören, essen wir uns noch zu Tode.«
    »Es muß einen Ausweg geben«, sagte Seg und trank schwungvoll.
    »Ja, aber wo? Wenn wir nach links gehen, kehren wir in die runde Kammer mit den zwölf Türen zurück. Und rechts kommen wir vielleicht hierher zurück.«
    »Am besten probieren wir den rechten Weg. Wenn wir wieder hier landen, können wir immer noch in das runde Zimmer mit den zwölf Türen zurückwandern und dort eine neue Wahl treffen.«
    So suchten wir schließlich unsere Sachen zusammen und marschierten durch die Felskammer, die wir bisher nicht erkundet hatten. Es war ein glatter Weg, bis wir einen Raum mit niedriger Decke erreichten, der an einer großen Tür endete, daneben eine kleinere Tür. Die

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