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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinab. Sie hatte immer sehr reine, glatte Haut gehabt, auf der nun plötzlich diese… Ungeheuerlichkeit erschienen war. Wie ein pelziger Auswuchs hockte der Fleck oberhalb ihrer Brüste, etwa daumengroß. Bei genauem Hinschauen wurden auf dem grellroten Ausschlag winzige gelbe Pickel erkennbar.
    Weder Ausschlag noch Pickel behagten ihr.
    Der unangenehme Fleck schmerzte und juckte nicht. Sie spürte gar nichts, auch als sie angewidert mit dem Finger darauf drückte.
    Das üble Gebilde war einfach auf ihrer Haut erschienen wie eine obszöne Entstellung und hatte langsam zu wachsen begonnen. In diesem Augenblick bewegte sich etwas am Eingang, und eine beringte Hand erschien, bereit, den Vorhang zur Seite zu ziehen.
    »Majestrix!« bellte eine Stimme. »Ich würde gern ein Wort mit dir wechseln, dein ergebener Diener bittet um die Erlaubnis einzutreten.«
    Delia verzog das Gesicht.
    Sie klappte die Tunika hoch, verschnürte sie und sagte mit leiser, aber dennoch fester Stimme: »Herein, Lathdo.«
    Der braunhaarige Apim, der nun eintrat, wirkte in der winzigen Kabine mit der Wandbank und dem Klapptisch ungemein groß. Er trug eine Rüstung und Schwerter. Auf seinem Brustschild prangten die Rangabzeichen eines Jiktar. Halb geduckt stand er da und fühlte sich offenkundig unbehaglich.
    »Ja?«
    »Ein Sturm, Majestrix. Seit unserem Aufbruch von Delphond war das Wetter recht angenehm. Jordio aber schwört, er wittert die Reiter des Notor Zans, die uns verschlingen wollen.«
    »Dann müssen wir landen, Lathdi. Ist Mimi da?«
    »Dein Befehl wird sofort ausgeführt, Majestrix.« Er drehte halb den Kopf zur Seite, was oberhalb des goldenen Brustpanzers die Sehnen hervortreten ließ, und brüllte: »Mimi! Bratch!«
    Delia zuckte nicht zusammen. Sie hatte in Vondium Zwischenstation gemacht, um zu sehen, ob Briefe eingetroffen waren; sie hatte die Post studiert, bei der allerdings kein Brief von ihm gewesen war, und sich mit frischer Kleidung und anderen Annehmlichkeiten ausgestattet. Daß Vomanus nicht geschrieben hatte, bedeutete vermutlich, daß er ebenso ärgerlich auf sie war wie sie auf ihn. Ohnehin war es nun nicht mehr erforderlich, schnell nach Delka Ob zu fliegen, da die Hochzeit bereits stattgefunden hatte.
    Dennoch wollte sie ihrem Halbbruder in naher Zukunft die Aufwartung machen, ihm gratulieren und Nyleen alles Gute wünschen. Hoffentlich war die neue Frau ihres Bruders einigermaßen sympathisch, damit sie nicht Theater spielen mußte.
    Drak trieb sich noch immer im Südwesten Vallias herum, wo nach wie vor Unruhe herrschte - jedenfalls nach Ansicht eines Mädchens, das in einem intakten Reich groß geworden war. Die einzelnen Parteien trieben noch immer ihr Spielchen gegeneinander, und noch immer waren die verdammten Revolutionäre und Sezessionsverfechter nicht zum Schweigen gebracht worden. In Vondium selbst war die Armee kaum noch vertreten, da starke Einheiten nach Hamal und in den Norden geschickt worden waren, gar nicht zu reden von den Truppen, die Drak befehligte. Lord Farris hatte auf seine geduldige Weise durchgesetzt, daß Delia eine Leibwache mitnahm. »Es beunruhigt mich zu hören«, fügte er hinzu, »daß sich in Vindelka Flutsmänner herumtreiben, Majestrix.«
    »Da hast du sicher recht, denn Yzobel und Sosie haben eigene Dinge zu regeln.« Sie konnte keinem Mann verraten, daß die beiden im Auftrag der SdR unterwegs waren, obwohl das ziemlich auf der Hand lag. Farris, seit Delias Jugendtagen ein getreuer Freund der Familie, war Crebent Justitiar des Herrschers und führte das Kommando, wenn Drak unterwegs war.
    »Jiktar Lathdo der Eifrige ist kürzlich befördert worden. Er ist ehrgeizig und ein guter Kämpfer. Er wird…«
    »Schon gut, mein lieber Farris. Du hast recht. Vergiß nicht, mich sofort zu verständigen, wenn du vom Herrscher hörst.«
    »Habe ich das jemals versäumt?«
    »Es tut mir leid - natürlich nicht. Ich wollte nur…«
    »Es war nicht richtig, daß ich davon gesprochen habe.« Farris gehörte zu der Sorte Männer, von denen ein Herrscher niemals genug haben konnte. Seine persönliche Ergebenheit gegenüber Delia war über jeden Zweifel erhaben. Das einzige unangenehme Problem, das sich im Zusammenhang mit seiner Person ergab, war sein fortschreitendes Alter.
    Sie hatte das Kommando über eine von Farris kleinen, aber wachsenden Flugbooteinheiten übernommen und war gestartet. Zunächst hatte sie einen Abstecher nach Drakanium in Delphond gemacht, um dort eine kleine

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