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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angelegenheit zu regeln, anschließend hatte sie Kurs auf Vindelka genommen. Begleitet von Jiktar Lathdo dem Eifrigen, dem Piloten Jordio dem Falken und Mimi dem Lächeln war sie aufgebrochen - in der schwachen Hoffnung, den Besuch schnell zu erledigen und mit guten, sehr guten Nachrichten nach Vondium zurückkehren zu können.
    Als Mimi den Lockenkopf durch den Vorhang steckte, war Delia noch unentschlossen, ob sie sie wegen des Ausschlags um Rat bitten sollte. Wahrscheinlich würde der Fleck bald wieder verschwinden. Sie wollte ihn heute abend mit Salbe einreiben; das müßte helfen.
    Mimi schien beunruhigt zu sein.
    »Schön, Mimi, ich werde mit dem Jiktar sprechen.«
    »Es ist so… so… entwürdigend!«
    »Dieser Ansicht bin ich auch.«
    Das Wort Bratch, das ungefähr die Bedeutung hatte: ›Aber fix!‹, und zwar nicht ganz so bösartig wie das berüchtigte Grak, das oft gegenüber Sklaven verwendet wurde, doch ertönte es häufig auch bei der Ausbildung von Swods. In Delias Umgebung ertönte es selten und war auf keinen Fall für ein Mitglied ihres Gefolges geeignet. Die junge Mimi, die selbst noch in der Ausbildung war, hatte sich sehr gefreut, aus ihrer alltäglichen Arbeit im Palast von Vondium gerissen zu werden, um als persönliche Zofe der Majestrix mit auf Reisen zu gehen. Für sie war das eine ungeheure Selbstbestätigung, ein Schub für ihre Karriere, ganz abgesehen von der Freude, die Herrscherin von Vallia begleiten zu dürfen.
    »Ich möchte aber nicht unnötig Ärger machen«, sagte Mimi und zeigte im Ansatz wieder jenes Lächeln, dem sie ihren Namen verdankte.
    »Aber ich, wenn dieser schaumschlägerische Lathdo seine Zunge nicht in der Gewalt hat.«
    »Vielen Dank…«
    »Weißt du, auch für ihn ist diese Position neu. Er war Zan-Hikdar und wurde erst kürzlich zum Ob-Jiktar befördert, und er ist… nun ja, der Eifrige…«
    »Gewiß, Majestrix, und das im Übermaß.«
    Delia hätte sich gewünscht, ihre beiden Djangs Tandu und Dalki in Vondium anzutreffen. In ihrem Schutz hätte sie sich besonders wohl gefühlt. Doch waren sie mit einem Brief von Lord Farris nach Vindelka geschickt worden; darin wurde einiges erklärt und veranlaßt. Die Djangs würden in Vomanus’ Leibgarde eine bequeme Koje zugewiesen bekommen und brauchten nicht mehr an der Grenze der Ockerwüste Patrouille zu reiten.
    Der Flieger bäumte sich in einer Bö auf.
    Mimi schaute sich unsicher um.
    »Jordio der Falke ist ein guter Pilot, Mimi.«
    »Gewiß, Majestrix, selbstverständlich.«
    »Du hast doch nicht etwa Angst vor Flugbooten?«
    »O nein, Majestrix!«
    Delia lächelte nicht. »Du hast die alten Geschichten gehört, wonach die Flugboote, die wir in Hamal kauften, immer wieder den Dienst versagten. Natürlich weißt du davon! Inzwischen sind wir aber mit Hamal verbündet und können richtige Voller kaufen - ebenso in Hyrklana.«
    »Meine Mutter hat mir davon erzählt.« Mimi begab sich zu der obersten Truhe, die an einer Wand der Kabine aufgestapelt waren, und nahm eine Haarbürste heraus. Delia erkannte, daß sich das Mädchen irgendwie beschäftigen wollte. »Meine Mutter hätte überdies fest angenommen, daß die Herrscherin mit einem weitaus größeren Gefolge reisen würde…«
    »Wenn es nötig ist, tue ich das auch. Wir bleiben nicht lange fort.«
    Delia ließ sich von der Zofe kämmen. Mimi verstand es, die Bürste zu führen, auch wenn sie noch nicht ganz so erfahren war wie Rosala oder Floria. Letztere wollte sich aber endlich verheiraten, und Rosala war ebenfalls fort. Während Delias hamalischen Abenteuern hatte sie mit ihren Zofen kaum Kontakt gehabt. Nun war die arme Pansi bei dem Überfall ums Leben gekommen - und Delia mußte Mimi ausbilden.
    Sie legte sich zurück und gab sich den Bewegungen der Bürste hin. Dabei überlegte sie, daß Mimi zu jenen gehörte, auf die die Zeit der Unruhe eine große Wirkung gehabt hatte. Die schlimmen Zeiten hatten Erziehung und Ausbildung der Mädchen viel schlimmer beeinträchtigt als die der Jungen, denn ein Jüngling brauchte sich nur einen Speer über die Schulter zu legen und mit der Armee loszumarschieren, um Ruhm und Glück zu erringen. Wenn er nicht im Kampf fiel. Für Mädchen stellte sich die Lage anders dar, es sei denn, sie wählten den Weg einer Jikai-Vuvushi. Mimi war in der Provinz Forli geboren und hatte, soweit Delia wußte, keiner Schwesternschaft angehört, die ihr eine Bildung hätte verschaffen können. Ihre Mutter, eine kluge, ehrgeizige Frau,

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