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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schwellungen, die ihren Körper entstellten. Delia mußte ihre Phantasie zügeln. Sie zwang sich dazu, einen Fuß vor den anderen zu setzen, sich von ihren Beinen tragen zu lassen, wie sie es schon in der Ockerwüste getan hatte. Dabei war dieser Marsch trotz des Gewichts der Ketten nicht annähernd so schlimm wie der Durst und die Hitze in der Wüste. Dagegen die Knollen und Erhebungen, die zahlreichen Ausschläge, durchsetzt mit gelben Pickeln, dies alles wuchs sich zu einem obszönen Makel ihres Körpers aus, Ekzeme, die zu glatten, harten Pusteln wurden… Nein, wenn sie diesen Gedanken für möglich hielt, hätte sie ja ganz Lancival angesteckt, auch ihr Gefolge in Vondium und Drakanium…
    Nein. Nein, das konnte nicht der Grund für die Schwellungen sein!
    Wenn sie sich einmal klaren Sinnes mit diesem Marsch beschäftigte, war er weitaus schlimmer als die Wanderung durch die Ockerwüste. Damals war sie eine freie Frau gewesen, die selbst über ihr Schicksal entscheiden konnte, auch wenn unter den gegebenen Umständen ihre Möglichkeiten ziemlich eingeschränkt waren. Jetzt aber war sie eine Sklavin.
    Hatte sie die Seuche von Combabbry im Körper?
    Dieser pickelige Ausschlag, die glatten Schwellungen hatten wenig Ähnlichkeit mit den eitertriefenden Wunden der Krankheit. Allerdings durfte sie das Bad im Heiligen Taufteich von Aphrasöe nicht vergessen, das bestimmt einen Unterschied machte. Das wundersame Heilwasser mußte sich irgendwie auf den Verlauf der schlimmen Krankheit auswirken. Vielleicht war sie dennoch ein wandelnder Ansteckungsherd.
    Als sie zu der Frau neben sich sprach, hatten sich ihre Worte irgendwie seltsam angehört, denn dicht neben ihrem Mund gab es eine starke Schwellung, die die Lippen spannte und ihr die Lautbildung erschwerte. Neben dem wachsenden Ausschlag auf dem Körper hatte auch das Gesicht einiges abbekommen. Sie mußte scheußlich aussehen!
    Ein Bein - das linke - war fast anderthalb mal so dick wie das rechte. Irgendwie seltsam, ein dickes und ein dünnes Bein zu haben, die sich unter ihr bewegten.
    Ein Gefühl der Leichtigkeit ergriff von Delia Besitz.
    Vorsicht, Mädchen! ermahnte sie sich, biß die Zähne zusammen, kniff die Augen vor dem grellen Staub zu und marschierte weiter.
    Die Seuche von Combabbry war in ihrer Gefährlichkeit bekannt. Delia hätte sich nie nach Lancival bringen lassen, wenn sie nicht davon überzeugt gewesen wäre, nicht angesteckt zu sein. Eine gewisse Quarantäne wäre erforderlich gewesen, und weil sie nicht angesteckt gewesen war und die Seuche in Mellinsmot zurückzugehen schien, war sie mit dem Arzt davon ausgegangen, daß sie gesund war. War sie aber wirklich frei davon?
    Nur weil die schrecklichen Schwellungen nicht wie die üblichen Eiterbeulen aussahen, mußte ihre Krankheit nicht unbedingt etwas anders sein. Wenn die Frau neben ihr sich ansteckte - dann würden eitrige Wunden auf ihrer Haut erscheinen, weil sie nicht im Heiligen Taufteich gebadet hatte. Wieder einmal war Delia von widerstreitenden Gefühlen heimgesucht, wie so oft, wenn sie an diese magische Taufe dachte.
    Die Sklavengruppe schlurfte nur noch erschöpft dahin und schaffte in der Stunde allenfalls zwei oder zweieinhalb Meilen. Als die Sonnen endlich am westlichen Horizont niedergingen, als die Luft abkühlte, die Kutsche anhielt und Zelte aufgestellt wurden, waren vielleicht zwanzig Meilen zurückgelegt worden. Die Sklaven sanken am Straßenrand nieder, wo sie standen, und schliefen ein.
    Die Wachgebliebenen weckten die anderen mit Fußtritten, denn es gab ein Abendessen aus dünnem Brei, hartem Brot und Wasserpfannkuchen. Dann schliefen alle. Delia blieb unbehelligt, im Gegensatz zu einigen jüngeren Mädchen, die von den Ketten losgemacht und später zurückgebracht wurden. Ein männlicher Sklave, stämmig gebaut und mit dichtem schwarzen Haar, wurde ebenfalls geholt und viel später zurückgebracht. Er torkelte und ächzte, wurde angekettet und sank erschöpft zur Seite.
    Auch am nächsten Tag schaffte der Trupp ungefähr fünfundzwanzig Meilen. In einer Schänke an einer Wegkreuzung wurde von verkniffen dreinblickenden Leuten ein halbes Dutzend neuer Sklaven übernommen. Dafür gab es Gold. Die Neuankömmlinge kamen an die Kette, dann ging der Marsch weiter.
    An diesem Tag achteten die Wächter schon viel weniger auf den Himmel. Delia schloß daraus, daß man sich dem Ziel näherte.
    Noch immer wußte sie nicht, wo sie war. Das Land war Vindelka, die KovnatProvinz ihres

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