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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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sofort unruhig auf der Stelle zu hüpfen.
    »Meine Dame!« rief der Hikdar.
    »Alles in Ordnung, vielen Dank, Nadia. Am besten gehst du jetzt, sonst verbrennst du dir noch die Füße bis zu den Knöcheln.«
    »Ja, meine Dame!« Und: »Quidang!« Die drei Jikai - Vuvushis schlugen sich mit den Schwertern gegen die Schilde, machten hastig kehrt und entfernten sich. Schleunigst.
    Als habe der hüpfende Auftritt der Garde die Atmosphäre gelo c kert, entspannte sich die große Dame. Ein leichtes Zucken an den Mundwinkeln hätte sich als Belustigung deuten lassen. Delia stand starr und stumm vor ihr und wartete auf die weiteren Entwicklungen. Hochstehende Damen dieser Art waren unberechenbar - bei Krun! wer konnte das besser beurteilen als sie? - , und man konnte nie wissen, welche Rolle jetzt von ihr erwartet wurde: die Schlaue, die Unterwürfige, die Tränenreiche oder die Dankbare?
    Die hochnäsige Dienerin, die offenbar Ilka hieß, brachte die weiße Robe und wickelte sie um die Herrin. Die ganze Zeit über war die perlenbehängte Zofe entsetzt am Eingang stehengeblieben, die Hände vor der Brust verschränkt.
    Die hohe Dame rückte die Robe um die Schultern zurecht. Dann hob sie den Kopf, so daß das platinblonde Haar schimmerte.
    »Du gefällst mir irgendwie, Alyss. Ich glaube fast, es wäre amüsant, dich in meine Dienste zu nehmen. Wenn du dich weiter so gut hältst, wirst du dich gut halten.« Das Wortspiel schien sie zu amüsieren, denn sie lachte hell auf.
    »Jawohl, meine Dame.«
    »Findest du, das Wasser hat jetzt die richtige Temperatur?«
    Delia zögerte nicht. Sie wußte nicht, ob sich ein Fisch ähnlich fühlte, wenn der schon verschluckte Haken sich wieder aus dem Maul löste. Aber sie erkannte die Chance, die ihr geboten wurde, und ergriff sie.
    Sie begab sich zum Rand des Beckens, kniete nieder und steckte versuchsweise einen Finger ins Wasser. Es brannte nur noch wenig.
    »Es brennt nur noch wenig, meine Dame.«
    »Dann kaue ich unterdessen eine Handvoll Palines. Sissy!«
    Das Perlenmädchen zuckte zusammen, errötete und lief los, um ihrer Herrin den Genuß gelber Beeren zu ermöglichen, während sie darauf wartete, daß das Bad sich abkühlte.
    Ilka die Hochnäsige erdolchte Delia unterdessen mit Blicken.
    Als das Wasser die richtige Temperatur erreicht hatte und Delia diese Tatsache meldete, legte die große Dame erneut ihr Gewand ab und trat vor. Sie streckte den purpurn bemalten Zeh ins Wasser, lächelte und ließ sich in die Tiefe sinken. Parfüm wurde zugegossen, allerlei Düfte stiegen auf. Delia fand die Düfte ein wenig zu intensiv, aber man hatte ihr schon mehrmals vorgeworfen, in mancher Hinsicht einen viel zu feinen Geschmack zu haben, während sie sich in anderer Richtung viel zu schlicht gäbe.
    Die vornehme Dame beschüttete sich vorsichtig die Brust mit Wasser und hob dabei den Blick.
    »Ilka. Sorg dafür, daß Alyss fortgebracht, gebadet, gesäubert, frisiert und anständig gekleidet wird. Ich glaube nicht, daß Sissy ihr noch viel beibringen kann, aber sie soll es versuchen. Danach führt ihr sie zu mir.«
    »Jawohl, meine Dame.«
    Dies geschah.
    Während Delia in einem benachbarten, weniger prächtig eingerichteten Badezimmer vorbereitet wurde, sagte sie: »Wer ist die Dame, Herrin?«
    Ilka, die die Waschung ihres neuen Zöglings überwachte, rümpfte die Nase.
    »Ich bitte dich, du Fambly. Sie heißt Nyleen Gillois na Sagaie und ist neuerdings Kovneva von Vindelka.«
    Mit ruhiger Stimme sagte Delia: »Sie ist mit dem Kov frisch verheiratet, nicht wahr?«
    »Ach, der!« erwiderte Ilka und schlug mit der Silberrute nach der Sklavin, die Delias Haar flocht.
    »Ist er hier?«
    »Nein, aber sprich, wie es sich gehört, Mädchen!«
    »Ja, Herrin.«
    Als man Delia schließlich in dünne Gaze hüllte, darüber an entsprechenden Stellen schwere Perlenketten, fragte Delia: »Herrin, könnte ich etwas zu essen bekommen?«
    »Essen? Du bist doch nicht etwa hungrig?«
    »O doch, Herrin, ich habe Hunger.«
    Ilka rümpfte die Nase, als habe sie in der Clepsydra einen Sprung entdeckt. »Na schön. Du, Sklavin, holst etwas zu essen. Und zwar grak!«
    Die junge Sklavin, die von der Silberrute angestoßen wurde, lief los und kehrte nach kurzer Zeit mit einer Kupferschale voller Brot und gebratenen Geflügelstücken zurück, die in einer braunen Sauce lagen. Delia zwang sich dazu, alles zu essen, obwohl ihr die Tarnton-Sauce mit der satten Obst- und Honigmischung nicht sonderlich lag.
    Während des

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