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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Delia kränkend und dekadent fand, auf jeden Fall aber geschmacklos. Manche Leute mochten so etwas.
    In ein gerafftes weißes Kleid gehüllt, erinnerte die Frau Delia an eine satte Katze, die sich vor dem Feuer zusammengerollt hat. Die verborgene Sinnlichkeit, die sich hinter dem zufriedenen Gesicht verbarg, fand ihre passende Entsprechung in der Vollkommenheit der Figur, die offenbar wurde, als sie das Kleid abstreifte. Das Haar war nicht kreideweiß, nicht silbern, sondern wies einen auffälligen Platinschimmer auf, wie er bei vallianischen Frauen oft zu sehen ist. In der überhitzten Luft wirkte das Blond wie poliertes Metall.
    Das Gesicht war nicht auffällig schön, und vielleicht löschte seine eiskalte Vollkommenheit jede Wärme, die der Mangel an äußerer Schönheit den Zügen hätte verleihen können. Wie immer man es auch sah, sie war eine bemerkenswerte Frau.
    In ganz bewußter Haltung stand sie am Rand des Beckens. Sie streckte einen Fuß vor, dessen Nägel dunkel purpurn angemalt waren. Offenbar war dieser Augenblick des Badens für sie von ganz besonderem sinnlichen Vergnügen.
    Im nächsten Augenblick hätte sie den Fuß ins Wasser gesenkt.
    Ohne nachzudenken, ganz instinktiv huschte Delia vor. »Vorsicht, Herrin! Das Wasser ist kochend heiß - du wirst dich verbrühen!«
    Die Frau zögerte und schwankte gleichzeitig. Sie verlor das Gleichgewicht. Wenn sie ins Wasser fiel, würde sie bei lebendigem Leibe gekocht! Delia lief los. Sie legte der Frau einen Arm um die Taille, griff in die Rundung der Hüfte und zerrte.
    In einem wirren Durcheinander von nackten Armen und Beinen landeten die beiden auf der Matte, die das Bad umgab.
    Die hochnäsige Bedienstete schrie auf.
    Sie stürzte vor und zerrte Delia vom Boden hoch. Kräftig holte sie mit ihrer Silberrute aus und hieb Delia damit über die Schultern.
    »Idiotin! Onker! Sieh doch, was du getan hast!« Wieder zuckte die Rute herab. »Dafür wirst du jikaider gepeitscht, bist du stirbst!«

11
     
     
    Wieder schlug die silberne Rute zu.
    Mit der anderen Frau noch halb verschlungen am Boden hockend, mußte Delia eine Entscheidung treffen.
    Ihr erster Instinkt forderte, daß sie aufstand, die Silberrute an sich riß und der eingebildeten Hoffrau davon zu schmecken gab. So handelte aber nur eine Sklavin, die Selbstmord begehen wollte. Die Frau hörte nicht auf, mit ihrer Silberrute zuzuschlagen.
    Mit einer Art Aufbäumen, als versuche sie sich zu befreien, fuhr Delia halb herum und bekam dabei die Silberrute in die linke Hand. Vor ihren Augen wölbte sich rosiges Fleisch. Ohne sich die Bewegung anmerken zu lassen, zerrte sie energisch an der Rute und ließ sich dann sofort in die andere Richtung rollen. Dabei erhob sie laut die Stimme und fiel in das Geschrei der beiden anderen ein.
    »Verzeihung! Meine Dame! Ich wollte dir doch nur helfen!«
    Der energische Ruck an dem Silberstab, den die hochnäsige Dienerin nicht erwartet hatte, ließ sie vorwärts stolpern und das Gleichgewicht verlieren. Sie torkelte. Sie lief Gefahr, kopfüber in das Bad zu stürzen.
    Delia fand, daß es nun genug sei.
    Sie benutzte ihren Körper als Sperre, stieß die Frau mit einem Hüftschwung zur Seite und beugte sich über die andere, die noch schreiend auf der Matte lag. Sie zerrte die vornehme Dame hoch.
    »Da, bitte, Herrin. Alles in Ordnung. Es ist dir nichts geschehen, sei’s gelobt!«
    Sie wagte es nicht, ihre Lobpreisung mit dem Namen eines bestimmten Gottes oder Geistes zu verbinden, solange sie die religiöse Einstellung der platinhaarigen Frau nicht besser kannte.
    »Du hast mich berührt, Sklavin!«
    »Gewiß, Herrin. Du hättest dich schlimm verbrüht!«
    »Still!« schrie die Hochnäsige.
    »Ach, halt doch den Mund, Ilka, ich bitte dich!«
    »Gewiß, meine Dame!«
    »Nun zu dir, Sklavin. Wie heißt du?«
    »Alyss, Herrin.«
    »Aha. Und du hast mich vor kochendem Wasser bewahrt?«
    »Ich konnte doch nichts anderes tun, Herrin.«
    Sollte sie sich darüber mal Gedanken machen. Delia ahnte, daß jeder Versuch, diese Frau dankbar zu stimmen, vergeblich wäre.
    »Ich will dich mal näher anschauen…« Die große Dame stand auf, schüttelte sich etwas und musterte die vor ihr stehende Sklavin. Sie schien vergessen zu haben, daß sie nackt war.
    In diesem Augenblick sprang die gegenüberliegende Doppeltür auf. Drei muskulöse Kriegerinnen stürzten mit gezogenen Schwertern und erhobenen Schilden herein. Rutschend kamen sie auf dem Marmor zum Stillstand und begannen

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