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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus den Höhlen zu treten drohten - dann wollte sie dicht vor ihn hintreten und sich von ihm umarmen lassen, während sie sich blitzschnell in den Besitz von Rapier und Main-Gauche brachte. Dann lag es an ihr, welche Waffe sie einsetzte…
    Sie kreiste herum, bis sie die Tür im Auge hatte und rückte vor. Er lächelte gierig und breitete die Arme aus, um sie zu umschließen. Hastig trat sie vor und spürte den Druck seines Dickwansts an ihrem Bauch. Ihre Hände senkten sich auf die Waffengriffe. Er küßte ihr den Hals - und über seine Schulter sah sie die Tür aufgehen und Naghondo den Kneister eintreten. Das Gesicht des Mannes war haßerfüllt verzogen. Er hob einen Knüppel und ließ ihn auf Mageros Kopf niedergehen.
    Lautlos glitt Magero zu Boden.
    Naghondo sprang herein.
    »Das soll dem Schweinehund eine Lehre sein! Und ich mache weiter, wo er aufgehört hat! Komm, Mädchen! Du gehörst jetzt mir!«

17
     
     
    So mit Delia zu sprechen, wenn sie keine Waffen trug, war eine Sache. Ebenso, wenn sie nur den Tontopf in der Hand gehalten hätte. Aber solche Worte zu äußern, wenn Delia mit Rapier und linkshändigem Dolch bereit stand, war ein schwerer Irrtum.
    Der Punkt, an dem sie Naghondo seinen Irrtum klarmachen wollte, amüsierte sie und bot eine angenehme Abwechslung.
    »Du aufgeblasener Dummkopf - du hast behauptet, ich hätte beim Shishivakka geschummelt! Zieh dein Rapier, dann wollen wir sehen, ob ich geschummelt habe.«
    »Was soll ich?« Der Mann war außer sich vor Staunen. Sein Knüppel fiel herab. Mit blödem Ausdruck starrte er auf Rapier und Dolch, deren Spitzen vor ihm schwebten. Dann lachte er dröhnend auf.
    Es war nicht einmal ein verächtliches Lachen, sondern kündete schlicht von Heiterkeit.
    »Komm, Mädchen! Ich zeig dir, was ein Spaß ist!«
    Wäre sie wirklich auf Blut aus gewesen, wie sie es manchmal an sich zu beobachten glaubte, hätte Naghondo schon längst seinen letzten Atemzug getan. So ließ sie ihm nun im Zustoßen Zeit, zur Tür zurückzuweichen. Verwirrt schaute er sie an, dann glättete sich sein Gesicht. »Ich soll es dir zeigen? Na schön!«
    Er zog Rapier und Main-Gauche und attackierte.
    »Ich bringe dir ein paar Sachen bei, Mädchen, und dann geht es erst richtig los. Hai!«
    Delia erkannte, daß er sie nicht töten, sondern mit der Breitseite des Stahls treffen wollte, um sie für ihre Kühnheit zu strafen. Das war sein Pech. Sie verwünschte sich wegen ihres Mangels an Mut, ihn sofort aufzuspießen, ging in Position, begegnete seinem ersten Angriff mühelos, begann die Gegenattacke und stach schließlich daneben, weil er im letzten Augenblick zurücktorkelte und nur einen Ritzer am Oberkörper hinnehmen mußte.
    »Hexe!«
    Nun war ihm die Sache schon ernster.
    Delia ging im Kreis, versuchte sich einen Eindruck davon zu machen, wie kräftig und schnell er war. Sie gewann einen vagen Eindruck von mehreren Gesichtern, die zur Tür hereinschauten. Immerhin wurde hier eine kostenlose Vorstellung gegeben. Kommt, kommt alle herbei! Sie durfte nicht vergessen, hinterher mit dem Hut herumzugehen und Kupfer-Obs einzusammeln.
    Dann stellte sie das bewußte Denken ein und erfüllte ihre Seele mit dem klaren Sein der wahren Schwertkämpferin.
    Naghondo verstand sich einigermaßen auf das Rapier, doch reichte er nicht annähernd an Delias Können heran. Sie blockte seine einseitigen Angriffe ab, bremste seine Doppelvorstöße, hielt den linkshändigen Dolch und brachte ihn aus der Bahn. Dann durchstach sie seinen Arm, und er schrie auf. Gleich darauf verwundete sie ihn am anderen Arm, und er schrie wieder. Dann stolperte er über Mageros mächtige Gestalt, drehte sich herum und stürzte - Delia folgte erbarmungslos nach und hielt das Rapier bereit, ihn fertigzumachen.
    Da wurde sie rauh an Schultern und Hüfte festgehalten und zurückgezerrt. Ein Rapier richtete sich auf ihre Taille, und Chica sagte: »Genug, Mädchen! Du glaubst offenbar, du wärst Schwertkämpferin. Na, laß das lieber, sonst begegnet dir mal einer, der sich wirklich mit dem Jiktar und dem Hikdar auskennt.«
    »Behandelt sie gut«, sagte Kovneva Nyleen über Chicas Schulter. »Sie ist viel Gold wert. Bringt sie mir, wenn ich sie rufen lasse. Ihr übrigen Aaskrähen - zurück an die Arbeit! Grak!«
    Es gab ein ziemliches Durcheinander vor der Tür der Mehlkammer, dann war der Befehl ausgeführt, und es herrschte wieder Ruhe. Nadia und ihre Leibwächter rückten mit erhobenen Waffen vor. Nadias rundliches Gesicht

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