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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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mir durchaus klar. Was das Leben im Dschungel angeht, so bekleckerte ich mich nicht gerade mit Ruhm. Wenn man nicht weiß, wonach man Ausschau halten muß, kann man in einer solchen Situation verhungern. Kennt man sich dagegen aus und findet die gesuchten Dinge, läßt es sich wie ein König leben - zumindest wie ein König des Dschungels.
    Ich muß gestehen - als wir uns Hulakad näherten, freute ich mich auf Unmengen kregischen Tees, auf echtes Fleisch, echtes Gemüse, saftige Palines und wohl auch ein oder zwei Gläser Wein...
    Das Geld, das ich den Leem-Freunden ohne Gewissensbisse abgenommen hatte, würde uns über die Zeit helfen, bis wir ein Schiff fanden. Der Seeweg war der schnellste nach Vallia - aber auch der einzige, da wir nicht mit Flugbooten oder Sattelflugtieren rechnen konnten.
    »Ich habe Durst«, verkündete Ashti. »Ich beschaffe dir ein Glas Parclear...«
    »Will Sazz. Un' hab' auch Hunger.«
    »Ich auch - ist das nicht komisch?« antwortete ich und ging schneller. Es war ihr durchaus zuzutrauen, mich mit kleinen Tritten zur Eile zu mahnen. Parclear ist ein erfrischendes Sherbert-Getränk - Sazz ist zusätzlich mit Fruchtsäften angereichert, die die Flüssigkeit verfärben. Durst stillen beide.
    Wir weckten kaum Interesse. Die meisten Gebäude bestanden aus Holz, die Straße war unbefestigt und mußte sich bei Regen in einen Sumpf verwandeln, es gab keine schützenden Stadtmauern, sondern lediglich einen Palisadenzaun. Dieser war allerdings ziemlich hoch und fest gebaut, doch wußte ich, was Meerespiraten gegen solche Holzbauten auszurichten vermochten.
    Die größten Bauten schienen Tempel und Paläste zu sein - in Wahrheit überwachsene Villen mit Obergeschoß -, außerdem waren Schänken und Tavernen großzügig angelegt. Ich erwählte ein bescheiden aussehendes Gasthaus an der Ecke eines Platzes, trat ein und bestellte ein oder zwei Mahlzeiten, jede Menge Sazz und Tee, ein bißchen Wein und ein Zimmer für die Nacht. Goldstücke wechselten den Besitzer.
    In einer fremden Stadt gibt es immer wieder Probleme mit Gold.
    Am Abend verkeilte ich die Tür, stopfte Kissen ins Bett, legte Ashti neben mir auf Decken schlafen - nach der Zeit im Dschungel ein wahrer Luxus! - und kam während der Nacht kaum zum Schlafen. Die Vorsichtsmaßnahmen erwiesen sich als überflüssig, und ich fühlte mich ziemlich zerschlagen. Aber irgendwann würde ich den Schlaf nachholen.
    »Du willst mit dem Schiff weiter, Dom?« fragte der triefnasige Wirt und musterte mich aus verhangenen Augen. »Seit der Zulauf versandet ist, gibt's hier keine Schiffe mehr.«
    Ich schimpfte lauthals los.
    »Der Handel und Wandel hat sich weiter unten an die Küste verlagert«, fuhr der Wirt fort. »Hukalad ist am Ende. Ich werde auch bald verkaufen und nach Tuscursmot ziehen.«
    Ich spitzte die Ohren wie ein Leem, der Ponshos wittert.
    »Turscursmot?« fragte ich. »Ist die Stadt weit?«
    »Es wäre besser, wenn du reitest, anstatt zu laufen«, antwortete er. »Ich könnte dir einen guten Freymul oder einen Hersany verkaufen. Außerdem hätte ich zwei prächtige Hirvels...«
    »Gemach, gemach, Wirt! Bestimmt könntest du auch eine Zorca aus dem Hut zaubern, wenn...«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Goldstaub.«
    »Nun ja, meine Füße haben mich bis hierher getragen, da schaffen sie den Rest des Weges auch noch.«
    Da der Gauner mir die Entfernung nicht mitgeteilt hatte und da Tuscursmot in der Lage sein mußte, von Hukalads bedauerlicher Versandung zu profitieren, mochte es nicht allzuweit entfernt liegen. Wenn ich seinen Anpreisungen erlag, kaufte ich mir womöglich ein Satteltier und war nur einen halben Tag lang unterwegs.
    Ich fand schließlich heraus, daß sich Tuscursmot am östlichen Seitenarm des Flusses erhob, an dessen westlicher Mündung Hukalad lag. Nach einem ausgiebigen Frühstück aus Voskscheiben, Loloo-Eiern, reichlich Tee, Palines und nach Art der Shan'feran gebackenem und mit rotem Honig bestrichenem Brot machten wir uns auf den Weg. Wir gingen zu Fuß, und im frühen Sonnenschein trippelte Ashti ein Weilchen neben mir her. Oft tänzelte sie mir voraus, ein Strich in einem kleinen weißen Kleid, und wir unterhielten uns und lachten viel auf unserer Wanderung nach Tuscursmot.

5
     
     
    Tuscursmot erwies sich als charmante Stadt, die sich an den Ufern des Curstouran, wie der Fluß hier genannt wurde, ziemlich weit nach Norden und Süden erstreckte. Die Häuser bestanden hier nicht nur aus Holz; manche waren aus

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