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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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gebunden. An einem breiten Ledergürtel hing ein Thraxter. Sollten wir in einen Kampf geraten, hatte ich in Pompinos Waffenkammer freie Wahl hinsichtlich einer Rüstung.
    Mehrere Tage lang segelten wir an der Küste entlang. Wir sichteten nur wenige andere Schiffe, und alles lief bestens.
    Die Jungfrau von Tuscurs wälzte sich durch die Wellen und ließ das Wasser hoch aufschäumen. Ein frischer Wind wehte, und das Wetter blieb schön. Langeweile kam nicht auf.
    Pompino überwachte persönlich die Einweisung der Söldner, die eigentlich nicht zur Besatzung des Schiffes gehörten.
    Daneben achtete Kapitän Linson bei seinen Seeleuten auf Ordnung. Die Besatzung war ein munterer Haufen, der sich darauf verstand, die Segel zu setzen und zu reffen.
    Der Schiffs-Hikdar, der Erste Offizier, kannte seine Pflichten und spielte verteufelt gut Jikaida. Er rührte keinen Tropfen Alkohol an. Seine Zunge war beinahe so spitz wie die Peitsche einer Schwester der Rose. Der Schiffs-Deldar, der Bootsmann, war eine massige Erscheinung mit wallendem roten Bart und rundem Leib und erfreute sich des Namen Chandarlie der Bauch. Der Schiffs-Hikdar, Naghhan Pelamoin, achtete sehr auf Disziplin, und der Schiffs-Deldar brauchte kaum seine Rute einzusetzen. Die Jungfrau von Tuscurs war, so weit man das angesichts der Härte des Seemannslebens sagen konnte, ein zufriedenes Schiff.
    Vielen kregischen Küstenstreifen sind Myriaden von Inseln vorgelagert. Sie brachten Gefahren. Wir hielten ziemlich weit auf die hohe See hinaus, da Kapitän Linson die Gegend kannte.
    Vor Hanmensmot, wo wir Ladung löschen sollten, wurden wir von einem Schwertschiff angehalten. Alles eilte an die Reling und starrte auf das näher kommende Kampf schiff.
    Pompino jagte seinen Relt-Schreiber nach unten, um Papiere und Pässe zur Inspektion bereitzulegen. Das lange Schwertschiff, das tief im Wasser lag, zog mit rauschender Gischt die Ruder ein und verlor an Geschwindigkeit. Ein Beiboot wurde zu Wasser gelassen und kam auf uns zu.
    Ich hatte den Blick noch unverwandt auf das Schwertschiff gerichtet, als ich plötzlich Pompinos Gegenwart spürte. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf das im Sonnenlicht flimmernde Wasser.
    »Empfindliche Leute, diese Hanmensmoter. Aber sie haben wohl ein Recht dazu. Die Piraten sind sehr aktiv.«
    »Sie können doch nicht annehmen, daß sich an Bord der Jungfrau von Tuscurs Räuber verbergen!«
    »Vielleicht nicht. Aber schon so manche Stadt ist von Banditen erobert worden, die sich als ehrliche seefahrende Kaufleute ausgaben.«
    Dümpelnd kam das kleine Boot näher. Am Heck wehte eine riesige blaugrüne Flagge, die ein exotisches Symbol bildete. Das Schwertschiff war von Fahnen übersät. Die Ruder lagen still in Ruhestellung. Die Ruderdollen waren dicht zusammen in Dreiergruppen angeordnet. Es gab neunzehn Bänke, womit das Schiff über insgesamt hundertundvierzehn Ruder gebot. Folglich wurde es nach dem alten System alla sensile angetrieben.
    Pompino rümpfte die Nase. »Nicht wie meine Schwertschiffe. Ich gebe zwar zu, daß meine Weißzahn ziemlich alt ist, doch rudert sie nach dem modernen System.«
    Dies verriet mir, daß sein Schwertschiff Weißzahn al scaloccio gerudert wurde, mit mehr als einem Mann pro Ruder. Weniger als drei Mann pro Ruder ergibt ein System, das nicht so wirksam ist wie drei Ruder mit je einem Mann; vier oder fünf oder mehr Männer pro Ruder bringen viel mehr Vortrieb. Um die Sache zu vereinfachen, benutze ich hier nicht kregische, sondern terrestrische Begriffe.
    »Wenn wir zu den Koroles hinaufsegeln wollen - Inseln, die meines Wissens von Piraten verseucht sind -, wäre es da nicht angebracht, die Weißzahn bei uns zu haben?«
    »Hältst du mich für einen Dummkopf? Meine anderen vier Argenter fahren im Flottenverband von Geschäftsfreunden. Die Weißzahn muß dort als Geleitschiff fungieren.« Seine Sprechweise verriet mir, daß er ein Geheimnis für sich behielt. Ich konnte aber erraten, worum es ging.
    »Dein wunderbar hochmodernes Schwertschiff erwartet uns irgendwo da oben?«
    »Natürlich, du Fambly!« knurrte er.
    Wir löschten unsere Fracht, nahmen Wasser und Ballast an Bord und schlugen dann erneut den Ostkurs ein.
    Piraten können gedeihen, wo es Inseln gibt und Regierungen sich schwach oder zerstritten zeigen. Vor der nächsten Stadt, Febranden geheißen, die sich weitläufig an den Ufern eines ziemlich großen Flusses erstreckte, schlössen wir uns einem nach Osten fahrenden Konvoi an. Beim

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