Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Nun ja, was Quendur den Reißer angeht, so schwor er seiner alten Art ab und sprach sich mit einer Ernsthaftigkeit, die wir ihm abzunehmen bereit waren, dafür aus, künftig in der ehrlichen Schiffahrt auf hoher See und zwischen den Inseln tätig zu sein. Er war von grundauf bekehrt.
    Die drei, die bei ihm bleiben wollten, zwei Männer und Lisa die Empoin, schienen seine Absichten zu teilen. Vor allem Lisa schien sich auf die Gelegenheit zu freuen, ein Leben als ehrliche Frau zu führen. Daß Sie sich kein falsches Bild machen - die vier waren ausgezeichnete Seeleute und machten sich an Bord sehr nützlich. Lisa und Quendur schmiedeten Pläne. Sie wollten genug verdienen, um sich ein altes Schiff zu kaufen und selbst als Kaufleute tätig zu werden. Ich konnte mir vorstellen, daß man ihnen dabei unauffällig helfen würde.
    So näherten wir uns dem Hafen Pomdermam.
    Einer der beiden Leuchttürme schien zerstört zu sein. Das Gebäude sah aus, als wäre es von einem Blitz getroffen worden. Es handelte sich nicht um den Leuchtturm, der von den Todalpheme gebaut und betrieben wurde, jenen weisen Wissenschaftlern, die Wetter und Gezeiten überwachten; nein, es war das Bauwerk des Königs. Die vorbeigleitende Ruine bekümmerte mich.
    War sie ein Omen, der Fingerzeig auf Dinge, die in Tomboram geschehen waren, Vorzeichen einer finsteren, geheimnisvollen Zukunft?
    Pompino schätzte seinen bisherigen Einsatz an diesem Ort bestimmt sehr selbstkritisch ein. Er hatte einen Tempel niederbrennen und die Sektenmitglieder auseinandertreiben lassen. Seine Schilderung hatte mir einen Eindruck von dem Erreichten verschafft, doch auch den Umstand klargemacht, daß noch viel zu tun übrig blieb. Unten in Tuscursmot waren die Anhänger des Silber-Leem ziemlich verwirrt; hier oben mußte man genau auf sie aufpassen.
    Wie viele gab es noch? Wie viele dieser scheußlichen Tempel standen in Pandahem, in den anderen Ländern Paz'? Ich war überzeugt, daß die Herren der Sterne sich gegen das Silberne Wunder gewandt hatten und ich bald Antwort auf diese Fragen erhalten würde, bei Krun!
    »Brassud, Jak! Kopf hoch! Du siehst aus, als hättest du eine Zorca verloren und statt dessen einen Calsany gefunden!«
    »Es wäre ein Triumph«, sagte ich mit bekümmerter Stimme, »einen Calsany zu finden!«
    »Oh!« Pompino legte den schlauen Khibilkopf schräg und wirkte in diesem Augenblick sehr verschlagen, sehr borstig und rot und weise. Weiter vorn tat sich das Hafenbecken auf. »Oh? Du bist ein ziemlich schweigsamer Bursche, voller Geheimnisse. Du willst mir nicht sagen...«
    »Wenn es etwas Wichtiges gäbe, würde ich es dir offenbaren.«
    »Also nur ein Gefühl? Ein Kribbeln im Bauch?«
    »Ein hohles Gefühl, Pompino, hohl.«
    »Ein Hauch von den Eisgletschern Sicces umfängt dich, mein Freund«, sagte Pompino energisch, munter werdend, die Schnurrbartspitzen sträubend. »Du brauchst mal was zu trinken und zu lachen - auch wenn ich befürchten muß, daß dein Gesicht beim Lachen in tausend Stücke brechen würde.«
    Damit hatte er natürlich recht. Auf der Erde sprechen wir davon, das Gefühl zu haben, als sei jemand über unser Grab geschritten; auf Kregen zitiert man einen kalten Windhauch aus Sicce. Ich bewegte die Schultern, rechnete nach, daß wir noch eine oder zwei Burs bis zum Anlegen brauchen würden, und ging mit meinem Kregoinye-Gefährten nach unten. Wir leerten einige Gläser, die allerdings keinen Unterschied machten. Mich erfüllte nichts als Widerstreben - ich wollte nicht weitermachen, ich wollte weder Pando noch Tilda wiedersehen, wollte nicht gegen den Silber-Leem kämpfen, noch die Wünsche der Herren der Sterne ausführen. Ich kam nicht darum herum, doch würde ich sehr unwillig zu Werke gehen.
    Doch, doch, ich hätte Pando und Tilda schon gern wiedergesehen und erfahren, was sie Neues zu berichten hatten und wie es ihnen ergangen war. Mich dürstete danach, Lern den Silber-Leem und seinen elenden Kult ein für allemal zu vernichten. Und mein Verständnis gegenüber den Everoinye wuchs mit jeder Begegnung. Woher also die innere Müdigkeit?
    Sicher konnte man nicht davon sprechen, daß mein Unbehagen auf das Fehlen jeglicher Planung und auf die Tatsache zurückging, daß ich nicht wußte, was mich hier erwartete. Bei Vox! Anders kannte ich es doch gar nicht! Andererseits stimmte das nicht ganz. Normalerweise habe ich immer einen Plan im Ärmel. Ich beäugte Pompino.
    »Wenn wir einfach den ersten Tempel, den wir erreichen, in

Weitere Kostenlose Bücher