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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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helfen. Auf diese Weise war auch ich in die Sache hineingezogen worden. Eisennetze und Ketten waren hochgeschleudert worden und hatten sich über uns gesenkt, und jetzt lagen wir in einer stinkenden Zelle in Ketten und erwarteten unsere Bestrafung.
    Quendur versuchte sich zu entschuldigen, doch bei Pompino sträubten sich nur zornig die Schnurrbarthaare; er wollte nichts davon hören.
    »Hätte ich Bescheid gewußt, Quendur, wäre ich nur noch energischer mit den Leuten umgegangen. Bei dir liegt keine Schuld. Wenn ich diesen König Nemo zu Gesicht bekomme, sage ich ihm meine Meinung. Aye, bei allen Teufeln von Armipand!«
    »Pamcur Ovin ist der Rast, der meine Familie in den Ruin trieb und mich in die Sklaverei verkaufte.« Auf Quendurs wütend verzogenem Gesicht schimmerten blaue Flecken. Die vor der Zelle flackernde Fackel legte ihm dunkle Schatten in die Augenhöhlen. »Aber ich glaube nicht, daß das Gericht euch mit in die Sache hineinzieht, Horters.«
    »Man hat mich in Ketten gelegt«, sagte Pompino, und in seiner Stimme schwang ein vielsagender Unterton.
    »Ja; aber das nur weil du Widerstand geleistet hast - und du ebenfalls, Horter Jak. Ich werde wieder in die Sklaverei verkauft - bei euch geht es vielleicht nur mit einigen Peitschenhieben und einer Geldstrafe aus...«
    »Nur!«
    »Das tut bestimmt weh.«
    »Wartet nur, bis ich an diesen Ovin-Cramph herankomme!«
    »Das habe ich mir längst geschworen.«
    »Wie stehen unsere Fluchtchancen?« fragte ich.
    »Schlecht.« Er verzog die Mundwinkel.
    »Es muß doch eine Möglichkeit geben.«
    Lisa, die wie wir in Ketten hing, sagte: »Ich könnte mich erbieten...«
    »Nein!« sagte Quendur.
    Pompino und ich hielten umsichtigerweise den Mund.
    Unser Wärter brachte Schalen mit Wasser und trockene Brotstücke und schimmligen Käse. Er hieß Trai Naghan. Die Atra, die ihm an einer Kette um den Hals hing, war groß und verziert - ein Amulett, das ihm großen persönlichen Trost spendete. Er hatte einen langen, hageren, drahtigen Körper - eigentlich nur einen halben Körper, denn auf der linken Seite fehlten Ohr, Auge und Arm, und er humpelte. In früher Jugend war er in die Fänge eines Leems geraten und hatte diesen Vorfall nur knapp überlebt. »Trai« ist ein kregisches Wort für das Glück - Glücklicher Naghan, das schien ein guter Name für ihn zu sein.
    »Man stellt bereits die Peitschengestelle auf«, meldete er mit froher Stimme. »Zur Verfügung stehen ein linkshändiger Brokelsh und ein rechtshändiger Rapa.«
    Wir sollten also jikaider gepeitscht werden, mit Striemen, die unseren Rücken überkreuz verunzierten. »Und die Frau?« fragte Pompino.
    »Vielleicht auch.« Trai Naghan spuckte aus. »Immerhin hat sie den Hikdar der Wache an einer empfindlichen Stelle getroffen. Ich wäre zu gern dabei gewesen.« Wir tranken das abgestandene Wasser und aßen das harte Brot und den grünen Käse. Nur so konnten wir am Leben bleiben. Offenbar hatte man keine Eile, uns zu bestrafen, und wir erfuhren von Trai Naghan, daß man die Ankunft eines hohen Herrn erwartete, der das Verfahren beaufsichtigen sollte. Dies schien uns keinen Sinn zu machen, und so dauerte das Ungewisse Warten an.
    »Natürlich ist eines klar«, fuhr der Mann ungezwungen fort, »wenn ihr die Strafen nicht zahlen könnt, peitscht man euch nicht ganz so energisch.« Quendur stieß ein angewidertes Grunzen aus. Pompino hob den Kopf. »Ach. Wieso denn das?«
    »Na ja, Dom, man würde doch seine eigene Ware nicht zu sehr beschädigen wollen.«
    Diese Erklärung genügte mir. Wenn wir die Strafen nicht bezahlen konnten, würden uns die Behörden auf eine unangenehme, aber nicht allzu schädigende Weise auspeitschen - und uns anschließend als Sklaven verkaufen.
    Wir mußten bezahlen, um ausgepeitscht zu werden - und dankbar sein, uns diese Strafe leisten zu können. Das Alptraumhafte unserer Situation führte mich durch ein Wechselbad der Gefühle - entweder konnte dies alles gar nicht wahr sein, oder es war eine typische Dray-Prescot-Sackgasse. Eigentlich hatten wir so schnell wie möglich nach Tomboram reisen wollen, um die Anhänger des Silbernen Wunders auszumerzen statt dessen hockten wir hier in Ketten und erwarteten die Bestrafung für eine dumme Rauferei. Da konnte man schon mit den Zähnen knirschen. Die Fackel fauchte und knallte und qualmte und wurde schwächer. Quendur stieß ein ächzendes Lachen aus. »Sogar das Licht soll uns genommen werden«, sagte er mit hohler Stimme.
    Die Kreger

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