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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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und du hast mir gesagt...«
    »Ein Rapier kann die vollkommene Waffe sein, dann aber auch wieder ein idiotisches Werkzeug. Du mußt auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.«
    »Wir laufen morgen mit der Flut aus.«
    »Na, da sollten wir uns vorher noch einmal die Kehlen anfeuchten!«
    »Beim dicken Bauch von Beng Dikkane - aus dir spricht die Vernunft!«
    Wir fanden eine von Mondblüten überwachsene Taverne, auf deren abgeplatztem Schild gerade noch die Worte Zum Gefleckten Llancrimoil auszumachen waren. Wir traten ein. Das Bier war gut, der Wein noch ein bißchen besser, sämtliche Getränke importiert und daher nicht billig. Wir lehnten uns zurück, streckten die Füße aus und betrachteten die anderen Gäste. Es handelte sich vorwiegend um Seeleute, dazwischen saßen einige Kaufleute und nicht allzu viele Gauner.
    Hier fand uns Kapitän Murkizon.
    Er hatte getrunken. Sein rotes Gesicht sah aus wie das monströse Antlitz Zims, wie es schwach durch einen Sandsturm wahrgenommen werden kann. Ihm entrangen sich die Worte, die er offenbar lange schwer auf dem Herzen getragen hatte.
    »Horters! Ich werde in Schande auf die Schwarzzahn zurückgeschickt!Ich stehe zu meinen Überzeugungen. Wenn die Ereignisse mich widerlegen, entehrt mich das nicht! Horter Pompino! Ich erbitte euere Duldung.«
    Ich hielt schön den Mund und schob meinen Stuhl an die holzgetäfelte Wand. Niemand beachtete uns, und weiter unten entwickelte sich eine Auseinandersetzung: Man hatte einen Dieb mit drei Münzen zwischen den Fingern erwischt.
    »Wie du weißt, gehen wir zu Kapitän Linson an Bord der Jungfrau von Tuscurs«., sagte Pompino verdächtig ruhig.
    »Schön! Dann laßt mich dort mitsegeln. Ich diene euch als Schiffs-Hikdar oder Schiffs-Deldar - ich rudere sogar!«
    »Kapitän Linson...«
    »Ach, ich weiß!« rief Murkizon verbittert. »Er mag mich nicht. Er hält mich für einen vorlauten Prahler. Aber ich weiß, was ich weiß. Laßt mich mit dir reisen, Horter Pompino! Du sollst diese Entscheidung nicht bereuen.«
    Pompino zögerte und schaute in meine Richtung. Ich beugte mich vor. »Es ist eine Sache der Ehre«, sagte ich und lehnte mich zurück.
    »Das bedeutet, Käpt'n Murkizon, daß Larghos Standur, der Schiffs-Hikdar auf der Schwarzfang war und das Schiff bis jetzt kommissarisch geführt hat, in diesem Rang bestätigt werden muß. Das ist dir klar?«
    »Durchaus, Horter Pompino, und ich bin damit eint verstanden!«
    So wurde die Vereinbarung getroffen. Murkizon sollte mit uns fahren. Pompino legte seine gewohnte Khibil-Geschicklichkeit an den Tag und ritt nicht darauf herum, daß er den anderen ja als zusätzlichen Mann an Bord nehmen mußte.
    Während des ganzen Gesprächs fühlte sich Kapitän Murkizon nicht ein einzigesmal bemüßigt, einen Spruch auf die Anatomie der Göttlichen Dame von Belschutz auszubringen.

16
     
     
    Ein kregisches Wort für Feigling lautet Jikarna - eine Zusammensetzung aus dem allgemeingebräuchlichen Wort Jik für kriegerische Dinge und arma, das das Fehlen dieser Dinge angibt. Kapitän Murkizons Verhalten ließ klar vermuten, daß er befürchtete, ihm könnte unterstellt werden, jikarna zu sein. Dagegen wußten Pompino und ich sehr wohl, daß er kein Feigling war. Er hatte in seiner Einschätzung der Lage recht behalten. Doch war er in jener störrischen, kriegerischen Stimmung, in der er zu allen möglichen törichten Dingen in der Lage war, nur um sich in seinen eigenen Augen wieder ins rechte Licht zu setzen.
    »Ich reise mit dir, Horter Pompino, und du kannst versichert sein, daß...«
    »Queyd-arn-tung« sagte Pompino, und der rotgesichtige, rundlichmuskulöse Mann wußte, wann es angebracht war, seine Weinschnute zu halten.
    So schloß sich die Jungfrau von Tuscurs einem hiesigen Konvoi an und segelte nach Norden.
    Ich hatte mir meine Meinung über Kapitän Linson schon vor längerer Zeit gebildet und war daher nicht überrascht, daß der Mann zwar scharfzüngige und beißende Kommentare machte und sich auf Murkizons Kosten amüsieren konnte, daß er aber hier und jetzt aus Murkizons erkennbarer innerer Zerrissenheit kein Kapital schlug. Wie wir alle respektierte Linson den rotgesichtigen Schwertschiffkapitän und begriff die Gründe, die für sein Verhalten gegenüber den Shanks ausschlaggebend gewesen waren. Er und Larghos der Flatch verbrachten viel Zeit zusammen. Der Argenter segelte mit dem Konvoi und umrundete, nachdem wir verschiedene Häfen hinter uns gebracht hatten, die

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