Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
gerichtet hatte, hielt einen vergoldeten Balass-Stock mit Elfenbeinspitze in der Hand und trug lange, blaue, reichlich mit Silber abgesetzte Roben, während sein flacher, breitkrempiger Hut ein so mächtiges Federbüschel trug, daß man das Gefühl haben konnte, der geringste Windstoß würde den ganzen Mann in die Luft reißen.
    »Zum Teufel, wer bist du?« wollte Pompino wissen.
    Das aufgedunsene Gesicht des Mannes, mit kleinen Augen, einer purpurnen Nase und schlaffen Wangen, begann vor Entrüstung zu arbeiten.
    »Ich bin der Erste Kammerherr von Kovneva, Constanchoin der Rod. Sie hat sich gnädigerweise bereiterklärt, euch zu empfangen, und da solltet ihr sie nicht warten lassen.«
    »Und bei all dem Gerede kommt dir kein einziger Horter über die Lippen!« sagte Pompino trocken.
    Auch ich hätte erwartet, daß ein Kammerherr, sei er nun der Erste oder Letzte, zwei Herren mit der einfachen Anrede »Horter« begegnen könnte. Oh, bei Krun! ich weiß durchaus, daß es nicht immer leichtfällt, mich als Herrn auszumachen, und im Grunde zähle ich mich nicht richtig zu den vornehmeren Schichten. Ich bin es zufrieden, ein einfacher Seemann, Kämpfer oder notfalls auch Herrscher zu sein.
    Gleichwohl wäre es für die Leute ein Gebot schlichter Höflichkeit, Pompino und mich Horter zu nennen.
    Der Erste Kammerherr ließ seinen Stab auf den Steinboden knallen.
    »Wir haben keine Zeit zu verschwenden. Folgt mir.«
    Ich legte Pompino eine Hand auf den Arm.
    »Es wäre eine vernünftige Idee, wenn wir uns zu unserem Besuch bei Tilda Lisa die Empoin oder Lady Nalfi mitnähmen ...«
    Pompinos Unterarm verkrampfte sich unter meinem Griff, bebte und entspannte sich schließlich wieder.
    »Ganz deiner Meinung«, sagte er mit gepreßter Stimme. »Aber wenn die beiden gehen, wollen bestimmt auch Quendur und Larghos mit, und wenn Larghos geht, meldet sich Kapitän Murkizon und ...«
    »Richtig. Aber warum nicht?« Mit meinen nächsten Worten wandte ich mich an Constanchion den Rod: »Schließlich würde die Kovneva sie alle gern sehen, die ihr Leben riskiert haben, um sie sicher in ihr Schloß zu geleiten.«
    Hinter dem Ersten Kammerherrn standen drei Lakaien, die ähnlich lächerlich herausgeputzt waren wie ihr Herr. Constanchion fuchtelte mit dem Knauf des Stockes herum, den er in der linken Hand hielt. Mir war gleichgültig, ob die Geste ein Befehl war oder nur wiedergab, was er von uns hielt.
    »Planath«, sagte er zu einem der Lakaien. »Geh in die Kaserne und hol die Leute, von denen eben die Rede war. Sag ihnen, sie sollen uns eiligst nachkommen.«
    Der Bedienstete murmelte eine Antwort – nicht das militärische Quidang – und trottete fort, wobei er seinen silbergefaßten Balass-Stab einem Sklaven, der nicht schnell genug auswich, gegen das Schienbein schlug. Verschiedentlich kamen Sklaven durch den Korridor; die meisten trugen Wasser, was zu den ewigen Aufgaben in kregischen Palästen gehört. Andere waren stehengeblieben, damit der Erste Kammerherr sein Amt ausüben konnte; außerdem wollten sie wohl zuschauen, wie er jemanden herunterputzte.
    Gefolgt von Pompino und mir schlug Constanchion der Rod die Richtung ein, aus der wir gekommen waren. Vier Sklaven mit einer schnitzereiverzierten Lenkenholz-Truhe, umgürtet von Bronzebändern, drückten sich gegen die Wand, um uns vorbeizulassen. Dicht dahinter wartete ein Mädchen mit einer geschwungenen Vase voller Blumen – man konnte nur vermuten, welches Ziel sie hatte. Sie trug einen vernünftigen grauen Sklaven-Lendenschurz und hatte das Haar mit einer Grasspange hochgesteckt. Außer dem Lendenschurz war sie unbekleidet, und ihre staubigen Füße waren außerdem ein wenig blutig. Ich mußte weitergehen, aber bei Zair! in mir wogte es.
    Dann blieb ich reglos stehen.
    Der Bursche, der wie ein Bierfaß an der Wand lehnte, trug eine hellblaue Tunika und dunkelblaue Hosen und schwarze Stiefel. Er hatte keinen Hut auf, das braune Haar war kurzgeschnitten. Eine kleine, stämmige, robuste Gestalt auf dicken Beinen, die den Körper nur watschelnd fortbewegen konnten. Er war mit einem Pallixter bewaffnet, der pandahemischen Abart des Thraxters – an einem Gürtel, der mit seiner nicht vorhandenen Taille seine Schwierigkeiten hatte. Seine Nase war ein einziger Knollen aus Haut und Knorpel, und die Rötung der Wangen wetteiferte mit dem Sonnenuntergang Zims, der roten Sonne Scorpios.
    Pompino drehte sich erstaunt zu mir um.
    Ich ging noch einige Schritte weiter, als müsse ich

Weitere Kostenlose Bücher