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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Leben aus, das sie erstrebten. Ich maßte mir kein Urteil über sie an.
    Pompinos Gold quoll aus der Börse auf den Tisch zwischen uns. Notfalls konnte ich mir von Pando Kredit geben lassen. Schwester Mire setzte ihr süßes Lächeln auf.
    »Wir können dir einen erfrischenden persönlichen Dienst leisten ...«
    »Ich habe eine Verabredung, zu der ich bereits zu spät komme, Schwester. Ich hoffe, meine Ablehnung kränkt dich nicht.«
    »Wenn du die Unvollkommenheit der Seele und des Fleisches spürst, wirst du dich an uns wenden. Wir sind hier, um im großen Namen der Dahemin, beides Mann und Frau, deine Bedürfnisse zu stillen.«
    »Ich bedanke mich. Ich treffe Vorsorge, daß die Mädchen abgeholt werden, sobald die Sonnen untergegangen sind.«
    Auf ihrem Gesicht malte sich Enttäuschung. Zweifellos hoffte sie, daß ich die Mädchen hierlassen und einfach verschwinden würde. Noch einige Perioden, dann würden sie einen enormen Zuwachs für ihr Ordenshaus darstellen.
    Beim Abschied sagte ich nicht nur die Remberees, sondern hatte schon ein »Möge Pandrite über euch wachen« auf der Zunge. Ich hielt mich aber noch zurück. Diese Frauen lebten nach einer Religion, die sehr alt war im Vergleich zur Havilschen Religion, die in Pandahem weitgehend durch den Glauben an Pandrite ersetzt worden war. Sie hätte meine Äußerung ketzerisch auffassen können. In der Unreinheit sind doch alle Herzen gleich.
    Wie es am Binnenmeer, am Auge der Welt, heißt: ›Nur Zair kennt die Reinheit eines menschlichen Herzens.‹
    Ich rief Herrin Mire meine Remberees zu und eilte in den Krummen Swod, wobei ich meine Umgebung im Auge behielt. Naghan wartete noch. Er hatte einen Seitentisch unter einem breiten schwarzen Deckenbalken freigehalten, und vor ihm standen Bier und eine Mahlzeit, die zwar zugedeckt, aber noch eßbar war.
    »Ärger, Jak?«
    Beim Essen antwortete ich: »Ich muß heute abend noch dafür sorgen ...«
    Er hob eine Hand. »Überlaß das alles mir!«
    »Vielen Dank.«
    »Wir können inzwischen davon ausgehen, daß Kov Pando Strom Murgon so schnell wie möglich nachfolgt. Es heißt, sollten die beiden aufeinandertreffen, müßte einer von ihnen sterben.«
    Naghan erhielt seine Botschaften mit Hilfe von Merfluts oder anderer kregischer Taubenarten, die sich an Zwischenstationen ablösten. Merfluts sind außerordentlich schnell und zuverlässig.
    »Bestimmt ist auch Pompino noch nicht zurück.«
    »Nein.«
    »Und keine Nachricht von ihm?«
    »Keine, von der ich wüßte.«
    Ich sagte nichts, daß es wohl keine Nachricht geben könnte, wenn Naghan Raerdu nicht davon wüßte – aber es war der Wahrheit so nahe, daß ich fest davon überzeugt war, daß Pompino nicht von sich hatte hören lassen. Zumindest war keine Nachricht im Zhantil-Palast eingegangen.
    Raerdu trank einen Schluck und sagte: »Ich muß dir mitteilen, daß heute früh ein Unbekannter die hiesige vallianische Botschaft niedergebrannt hat.«
    Es fiel mir nicht schwer, meinen Ärger zu unterdrücken; angesichts der Stimmung, die in der Stadt herrschte, war es ein Wunder, daß man das nicht schon längst getan hatte. »Ist jemand zu Schaden gekommen?«
    »Nein, zum Glück nicht. Der Botschafter hat im Palast Schutz gesucht. Das bringt uns neue Schwierigkeiten.«
    »Und ob, bei Chusto! Er darf mich da oben nicht zu Gesicht bekommen.«
    »Strazab Larghos ti Therminsax kennt dich ziemlich gut, glaube ich; immerhin hat er seinen Titel aus deiner Hand empfangen.«
    Larghos ti Therminsax gehörte dem vallianischen Diplomatenkorps an und war ein ernster Mann, der in den Zeiten der Unruhe treu geblieben war und danach seine Karriere als Diplomat gemacht hatte. Als Strazab (ein herrschaftlicher Titel, der beim regulären Adel etwa der Position eines Strom entsprach) stand er im richtigen Rang, um Vallia in Bormark als Botschafter zu vertreten. Genaugenommen war es für ein einfaches Kovnat innerhalb eines Königreichs schon eine Ehre, einen Botschafter geschickt zu bekommen – der Grund war natürlich meine persönliche Zuneigung zu Pando. Ich runzelte die Stirn. Ich hatte den Zhantil-Palast als Stützpunkt benutzt und spürte keine große Lust, mir einen neuen Unterschlupf suchen zu müssen.
    Naghan kniff die Augen zu, ließ reichlich die Tränen strömen und sagte: »Durchaus möglich, daß Strazab Larghos frohgemut nach Vallia zurückreist. Wenn man ihm das nahelegt.«
    In etwas zu säuerlichem Ton sagte ich: »Nun ja, du kannst ihm das ebensowenig nahelegen wie

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