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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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eine Fackel aus der Halterung und hielt sie hoch über Frupp.
    »Diese Dame«, sagte Patoc Froindarf der Clis, »ist Vadni Dafni! Du mußt sie schleunigst hineinbringen!« Er lief zum Tor zurück und half persönlich dabei, es weiter aufzustoßen. Dabei rief er: »Laßt Zofen kommen! Beeilt euch! Die Vadni braucht Hilfe!«
    Frupp trottete über die Schwelle. Als sich das Tor hinter mir schloß – und ich drückte heftig mit der Schulter dagegen, das kann ich Ihnen versichern! –, sah ich durch den sich schließenden Spalt eine Kette aus Fackeln aus dem Boulevard strömen, dazwischen die dunklen verzerrten Schatten von Zorcareitern und das Blinken von Stahl. Das Tor schloß sich dröhnend. Ich atmete auf. Und – hätte beinahe das Gyp-Gesicht von meinen Zügen rutschen lassen. Noch tat die Verstellung der Muskeln nicht allzu weh, noch konnte ich einige Zeit durchhalten.
    Auf dem engen Hof herrschte lebhaftes Treiben. Naghan der Pellendur traf ein, klärte das Durcheinander und näherte sich Frupp. Man half Dafni auf die Beine. Sie öffnete die Augen, gestützt von zwei knapp bekleideten Zofen, die man hastig von irgendwoher geholt hatte, und sah sich verwundert um.
    »Alles in Ordnung, meine Dame«, sagte ich. »Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Wo ... oh, ich bin in Pandos Palast ... Ich erkenne ... was? Wie bin ich nur ...? Murgon!«
    »Gemach, meine Dame! Murgon braucht dich nicht mehr zu kümmern. Du bist aus seiner Gewalt errettet worden ...«
    Ich hatte den Eindruck, als bräche sie gleich wieder zusammen. Die Zofen hielten sie aufrecht, versuchten sie zu umsorgen, ordneten ihre Kleidung. Dann atmete sie heftig ein, öffnete die Augen und schaute in die Gesichter, die sie umgaben. Sie bemerkte unsere Besorgnis.
    »Bei den agateflügeligen Jutkämpfern von Hodan-Set«, flüsterte sie, »das ist kaum zu glauben.«
    »Kov Pando wird bald eintreffen. Du mußt dich von dem schlimmen Ereignis erholen.«
    »Schlimmes Ereignis? Ja, du hast recht. Du warst doch der Mann, der die Silbermaske trug und dazwischenging ...? Ja, ich erinnere mich ...«
    »Dann vergiß das sehr schnell wieder, meine Dame! Murgon kann dir hier nicht mehr schaden. Du stehst ab sofort unter Kov Pandos Schutz. Sein gesamtes Gefolge wird sich um dich kümmern.«
    »Pando ... Also bin ich hier. Er ist da'eslam. Was mir das Schicksal bestimmt, werde ich tun. Da'eslam.«
    Lady Dafni Harlstam, Vadni von Tenpanam, streckte haltsuchend eine zitternde Hand nach ihrer Zofe aus und begann bitterlich zu weinen.

16
     
     
    Lady Dafni, so hatte Tilda uns berichtet, war ein lebhaftes Mädchen.
    Tilda hatte recht.
    Leider viel zu sehr.
    Es gibt da ein paar dumme Sprüche – zu denen ich hastig anmerken muß, daß sie nicht San Blarnoi zugeschrieben werden –, die etwa so lauten: ›Warum wird Sprache Muttersprache genannt? Weil der Vater nicht oft Gelegenheit hat, sie zu benutzen, und weil der Arzt sich die Zunge zeigen läßt, sobald ihm eine Frau erzählt, daß sie müde sei.‹
    Ja, Dafnis Mundwerk stand niemals still.
    Sie erholte sich von dem ›schlimmen Ereignis‹, wie sie es von nun an immer nannte. Als ich am nächsten Morgen in anderer Kleidung und mit meinem ganz normalen abweisenden Gesicht bei ihr erschien, vermochte ich mit den anderen Staunen und Anteilnahme zu mimen, als sie ihre Geschichte immer wieder erzählte. Lebhaft. Ja, das war sie durchaus. Das und weitaus mehr.
    Pompino und Framco der Tranzer kehrten während des Tages zurück. Sie brachten alle Leute wieder mit, die mit ihnen losgeritten waren – keine einzige Seele war verlorengegangen. Allerdings hatten sie weder Tilda noch Twayne Gullik gefunden.
    Pompino gefiel das ganz und gar nicht.
    »Keine Spur von den beiden. Als wir endlich einen Hinweis hatten, entpuppte der sich als ein Haufen idiotischer Ifts, die frische Vorräte in die Wälder schafften. Eine totale Zeitverschwendung, kann ich dir sagen.«
    »Du hast mir keine Nachricht übermittelt.«
    »Keine Nachricht? Aber natürlich haben wir eine geschickt ... oh!«
    Ich wartete ab.
    Wir saßen im großen Eßsaal und tranken Sazz und Parclear, denn für Wein war es noch zu früh. »Der Bote muß uns verraten haben oder überfallen worden sein«, stellte Framco schließlich fest.
    »Aber ihr habt doch alle Mann wieder mitgebracht ...«
    »Ein Numim, der nach eigener Auskunft den Zhantil-Palast aufsuchen wollte ... er war kein großer Herr, aber immerhin in Begleitung einer kampfstarken Eskorte. Er hat unsere Nachricht

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