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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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muß man dabei schnell handeln. Es hat keinen Sinn, zu lange zu zögern. Im Gegensatz zu anderen normalen Tätigkeiten auf der Erde ist das eine Arbeit, bei der man auf sehr unangenehme Weise ums Leben kommen kann.
    Ohne die geifernde silberne Leem-Maske abgenommen zu haben, trat ich die Tür ein und sprang über die Schwelle.
    Chekumte die Faust zerrte augenblicklich sein Schwert hervor und stürmte mir entgegen. Seine vergoldeten und polierten Hauer reflektierten das Licht einer Samphronöl-Lampe. Sein Haarschwänzchen wirbelte wie eine blaue Schnur zur Seite. Ich wiederholte, was Pompino schon einmal mit ihm angestellt hatte, und er wirbelte in hohem Bogen durch die Luft, stürzte schwer und blieb schnorchelnd liegen. Dann erinnerte ich den Flinken Dopitka daran, was Quendur der Räuber ihm angetan hatte, und schickte ihn neben seinen Gefährten zu Boden.
    Murgon hatte das Rapier gezogen.
    Als er mir entgegenhuschen wollte, geriet er Dafni in den Weg. Ich vermochte seinem ersten Angriff auszuweichen, packte sein Handgelenk, um daran zu ziehen oder es zu verdrehen oder zu brechen, aber da stürzte Dafni kreischend auf uns. Murgon landete einen unangenehmen Hieb an meiner Schläfe. Vorübergehend betäubt, torkelte ich rückwärts. Der Rast hatte mich beinahe erwischt, und es gelang mir nur mit letzter Kraft, seinem heftigen Strich zu entgehen. Dafni torkelte mit ausgebreiteten Armen gegen ihn. Mir dröhnte der Kopf, als ich aufsprang und ihm einen Hieb versetzte. Rücklings fiel er über das Mädchen und prallte mit dem Kopf auf den Boden. Er erschlaffte und ließ das Rapier klirrend zu Boden fallen. Ich schüttelte mich.
    Der Hieb hatte mich schlimmer getroffen als zunächst angenommen. Vielleicht war nicht der volle Glockenklang Beng Kishis zu vernehmen, doch glaubte ich mit meinem Kopf in einem alten Eimer zu stecken, der in mondloser Nacht mit dem Fuß durch eine alte Gasse getrieben wurde.
    Eine Hand an den Kopf gepreßt, richtete ich mich auf. Die vier lagen schlummernd am Boden. Welch ein Durcheinander! Kurzentschlossen packte ich Vadni Dafni und warf sie mir über die Schulter. Sie war schlaff wie ein Mehlsack.
    »Bei Krun!« sagte ich zu mir selbst. »Was man so alles tut!«
    Dann ging es zur Tür hinaus und nach schnellem Blick links und rechts – freie Bahn! – vorsichtig die Treppe hinunter – noch immer war ich allein – und leise durch den staubigen Korridor. Niemand hielt mich auf. Ich schmeckte Staub auf der Zunge. Ein Hauch vom Parfüm der Tanzmädchen lag noch in der Luft.
    Ich beurteilte meine Chancen, mit der bewußtlosen Last aus dem Haus zu kommen, als schlecht. Bestimmt war noch jemand unterwegs – so ist das nun mal. Anstatt zum Tempel zurückzukehren, wandte ich mich in die andere Richtung und folgte dem Labyrinth. Mein Ziel war irgendein Ausgang. Daß die Tür, die ich schließlich fand, verriegelt war, hatte keine Bedeutung. Ich setzte Lady Dafni ab, lehnte sie mit dem Rücken an die Wand, wo sie aber sofort in sich zusammenfiel – und versetzte der Tür einen heftigen Tritt. Das Schloß brach.
    Der Nachtwind trug Mondblütengeruch herein. Das Licht der Monde schimmerte auf dem Kopfsteinpflaster. Eine Gebäudeecke bildete hier einen Winkel mit dem tief herabgezogenen Dach, und mein Blick fiel auf zwei lässige Spaziergänger, die eigentlich nicht spazierengingen und die jetzt in meine Richtung kamen. Ich wartete, bis sie ganz unauffällig, wie zufällig kehrt machten. Dann griff ich an.
    Das Glück, das ich bisher gehabt hatte, blieb mir weiter treu. Zuerst waren sie am anderen Ende ihres Patrouillenganges gewesen, als ich die Tür eintrat, jetzt sanken die beiden lautlos zu Boden. Ich richtete mich auf. Soweit ich im Mondschein erkennen konnte, hatte niemand mich gesehen.
    Ich lief zur Gebäudefront. Dort trieben sich noch zwei Stallburschen in braunen Tuniken herum, in den Unterständen wartete noch etwa ein Dutzend Reittiere. Man brachte mir meinen Freymul, und ich stieg auf. Die Frage des Trinkgeldes hätte mich verraten können, wenn man hier in Port Marsilus unter Kultmitgliedern keinen Wert darauf legte, und obwohl es mir gegen den Strich ging, den Männern in den braunen Tuniken Geld zu geben, trennte ich mich von zwei Silbermünzen.
    »Sei bedankt«, sagte der Mann, dessen Tunika am dichtesten mit Silberfäden bestickt war. Er zögerte nicht, das Geld zu nehmen.
    Ich trottete fort und ließ Frupp den Kopf auf und nieder werfen, als freue er sich, mich wiederzusehen.
    Als

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