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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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versucht!« Sie klang überaus bekümmert, doch erfreute mich der Unterton erwachender Realität, der durch ihre Verzweiflung klang. »Ich habe dir und deinen Freunden geglaubt. Den Kataki-Zwillingen – ich habe ihnen jedes Wort abgenommen. Euch allen ... weil mein Vater nicht da war. Und die Dinge, die ihr über meine Mutter in die Welt gesetzt habt – waren die auch gelogen?«
    Mein Klingengefährte Seg Segutorio hatte mehrere Leute wegen solcher bösartigen falschen Gerüchte über Delia töten müssen. Ich war entsetzt gewesen, als er mir davon berichtete – zu sterben wegen einiger Worte! Nun sah ich den Schaden, den sie angerichtet hatten, diese wenigen Worte. Beinahe konnte ich mir wünschen, Seg hätte sämtliche Verleumder erwischt ... Dayra hatte gelitten ... und ich hatte keine Ahnung davon gehabt, wie sehr sie davon betroffen gewesen war.
    Wieder meldete ich mich mit heiserer Stimme – und Dayra wendete den Kopf, um mir zuzuhören, während Zankov drüben weitertobte und plapperte. »Dayra«, ächzte ich, »deine Mutter ist über jeden Tadel erhaben – der Geruch von solchem Offel kann ihr nichts anhaben.«
    Das Sprechen erschöpfte mich sehr. Ich spürte, wie mir Blut über das Gesicht tropfte. Ich war schon öfter verwundet gewesen, und das erheblich schwerer als durch ungeschickte Schläge auf den Kopf und – immer wieder hatte ich mich erholt. Aber gerade jetzt mußte ich munter und bei klarem Verstand sein! Eben in diesem Augenblick brauchte ich alles, was ich an Kraft und Willensstärke aufbieten konnte. Ich mußte dem ränkeschmiedenden Zankov die Maske abreißen, und zwar auf der Stelle! Man konnte von Dayra nicht erwarten, daß sie ihre Lebenseinstellung innerhalb weniger Augenblicke änderte. Dieser schmerzhafte Vorgang würde seine Zeit dauern. Sie mußte überzeugt werden und durfte ihre selbständige Entscheidung erst treffen, wenn sie alles gründlich durchdacht und die Wahrheit erkannt hatte.
    Da konnte ich jetzt nur hoffen, daß Pando rechtzeitig zur Stelle sein würde.
    Und ich konnte meine Schwindelgefühle überwinden und einbringen, was mir an Argumenten einfiel, konnte erklären und dabei ruhig bleiben, ruhig bleiben! – und dafür sorgen, daß Dayras gequälte Anpassung keinen zerstörerischen Verlauf für sie nahm. Erschaudernd machte ich mir klar, daß hier eine reale Gefahr lauerte ... oder vielleicht doch nicht? Ließe eine Tochter Delias sich so leicht aus dem Gleis werfen? Ich faßte mir ein Herz. Nein – nicht solange die Eisgletscher Sicces ihren kalten Atem verströmten!
    Zwischendurch hörte ich immer wieder, wie Dayra Zankov ausfragte, doch er wich diesen Vorstößen aus und redete großspurig über das bevorstehende gewaltige Unternehmen und seine mächtigen Freunde und den Schatz, den man ihm anvertraut hatte, um für die Schiffe zu bezahlen, die die Armee nach Vallia befördern sollten. Ich bemühte mich, zu lauschen und etwas daraus zu lernen, wenn ich auch den Burschen verfluchte und mir von Dayra wünschte, daß sie ihre Fragerei fortsetzte.
    »Lord Farris?« brüllte Zankov und antwortete endlich einmal direkt auf eine ihrer Fragen. »Ja, er war dabei. Wenn ich ihn sehe, wird er dir die Wahrheit sagen, er und Lykon Crimahan!«
    Krampfartig entfuhr es mir: »Lykon Crimahan! Von ihm habe ich gar nicht gesprochen, Zankov, woher weißt du ...?«
    »Das ist doch allgemein bekannt ...«
    »O nein! Lykon Crimahan, der Kov von Forli, kehrte in sein Kovnat zurück und kämpfte gegen die Aragorn und die Sklavenherren. Er war kein Freund von mir. Inzwischen aber ist er mir loyal ergeben, und er hat gesehen, wie du den Herrscher getötet hast ...«
    »Er hat dich gesehen, du Cramph!«
    »Ich glaube«, sagte ich zu Dayra, »Crimahan sollte sich jetzt sehr vorsehen, denn sonst könnten diese Worte sein Todesurteil gewesen sein, sollte dein Freund jemals wieder freikommen.«
    »Seins und Farris' – ihr kommt alle dran!« tobte Zankov.
    Dayra richtete die herrlichen braunen vallianischen Augen auf mich – ich fühlte mich sofort an ihre Mutter erinnert. »Und du bist den Lemmiten wirklich nur beigetreten, um das Opferkind zu retten und den Tempel anzuzünden?«
    »Du hast doch selbst gesehen, wie ich das Kind in Sicherheit geschleppt habe. Der Tempel stand bereits in Flammen.«
    »Ja ...«
    »Bist du, Dayra, etwa zur Leem-Freundin geworden ...?«
    »Das war ich nie! Glaubst du wirklich, ich könnte ...?«
    »Nein, Tochter, nein. Ich hätte dir so etwas nie

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