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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zugetraut.«
    »Das werden wir sehen!« rief Zankov. »Damit hast du mich verraten, Ros. Ich bin mit dir fertig! Wenn meine Freunde kommen ...«
    »Oder wenn die Zhantilmasken zurückkehren«, warf ich energisch ein.
    So hingen wir zu dritt nebeneinander und atmeten schwer. Zankov mochte durch und durch verdorben sein, aber eins mußte man ihm lassen: er hatte Mut. Ich meinerseits erkannte nun das Ausmaß der Pläne gegen Vallia, und meine Gedanken überstürzten sich. Man wollte das Unternehmen in Delphond beginnen – im Delphond meiner Delia! –, um dann mit einem Gewaltmarsch Drak in den Rücken zu fallen. Er sollte zwischen zwei Armeen in die Zange geraten und zerschmettert werden, woraufhin man sich wie Leems auf die Hauptstadt Vondium stürzen wollte. Alles paßte gut zusammen. Und Zankov hatte das Geld für diesen Feldzug. Ein Teil des Betrages war bereits an Strom Murgon geflossen, soviel war klar. Alle steckten unter einer Decke. Pompinos Aktionen gegen die Leem-Freunde waren zugleich gegen die Feinde Vallias gerichtet gewesen.
    Das Bild rundete sich.
    Und ich hing hier wie ein Vogel in der Küche, bereit zum Rupfen, bereit, gestopft in den Bratofen gesteckt zu werden ...
    Die Zeit vertröpfelte. Zankovs Anwürfe gegen Dayra ließen nicht nach; sie wandte ein, sie brauche Zeit zum Nachdenken, woraufhin er klarstellte, daß sie gegen ihn war, wenn sie nicht mit ganzem Herzen hinter ihm stünde. Sein Tonfall wurde noch bösartiger. Er war selbstbewußt. Er kannte die Stärke der Partei, die er vertrat.
    Das Klappern eisenbeschlagener Sandalen, das Knirschen der Riegel an der Zellentür ließen ihn triumphierend aufschreien.
    Begierig schaute ich zur Tür in der Hoffnung, die goldenen Masken erscheinen zu sehen, die dieser schrecklichen Szene ein Ende machen würden. Ich hoffte Pando zu erblicken.
    »Jetzt wirst du es erleben!« rief Zankov. »Die silbernen Leem-Masken werden dich für immer vernichten, Dray Prescot!«
    Und ich sagte in meiner dummen Arroganz: »Und die goldenen Zhantil-Masken werden die Welt von dir befreien, Zankov!«
    In gebannter Spannung starrten wir auf die sich öffnende Tür.
    Das Rechteck aus Holz glitt zur Seite. Fackeln loderten grell.
    In der blendenden Helligkeit rissen wir die Augen auf ... Krieger stürmten herein ... in der Grelle wirkte das Funkeln des Silbers geradezu überwältigend.

18
     
     
    »Schneidet mich los! Schneidet mich los!«
    Zankov brach vor Triumph beinahe die Stimme.
    Die Silbermasken stürmten herein und erstarrten bei unserem Anblick. Einer zuckte wie gestochen zusammen, als Zankovs laute Stimme ertönte. Mit erhobenem Dolch sprang er vor. Er durchtrennte die Fesseln, und Zankov glitt nach vorn auf die Knie. Heftig keuchend atmete er durch. Drahtig und lebendig, zerrte er seinen grünen Lendenschurz nach oben.
    Für einen Vallianer ist das Grün eine durch und durch alltägliche Farbe – und Zankov war immerhin Vallianer. Dunkelblau ist eine Farbe, die von den Vallianern eher gemieden wird, was mich bekümmert. Hellblau gilt in den Küstenprovinzen als annehmbar, während der alte Vallianische Luftdienst mit seinen dunkelblau und orangefarben abgesetzten Uniformen allenfalls zehn Perioden lang glücklich geworden ist. Die Sinnbedeutung von Farben entging mir also nicht, als Zankov sich aufrichtete, erfolgreich gegen die Muskelkrämpfe ankämpfte und geschmeidig herumfuhr, um uns triumphierend zu mustern. Ja, in der Tat, das sonst so bewundernswerte Grün war in seiner bösen Ausprägung für ihn genau die richtige Farbe!
    Ein Ift mit Leem-Maske hob den Dolch, um auch Dayra loszuschneiden.
    Zankov stieß ihn zur Seite.
    »Gib mir den Dolch, Rast, und verschwinde!«
    Der Ift gehorchte.
    Zankov baute sich mit dem Dolch vor Dayra auf. Er lachte, und in seinen Augen funkelte die Belustigung.
    »Beeil dich, Horter, die Zeit ist knapp«, sagte ein Mann, dessen dunkelbrauner Bart um den Rand der Leem-Maske quoll.
    »Dafür muß Zeit sein, Handoi«, sagte Zankov mit seiner dünnen verbitterten Stimme, die aber erkennen ließ, daß ein unbeschreibliches Hochgefühl ihn durchströmte. »Du bist eine Närrin«, sagte er zu Dayra. »Du hast mich enttäuscht. Ich hatte dich seit einiger Zeit im Verdacht, jetzt aber weiß ich, daß deine Zuneigung zu Lem dem Silber-Leem nur vorgetäuscht war. Nun ja, Shishi, hier hast du etwas zum Nachdenken, ehe ich dich umbringe. Du hast eine, nein, zwei Schwestern und eine Nichte. Wenn du über die Eisgletscher Sicces wanderst,

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