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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Schlaf.
    Irgendwann in der Nacht – die ersterbende Fackel glomm kaum noch – sagte ich leise zu Dayra: »Ich kann mich gut an die Zeit erinnern, als deine Mutter und Lela unterwegs waren, um dich zu suchen. Du hattest irgendwo Wirtshäuser zertrümmert oder wer weiß was für Teufeleien angestellt; ich wußte nichts darüber, denn deine Mutter erzählte nichts, und ich fragte nicht danach.« Sie wandte sich in meine Richtung, und das schwache Licht ließ ihre Wangen in orangefarbenen Kurven hervortreten. »Warte, Ros – das ist längst vorbei, Rauch, der im Wind verweht ist. Während deine Mutter und Lela nach dir suchten – damals kämpften wir gegen die Schwarzen Federn des Großen Chyyan –, war ich verzweifelt vor Sorge. Allzuoft waren wir getrennt. Diese schlimme Zeit soll ein für allemal ein Ende haben.«
    »Ich habe von den Schwarzen Federn des Großen Chyyan gehört«, flüsterte sie. »Ein Irrglaube. Allerdings hat er wohl keine große Ähnlichkeit mit der Lem-Religion.«
    »Nein.«
    Sie lehnte sich zurück. »Nachdem ich nun versucht habe, dich zu finden, möchte ich nicht ...« Sie unterbrach sich, gähnte und sagte: »Bei Chusto, Jak! Versuch zu schlafen!«
    Im schwach flackernden Licht schaute ich mich hastig in der Zelle um. Die Liegenden zeichneten sich als unförmige Gebilde ab. Einige schnarchten. Ich nahm nicht an, daß jemand unser Gespräch mithören konnte. Wenn ich ehrlich war, hing mir das ewige ›Ros‹ schon ziemlich zum Hals heraus. Nun ja, weniger der eigentliche Name, der sich gut anhört, als die Unterstellung, Dayra sei nur eine Kampfgefährtin und nicht meine geliebte Tochter. Wenn Pompino Bescheid wußte, so war er immerhin Horter genug, um zu wissen, wann er mit dem Fragen aufhören mußte.
    Wieder veränderte Dayra die Haltung. Ganz schwach konnte ich ihr Gesicht erkennen.
    »Die Schwarzen Federn des Großen Chyyan. Wenn sich eine ehrliche Bindung zwischen uns entwickeln soll ...«
    »Ja?«
    »Zankov dachte, er könnte sich mit Makfaril, dem Anführer, auf Geschäfte einlassen. Ein goldener Numim legte ihn herein, ein Löwenmensch namens ...«
    »Rafik Avandil.«
    Sie riß die Augen auf, verschleierte ihre Überraschung aber sofort wieder.
    »Ich hätte es mir denken können ... Man mißhandelte Zankov und warf ihn in einen schrecklichen unterirdischen Tempel, der schon vor vielen hundert Jahren aufgegeben worden war ...«
    »Der Ruinentempel von Hjemur-Gebir. Mitten in der Höhle befindet sich eine riesige Krötenstatue, ein bösartig aussehendes Götzenbild ...«
    »Ja. Ich kann mir vorstellen, daß sich dort hinterher viele Leute umgesehen haben.«
    »Ja, mag sein.« Ich starrte sie an, und mein Gesicht lag im Schatten. »Und du warst da. Zankov hatte einen gebrochenen Arm ...«
    »Woher ...?«
    »Ich habe alles gesehen. Ich habe beobachtet, wie du – ja du! – ihn gerettet hast. Du warst ganz nahe bei mir, und ich wünschte dir alles Gute und ging meines Weges ...« Ganz klar erinnerte ich mich an das alte schreckliche Abenteuer. »Ich wußte nicht, wer du warst – außer daß du ein prächtiges kampfstarkes Tigermädchen warst, schnell und tödlich. Dann zogst du mit dem elenden Zankov ab ...«
    »Du hast das alles ... gesehen ...«
    »Aye.« Jemand näherte sich zwischen den schlummernden Gestalten, und ich sagte hastig: »Schlaf jetzt! Wir können uns morgen über die alten Zeiten unterhalten.«
    Aber ehe sie sich zurücklegte, flüsterte sie noch: »Ich hörte das Getümmel. Ich stützte Zankov ... und wir fanden keinen Ausweg. Dann war Rafik Avandil mit seiner goldenen Rüstung zur Stelle, außer sich vor Verzweiflung und Zorn tobte und fluchte er herum und ...«
    »Es war der Dolch deiner Mutter. Edelsteine im Umriß einer Rose ...«
    »Aye. Die Klinge bohrte sich ihm mühelos in den Hals ...«
    Ich legte mich ebenfalls zurück. Was erfährt man doch über seine Kinder, sobald sie alt genug sind, sich einem anzuvertrauen! *
    Mein vorletzter Gedanke galt der Vermutung, daß die kühne Karriere meiner willensstarken Tochter wohl noch viele andere schreckliche Geschichten in sich barg; dies aber ermunterte sie eher, denn ich spürte die Festigkeit der Brücke, die wir zwischen uns errichteten.
    Mein letzter Gedanke vor dem Schlafengehen war immer derselbe; an diesem besonderen Abend aber galt er Makfarils Opfer ...
    Kurz nach Beginn der Morgendämmerung wurden wir durch Apimwächter mit Fußtritten geweckt. Wir stolperten in einen von hohen Mauern gesäumten Hof und

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