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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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das er gerade gehört hatte. Seine Stimme klang ausgesprochen angewidert.
    »Was, Tump – dort hinunter? «
    »Aye, Herr. Das scheint mir der einzige Weg zu sein.«
    Wieder war der Gang von einer auf rätselhafte Weise aufgetauchten Mauer abgeschnitten. Wenn wir umkehrten, würden wir nur gegen die andere Sperre laufen oder mußten den Gang nehmen, in dem Rondas verwundet worden war. Neben der massiven Sperre verhieß eine dunkle runde Öffnung allerlei Schrecknisse. Noch immer herrschte ein unangenehmer Geruch, doch stank es, soweit ich feststellen konnte, nicht mehr nach Leem.
    »Beim Mächtigen Horato! Diese Expedition entwickelt sich nicht so, wie ich erwartet habe!«
    »Strom Murgon ist ein sehr kluger Mann, Herr ...«
    Pompino wandte sich langsam und vielsagend um. Inzwischen hatten wir alle unsere Zhantilmasken abgelegt – wenn ich meine während des Kampfes gegen den Leem getragen hätte, wäre sie mir wohl kaum ein Schutz gegen die schrecklichen Klauen gewesen –, und so konnte Pompinos hochmütiges Khibilgesicht seine Gefühle offen ausspielen. Er starrte auf den kleinen Tump nieder.
    »Willst du damit sagen, daß ich nicht klug bin?«
    Jespar begann zu zittern. »Nein, Herr! Natürlich nicht ...«
    Aus einem Grund, der mir nur zu klar war, sagte ich: »Jespar kennt sich in dieser Welt viel zu gut aus, um grobe Fehler zu machen – außer dem, Sklave geworden zu sein und uns außerdem noch zu begleiten. Ich finde, wir sollten auf ihn hören ...«
    »Aber Jak – dort hinab?«
    Käpt'n Murkizon sagte lautstark: »Zeig uns einen anderen Weg, Horter Pompino, wir schlagen ihn gern ein.«
    Da es darauf keine Antwort gab, sprangen wir alle, einer nach dem anderen, durch das schwarze Loch in den Gestank hinein. Und natürlich bildete Pompino die Vorhut. Es gelang uns, Rondas mit in die Tiefe zu nehmen, ohne ihm zu große Schmerzen zu bereiten. Die Rüstung hatte ihm das Leben gerettet, doch wenn wir die Widerhaken nicht in annehmbarer Zeit herausholten und ihn zunähten, konnte er dieses kostbare Gut doch noch verlieren.
    »Wir nähern uns Murgons Quartier«, sagte Jespar mit gepreßter Stimme. »Davon bin ich überzeugt.«
    Wir konnten die Hand nicht vor Augen sehen. Vorsichtig schlurften wir durch eine schmale Vertiefung, in der brackiges Wasser strömte. Wenn dies ein Abfluß war und irgend jemand weiter oben den Stöpsel zog – nun, dann standen wir bald bis zum Hals oder gar bis zum Mund in schmutzigem Wasser – oder ertranken.
    Ich nahm mir vor, dafür zu sorgen, daß Jespar hochgehoben wurde und somit dieselbe Chance bekam wie Angehörige anderer Rassen, die nicht ganz so erdverbunden waren.
    Wir erreichten eine Gabelung, an der unsere Hände auf beiden Seiten ins Leere stießen.
    »Wo entlang, Jespar?« knurrte Pompino.
    »Nach – nach rechts, glaube ich. Dort müßten Murgons Gemächer liegen.«
    »Und links?«
    »Ich weiß es nicht genau. Wenn dieser Abfluß unter dem Korridor der Brunnen liegt, dann könnte der Weg nach links zum Ablauf über die Klippe führen ...«
    »Also nach rechts.«
    Nach kurzer Überlegung kam ich zu dem Schluß, daß es nicht meinen Zielen entsprechen konnte, irgendwo an einer Klippe zu landen, durch die Festung von Dayra und dem Voller getrennt. Wir mußten irgendwie nach oben und zu ihr zurück. Und wenn dieser Weg durch Murgons Gemächer führte, nun ja, dann mußten wir ihn eben beschreiten.
    Als wir eine Leiter erreichten, ließ Pompino anhalten.
    »Ich steige hinauf. Diese Kloake reicht mir.«
    Und schon stiegen wir alle hinauf. Als Nath der Knorpel und ich Rondas durch das Einstiegsloch geschoben und auf den Bodenkacheln abgelegt hatten, befanden wir uns in einem kleinen Raum mit engen Backsteinmauern. Ein Dutzend Schritte weiter rechts drang Laternenschein durch ein Gittergeflecht herein. In diese Richtung führte uns Pompino. Nun stapften wir stumm dahin, hellwach, rauflustig, die Waffen in den Händen.
    Stimmenklang erreichte uns, der etwas Beruhigendes hatte.
    Lautlos näherten wir uns dem Gitterwerk und schauten hindurch.
    Hätte ein Beobachter uns entdeckt, wäre er bestimmt entsetzt zurückgezuckt. Schon in bester Aufmachung ein kaum zu bändigender, zorniger, haariger Haufen, sahen wir nach unseren Erlebnissen mit Murgons Fallen, nach unseren Mühen in den Korridoren und Gruben und in dem stinkenden Abfluß wirklich schrecklich aus – wie eine Horde abstoßender Vogelscheuchen.
    Pompino preßte die Nase gegen das steinerne Geflecht. Er sog die Luft ein.

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