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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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es nicht. Meine Finger lockerten sich um den glatten Holzschaft, und dann hatte ich mich voll ausgestreckt und wußte, daß der braunpelzige Blitz einschlüge, wenn ich mich jetzt zu schnell bewegte.
    Alle meine Sinne waren geschärft. Das blanke Holz fühlte sich unter meinen Fingern so rauh an wie Sandpapier. Der Gestank verflog zu nichts, der Mistgeruch verschwand – statt dessen füllte sich meine Nase mit dem Brodem des Leem. Ich sah die Stelle, an denen die Schnurrbarthaare entsprangen – jedes aus seiner eigenen kleinen schwarzen Vertiefung. Jeder Speicheltropfen funkelte einzeln. Ich sah die blutrote Zunge hinter den spitzen Zähnen zucken. Die Ohren waren dicht angelegt und so verdreht, daß er jeden anderen Gegner als das hilflose Opfer vor sich sofort hören mußte. Und die Augen! Halb verborgen unter der Braue, Halbkreise des Hasses, die Augäpfel hochgedreht, so daß das Auge wie eine spiegelnde Dunkelheit aussah, gebettet in eine gelbweiße Hülle. Die Augen waren mit einer solchen erbarmungslosen Entschlossenheit auf mich gerichtet, daß ich nur einen Herzschlag lang Zeit haben würde, mich in Sicherheit zu bringen.
    Als dieser Gedanke mir durch den Kopf ging, erkannte ich, daß ich froh war, daß Dayra nicht bei uns war und mit den anderen oben an der Grube stand.
    Ich weiß nicht, wie viel Zeit verstrich seit dem Moment, da ich in die Grube stürzte, und dem Angriff des Leem. Es konnte nicht lange gedauert haben. Leems sind wilde, unberechenbare Tiere; nur für mich verging diese Periode qualvoll langsam. Es schien mir lange zu dauern, verdammt lange.
    Dann hielt ich den Speer in den Händen und stemmte das stumpfe Ende in eine Bodenfuge dicht hinter dem Stroh – und der Leem hing halb in der Luft über mir, die Klauen ausgestreckt, das Maul eine drohende weite Höhlung ...
    Nur ein Ausweg bot sich mir.
    Energisch tauchte ich unter dem Leem hindurch zwischen die Krallentatzen. Sein Bauch schoß über mir vorbei, die stählerne Speerspitze bohrte sich in seine Brust und versank immer tiefer darin, je weiter das Tier sich vorwärtsbewegte. Wäre ich noch einen Herzschlag länger geblieben, wäre er voll auf mir gelandet. Der Speer durchdrang das Tier völlig und ragte mit blutiger Spitze aus dem Rücken.
    Der spitze Schrei hallte dröhnend von den Wänden der Grube wider und schrillte mir durch den Kopf.
    Ich hockte auf Händen und Knien, drehte mich herum, sah den buschigen Schweif vor dem Gesicht herumzucken. Der Leem strampelte und kreischte und hieb nach dem Speer – Blut sprühte.
    Das Raubtier war nicht tot. Es ist unmöglich, einen Leem zu töten, indem man ihn mit einem einfachen Speer durchbohrt. Selbst wenn man eines seiner Herzen trifft, pumpen die anderen noch neue Wut und Kraft in die Muskeln.
    Ob meine Gefährten brüllten, weiß ich nicht. Ich hätte es nicht einmal bemerkt, wenn die Welt in die Luft geflogen wäre. Das Lärmen in meinem Kopf, das Fauchen des Leem, das Brausen meines eigenen Blutes vertrieb jeden vernünftigen Gedanken. Ich hielt den Thraxter in der Faust. Welch lächerliche Waffe gegen einen Leem! Ich sprang rutschend zur Seite, und das Ungeheuer drehte sich und versuchte wieder zu springen. Diesmal war ich bereit. Der Thraxter bohrte sich tief in das Fell, doch aus der Bewegung heraus sprang ich zur Seite und schnappte mir einen der Speere, die am Boden lagen.
    Einem Leem darf man keine Chance lassen – er behandelt seine Opfer genauso –, man darf ihm auch keine Ruhe gönnen ... Der erste Speer, von Verzweiflung gelenkt, traf ihn in die Flanke, als er sich gerade herumdrehte, um erneut loszuspringen. Das fauchende Geschöpf bewegte sich schon nicht mehr ganz so schnell. Sein Blut strömte zu Boden, rann in das alte feuchte Stroh ...
    Ich ließ den zweiten Speer vor seinem Gesicht herumzucken, schickte Reflexionen des Mondlichts bruchstückhaft in seine Augen, ließ ihn einen winzigen Augenblick lang innehalten. Es war ein prächtiges Exemplar, kraftvoll, wild, eine Tötungsmaschine. Der Speertreffer in die Flanke schien sein zweites Herz getroffen zu haben, denn er wurde immer langsamer. Ich hob den Speer, atmete tief durch und erkannte an diesem einfachen Vorgang, daß ich mich selbst wieder unter Kontrolle hatte und mit Intelligenz kämpfte und nicht mehr nur als urzeitlich-wilder Krieger. Der Schwanz fuhr von Seite zu Seite. Der Blick des Leem saugte sich an mir fest wie Blutegel. Die rote Mundhöhle klaffte, und die gelben Zähne drohten spitz. Blut wurde

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