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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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fiel mir auch hier wieder das seltsame Phänomen auf, das mir schon oft begegnet war. Meine Vallianer zeigten nicht die geringste Überraschung, wenn sie ihren Herrscher an den erstaunlichsten Orten erblickten. Wo immer sie sich befanden, nun, war es nicht ganz natürlich, daß der Herrscher dort zufällig auch auftauchte?
    Nach allen den Jahren wußten sie, daß Jak der Drang, Dray Prescot, nicht mit einem normalen Herrscher gleichzusetzen war.
    Aus dieser Erkenntnis heraus machte ich dem jungen Hikdar Naghan Veerling, dem ich einiges an Mut und Entschlossenheit zutraute, einen besonderen Vorschlag: »Naghan, hättest du Lust auf ein bißchen Zerstreuung, ehe du nach Vallia zurückfliegst?«
    »Selbstverständlich, Majister.«
    Innerlich störte mich seine Antwort, die gelassene Hinnahme irgendeiner Teufelei, die ich mir ausgedacht hatte. Aber so waren die Vallianer nun mal, ungemein zurückhaltend, wenn es ihnen gefiel, aber schurkisch-aufdringlich, wenn sie gerufen wurden.
    »Strom Ortyg«, fuhr ich fort, »könnte ich mir wohl ein paar flotte Burschen deiner Wache ausleihen? Und jeden aus der Botschaft, der gern mitmachen würde ...?«
    »Natürlich, Majister.«
    Ich stand auf und schaute auf die anderen hinab, auf die Tische mit den Papieren und Schreibfedern und Tintentöpfen, auf die Depeschen, die zum Versiegeln bereitlagen. »Schön. Und interessiert es euch gar nicht, was ihr tun sollt?«
    »Wir begleiten dich auf ein Abenteuer, Majister.«
    Bei Zair!
    Naghan der Kurier fügte hinzu: »Wer das Glück hat, mit Dray Prescot, dem Herrscher von Vallia, ein Abenteuer erleben zu dürfen, kann sich wahrlich nicht beklagen.«
    »Aye, aber er könnte seinem törichten Leben ein schnelles Ende bereiten.«
    Naghan lachte.
    »Als ich noch die alten Voller flog, gehörte das zu meinem Berufsrisiko.«
    Als Kurier, der seine Zeit damit verbrachte, Flugboote zu fliegen, nannte er sie richtigerweise bei ihrem havilfarischen Namen.
    Er rieb sich das Kinn. »Inzwischen hast du uns aber die schönen neuen Voller besorgt, Majister, die das Leben allerdings recht langweilig machen.«
    »Laßt mich einige Burs schlafen. Dann holt die Jungs zusammen, bewaffnet und einsatzbereit, und wir fliegen los.«
    »Quidang!«
    Ich schaute in die Runde.
    »Und ihr fragt noch immer nicht, wohin wir wollen?«
    »Wenn es soweit ist, wirst du es uns sagen.«
    »Ich sage es euch jetzt. Wir wollen einen stinkenden Tempel Lems des Silber-Leem niederbrennen – so sieht unser Ziel aus!«
    So kam es, daß wir, bevor die wieder aufsteigenden kregischen Zwillingssonnen Zim und Genodras den letzten der sieben Monde verblassen ließen, jenen schlimmen Ort am Berg besucht hatten. Wir drangen durch die Tür ein, die schnell repariert und mit vier Chulikwächtern besetzt worden war – als Stallwache, nachdem das Pferd geflohen war. Die Männer lagen bewußtlos im Gras, während wir unser Brandwerk taten.
    Wir fanden im Innern keine Lem-Anbeter, keine Wächter, keine Glaubensjünger oder Priester. Keine grausamen Frauen bereiteten Kinder auf Folter und Opferritual vor. In den Käfigen hockten keine jungen Mädchen.
    Was wir fanden, zündeten wir an.
    Als die Sonnen von Scorpio schon wieder ihr schimmerndes Licht verbreiteten, marschierten wir den Hügel hinab und kehrten auf Umwegen in die vallianische Botschaft zurück.
    Niemand sah uns.
    Was für die anderen nur gut war.
    Die Männer, die die Arbeit erledigt hatten, waren von mir natürlich vorher informiert worden, mit welcher Organisation wir es zu tun hatten.
    Die Folge war, daß sie nun feiern wollten, daß sie einen Dankgottesdienst zu Ehren Opaz' des Gerechten planten, dem ein ausgelassenes Mahl folgen sollte. Dabei wurde getrunken und gesungen, und allerlei Geschichten wurden erzählt, und die anwesenden Damen tanzten und feierten mit; kurz, jedermann vergnügte sich, wie es bei den Kregern Art und Sitte ist.
    Für mich lag auf der Hand, daß Strom Ortyg Olavhan von Felheim-Foivan eine wohlgeordnete Botschaft leitete, in der es, soweit es die Stationierung in einem nichtverbündeten Land zuließ, auch glücklich und zufrieden zuging.
    Llando der Ob-Händige hatte zwar nur noch einen Arm, verfügte aber noch über seine beiden Beine und die Stimme. Energisch machte er beim Tanzen und Singen mit. Das gleiche galt für den jungen Tyr Stofin Vingham, der im diplomatischen Dienst gewissermaßen als Lehrling galt. Der vallianische Kurier Hikdar Naghan Veerling ließ seine angenehme Singstimme

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