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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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fröhlich-starrsinnigen Ausdruck. Den leeren rotgelben Ärmel hatte er sich wie eine Schärpe trotzig vor der Brust festgesteckt.
    »Was will wohl ein Bursche wie du ...?« setzte er an und blickte mich und Carrie an.
    Dann erstarrte er.
    Er öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Seine schmalen Brauen furchten sich. Dann riß er den Mund wieder auf und brachte diesmal hervor: »Nun lobet Opaz den Seelenretter!«
    In großer Eile huschte er zum Riegelbalken und hob ihn kraftvoll mit seinem gesunden Arm. Dann knallte er sich diesen Arm energisch vor die Brust.
    »Llahal, Majister! Llahal und Lahal!«

17
     
     
    Man kann von einem Herrscher nicht erwarten, daß er jeden Soldaten in seiner Armee namentlich kennt, daß einer Herrscherin der Name jedes Voswods in ihren Luftstreitkräften bekannt ist. Einige – zum Beispiel Napoleon – waren schlau genug, sich vor einer Parade informieren zu lassen, damit sie sich mit einem Soldaten unterhalten und ihn in vertraulicher Form mit seinem Namen anreden konnten. Auf diese Weise entstehen Legenden.
    Nun ja, bei Vox! Ich kenne eine große, eine sehr große Zahl von Leuten auf Kregen, und normalerweise bedarf es einer einzigen Begegnung, um sich Namen und Gesichter einzuprägen.
    Diesen einarmigen Ex-Soldaten aber, der mich mit purpurnem Gesicht anstrahlte, kannte ich nicht.
    Ich hatte nicht die Absicht, mich vielleicht herauszureden – und machte auf diese Weise eine Legende zunichte.
    »Llahal und Lahal«, antwortete ich. »Dein Name?«
    Er schaute mich in keiner Weise enttäuscht an – und wäre wohl auch ein Dummkopf gewesen zu erwarten, daß ich ihn kenne.
    »Llando der Ob-Händige, Majister, früher Llando der Pilinur, Bratchlin in der Sechsten Kerchuri bei unserem Sieg bei Kochwold!«
    »Aye, Llando. Als die Zweite Phalanx ins Wanken geriet, rettete uns die Sechste Kerchuri – das leugne ich nicht. Die Dritte Phalanx ... Du hast dort den Arm verloren?«
    »Ein haariger Klansmann auf dem Rücken eines Vove hätte den jungen Blonden Larghos niedergehackt, den Sohn meiner Schwester, wenn ich nicht ganz schnell ...«
    Auf seiner Brust zeigten drei Kampfabzeichen von seinem Mut. Ich nickte ernst und salutierte einem mutigen Kämpfer. *
    Er lächelte. »Ich bin hier als Torwächter eingestellt. Der Lohn ist gut, die Gesellschaft angenehm, und selbst wenn das Land hier ziemlich bedrückend ist mit ungewöhnlich unangenehmen Leuten darin, nun, so muß man doch sehen, was man tun kann, Majister.«
    »Du bist ein Philosoph, Llando. Und du hast recht.«
    Er strahlte und schien vor Stolz beinahe zu platzen.
    Ich kam gar nicht auf den Gedanken, ihn zu fragen, warum ihn weder mein Erscheinen noch meine Erscheinung überraschte. Später ging mir auf, daß die Geschichten über Dray Prescot, die allgemein erzählt wurden und die von tollkühnen Abenteuern eines Mannes handelten, der einen roten Lendenschurz trug und ein Krozair-Langschwert schwang, zum Gefüge des vallianischen Lebens gehörten.
    Jener Dray Prescot, Herrscher von Vallia, konnte ganz überraschend auftauchen, um sich in irgendeinen Kampf zu stürzen, um ehrliche Leute zu retten, um Sklaventreiber zu erniedrigen – daran glaubten die Vallianer. Aber ihr Bild von mir bezog sich eher auf einen Mann, der den roten Lendenschurz trug und das tödliche Schwert in silbern blitzendem Kreis schwang. Nun aber stand ich hier vor Llando, gehüllt in einen elenden braunen Fetzen, ein staunendes kleines Mädchen auf der Schulter!
    Nun ja, Llando der Ob-Händige machte keine große Sache daraus, und so wurde ich nach kurzer Zeit in die Botschaft geführt.
    Der Botschafter, Strom Ortyg na Felheim-Foivan, begegnete mir mit großer Freundlichkeit. Er machte keine Umstände, sorgte aber dafür, daß die richtigen Maßnahmen ergriffen wurden. Ein kurzgewachsener, untersetzter, hektischer Mann, verfügte er über zwei kleine Besitztümer am Großen Fluß von Vomansoir und gehörte demgemäß zu Lord Farris' Leuten. Farris und ich waren enge Gefährten und Felheim-Foivan ein alter Bekannter.
    »Die Kleinen Schwestern der Gnade unterhalten hier eine Kapelle, Majister. Sie werden sich bestens um das kleine Mädchen kümmern.«
    »Ausgezeichnet, Ortyg.«
    Wir saßen in seinem Privatgemach. Die Reste der Mahlzeit standen noch auf dem Tisch, während wir Platten mit Palines und Wein zusprachen. Die Sonnen gingen unter; Carrie schlief bereits, als die Schwestern sie forttrugen.
    »Ich muß zugeben, daß mir ernsthafte Zweifel kamen, Majister,

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