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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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diesem Augenblick wahrlich kein glücklicher Mann.
    »Eins ist klar«, sagte er mit schwerer Zunge. »Wir alle werden gesucht. Auf unsere Köpfe ist ein Preis ausgesetzt, denkt an meine Worte.«
    »Aye. Um so mehr Grund haben wir, uns diesen Rasts zu entziehen. Wir fahren mit dem Boot, wir fahren mit Hundle dem Planer als Bootsherr flußabwärts ...«
    »Das ist wahr, Khardun«, unterbrach Rafikhan. »Aber unser Jiktar ist Seg der Horkandur.«
    Niemand widersprach.
    Keiner der Anwesenden hatte sich ausführlich über sein früheres Leben ausgelassen. Niemand gab freiwillig Informationen über seine Heimat, seine frühere Tätigkeit, wo er herumgekommen war und was er gesehen hatte. Nur Hundle und der Och-Dieb schienen zuzugeben, daß sie am Kazzchun zu Hause waren. Was Umtig getan hatte, um ins Gefängnis zu kommen, lag auf der Hand; der Relt-Schreiber ließ kein Sterbenswörtchen über sich vernehmen. Der Fristle hatte einmal leise von einem zerbrochenen Bronzeteller und dem Tod eines Weichlings gesprochen; aber niemand hatte dazu etwas gesagt. Genaugenommen machte sich Seg ebensowenig Sorgen über frühere Untaten des kleinen Flüchtlingstrupps, wie er einen Gedanken an das Blut verschwendete, das sie noch vergießen mochten. Im Augenblick sah er im Leben keinen großen Sinn.
    Die vermutete Rassenfeindschaft zwischen Rapas, Fristles und Chuliks schien diesen Vertretern ihrer Art nichts auszumachen, und Seg spürte einen vagen Anflug von Erleichterung, daß er sich um diesen Aspekt keine Sorgen zu machen brauchte. Allerdings wäre es ihm egal gewesen, wenn sie sich, wie unter anderen Umständen möglich, gegenseitig an die Gurgel gefahren wären. Als wichtigsten Schritt sah er die Notwendigkeit, von diesem dummen Kazzchun-Fluß fortzukommen und nach Valka und Vallia zurückzukehren. Dort wollte er seinen alten Dom wiederfinden, dann wollten sie sich ein letztes Mal daran machen, das Land in Ordnung zu bringen. Dabei konnte er sich dann auch mal wieder um seine Kroveres von Iztar kümmern, die er in der letzten Zeit sehr vernachlässigt hatte. Immerhin waren andere Dinge – zum Beispiel Spikatur Jagdschwert – wichtiger gewesen. Nein, er wollte so schnell wie möglich hier heraus und wieder nach Hause.
    Seine neuen Gefährten mochten zwar rauhe Paktuns oder – hier am Fluß – zweifelhafte Typen sein; sie respektierten aber den Schlag, den er verdauen mußte, und verzichteten darauf, ihn aufdringlich zu trösten oder sich – wie sie es mit einem Mann ihresgleichen getan hätten – über seinen Kummer lustig zu machen.
    Seg stand auf. »Gehen wir zum Flußufer hinunter, um ein Boot zu finden.«
    Handle zog ein beunruhigtes Gesicht und folgte Segs Beispiel.
    »Ich muß daran denken, daß das Gesetz des Flusses Leute, die Boote stehlen, nicht gerade freundlich behandelt.«
    Seg schaute ihn an.
    »Das Gesetz der SR geht vor, Hundle.«
    Kreger lieben Abkürzungen und Initialen. Hundle hob eine Augenbraue.
    »Das Gesetz der Selbstrettung. Na gut – wenda!«
    Im rosagoldenen Licht der Frau der Schleier schlichen die Männer zum Flußufer und wurden dort Zeuge einer schlimmen Szene.
    Soeben hatte ein Schinkitree abgelegt; das lange schmale Boot war mit Ballen schwer beladen. Der Lademeister verstand entweder seinen Beruf nicht oder hatte sich geirrt. Das Boot begann zu sinken.
    Die an die Bänke geketteten Paddler schrien. Das Wasser brandete über sie herein, und sie wehrten sich mit Paddeln gegen die Ungeheuer, die sich auf sie stürzen wollten, hungrige Monster, die das Wasser aufschäumen ließen und kein Erbarmen kannten. Das Boot verschwand unter Wasser und zog die armen Opfer mit. Die freien Besatzungsmitglieder hätten ebensogut auch angekettet sein können. Sie strampelten und versuchten zu schwimmen, hatten aber keine Chance. Seg hob zweifelnd seinen neuen Bogen, senkte ihn aber wieder. Er konnte nicht helfen. Wer in den Kazzchun-Fluß fiel, war so gut wie tot.
    »Das soll uns nicht passieren«, sagte er.
    Hundle atmete zitternd aus. »Welch ein Alptraum!« sagte er bebend.
    Der Vorfall, so schlimm er auch war, gab der Gruppe Gelegenheit, sich flußabwärts am Kai ein Boot zu suchen, es loszubinden und ungesehen hineinzusteigen. Eine Zeitlang ließ man sich flußabwärts treiben, dann griffen die Männer zu den Paddeln und steuerten das Boot sicher durch das gefährliche Wasser.
    Verfolger waren nicht zu sehen.
    Der Fischfang im Kazzchun unterschied sich sehr von der Angelei in anderen Teilen der Welt. Man

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