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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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und den anderen für seine Waffen. Sie wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis er fertig war.
    »Lass mich in Ruhe. Bei
Drenna
, ich kann nicht glauben, dass du das getan hast. Ich kann es einfach nicht …« Er verstummte, als versagte ihm die Stimme. Sie ging um das Bett herum, stieg darauf und kroch zu ihm hin, sodass er gezwungen war, sie anzuschauen, während er seine Sachen verstaute.
    »Guin, sag mir, was du von mir willst! Ich werde so lange wie möglich mit dir zusammen sein. Du solltest wissen, dass ich nicht einfach nur darauf aus war, die Woche mit dir zu verbringen. Ich hätte das Ganze nicht angefangen wegen so einem bisschen Lust. Es wäre das Risiko nicht wert gewesen. Ich will, dass du bleibst! Wir haben ein ganzes Jahr!«
    »Bitte …«, sagte er und hielt inne, weil seine Stimme heiser klang. »Sag bitte nichts mehr und geh. Wenn du auch nur einen Funken Liebe für mich empfindest … dann lass mich bitte gehen.«
    »Aber gerade weil ich dich liebe, will ich dich nicht gehen lassen!«
    Guin brüllte wütend los, während er den Sack zwischen ihnen wegstieß, mit einem Knie aufs Bett sank und sie an den Armen packte.
    »Oh, wie leicht dir diese Worte fallen! Du liebst mich und Tristan und Rika. Du liebst dein Volk und dein Leben und die Götter. Du liebst jedes Staubkorn und jeden Lufthauch. Aber ich will nicht irgendein Staubkorn sein oder irgendein Lufthauch in deinem Leben, Malaya. Ich habe nicht mehr die Kraft dazu. Du verlangst zu viel von mir …« Er ließ sie los und ging zu dem Reisesack. »Ich werde jetzt gehen und diese Verbrecher aufspüren, die hinter Ashla her sind, damit nicht noch ein Mann zusehen muss, wie ihm die Frau, die er liebt, genommen wird.«
    »Nein! Ich lasse dich nicht gehen!«, rief sie, während sie ihn packte und sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen ihn stemmte.
    »Du hast keine Wahl!«
    »Ich bin deine Königin, gottverdammt, und du gehst nicht, bevor ich es dir sage!«
    Das brachte Guin dazu, stehen zu bleiben. Malaya benutzte den Namen Gottes nie ohne Grund. Es verdiente zumindest eine gewisse Aufmerksamkeit, dass sie es getan hatte.
    »Ich wüsste nicht, wie du mich daran hindern solltest.«
    »Ich werde dich in eine Zelle werfen lassen, wenn es sein muss! Du gehst nicht, Guin. Ich brauche dich hier. Ich brauche deinen Schutz. Ich habe gerade erst erfahren, wie ich dich als Liebhaber brauche. Du kannst nicht einfach so verschwinden! Ich dachte, du wärst mein Freund!«
    Guin drehte sich zu ihr um und blickte sie an.
    »Nicht mehr«, sagte er.
    Er nutzte ihre Erschütterung, um den Raum zu verlassen.

10
    Acadian war so glücklich, dass sie am liebsten einen Luftsprung gemacht hätte.
    Guin war weg!
    Von allen, die um die Zwillinge herum waren, war Guin für sie der unberechenbarste gewesen. Offen gestanden hatte sie keine Ahnung, warum er überhaupt da war. Besser gesagt, gewesen war. Es ging das Gerücht, dass er einmal der gefährlichste Verbrecher von all den verbrecherischen Klans gewesen sei. Wie er in der königlichen Enklave zu einem Vertrauten hatte avancieren können, war ein dunkles Geheimnis. Erstens, warum sollte er sich überhaupt in einer so braven Umgebung mit furchtbar langweiligen Frauen aufhalten wollen? Und warum vertraute Tristan seine hoch geschätzte Schwester so einem Kerl an?
    Doch jetzt hatte es irgendwelchen Ärger gegeben, eine Krise in ihrer Beziehung, gleich nach dem Zwischenfall beim Komitee. Eine unerwartete Zugabe! Was für ein befriedigender Tag. Sie musste zugeben, dass Guin klüger war, als sie gedacht hatte. Er hatte Magnus’ Weibsstück viel zu leicht aus der Falle befreit. Das nächste Mal musste sie einfallsreicher sein. Jedenfalls war es amüsant gewesen zu sehen, wie der Priester losgezogen war, um seine Frau zu retten, ohne zu merken, dass sie der komatösen Dienerin ebenfalls den Gifttrank eingeflößt hatte, der dazu geführt hatte, dass sie das Kind verlor. Sie wünschte, dass er es bald herausfand. Damit würde sie den Dolch, der in seinem Herzen steckte, noch einmal umdrehen.
    Trotz der geschickten Rettungsaktion war Acadian zufrieden, dass Daenaira und Magnus überlebt hatten, damit sie die beiden aufs Neue quälen konnte. Wenn sie glaubten, sie würden so leicht davonkommen, lagen sie völlig falsch. Doch sie nahm an, dass sie eine Zeit lang Angst vor ihrem nächsten Schachzug haben würden. Vor allem Daenaira. Eine Frau konnte den Verlust ihres Kindes nicht so leicht verwinden. Auch nicht diese freche kleine

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