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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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andere. Ich weiß nicht, ob ich wirklich etwas anders gemacht hätte, wenn ich das gesehen hätte, was du heute gesehen hast. Doch ich würde mir wünschen, dass auch jemand anders in diesem Moment die Stimme der Vernunft erhebt. Und natürlich wärst du das.«
    »Dann traust du mir zu viel zu. Du hättest nur ›Acadian‹ sagen müssen, und ich wäre auf sie losgegangen. Ich muss etwas gegen diese Kreatur unternehmen, Schätzchen. Ich kann es nicht ertragen, nicht unter denen zu sein, die ihrem Treiben ein Ende bereiten. Entweder indem man die Mordpläne an Traces Familie vereitelt oder indem man diese
K’ypruti
entlarvt. Ich kann nicht einfach danebenstehen und zuschauen, wie sie unschuldige Leute irgendwann aus dem Hinterhalt angreift. Und es macht mich krank, zu wissen, dass sie dich im Visier hat. Du musst mir erlauben, etwas zu unternehmen.«
    »Mach dir um mich und um dieses Gesetz keine Sorgen. Ich habe dem Senat einen Vorschlag unterbreitet, und ich bin ziemlich sicher, dass sie ihn annehmen werden.«
    »Was hast du getan?«, fragte er schneidend.
    »Ich akzeptiere ihre Bedingungen unter der Voraussetzung, dass sie meine akzeptieren.«
    Guin ließ sie augenblicklich los und stand auf. Er taumelte, als er sich anzog, denn durch den Blutverlust, die Verletzung und den Höhepunkt konnte er seine Bewegungen nicht mehr koordinieren. Malaya folgte ihm unmittelbar. Er konnte hören, wie sie Luft holte, um zu sprechen.
    »Geh, Malaya«, knurrte er und wehrte sie heftig ab, als sie ihn berührte. Bei der Bewegung zuckte er zusammen, und sie sah, wie er nach Luft schnappte. Da fiel ihr wieder ein, dass er schwer verletzt war.
    »Guin, du brauchst einen Heiler!« Sie packte ihn am Arm, damit er innehielt. Doch es war, als wollte man eine Lokomotive aufhalten.
    »Ich muss meinen verdammten Kopf untersuchen lassen, das ist es, was ich brauche!«, brüllte er und wandte sich so jäh zu ihr um, dass sie beinahe hinfiel. »Was soll das werden, Malaya? Hmm? Sag es mir. Und sei bitte ehrlich«, stieß er hervor. »Darin bist du doch besonders gut, oder nicht?«
    »Guin, was willst du …?«
    »Ich will wissen, was das werden soll! Mit mir! Du wusstest, dass du das tun würdest. Du weißt es wahrscheinlich schon seit Wochen, nicht wahr? Und wahrscheinlich hast du nicht gewusst, wie viel Zeit du noch haben würdest, also anstatt ganz von vorn anzufangen, hast du gedacht, dass du genauso gut zu Hause bleiben und auf vertrautem Terrain agieren kannst. Ist es nicht so?«
    »Guin, das ergibt doch keinen Sinn!«, schimpfte sie.
    »Okay, wie wär’s damit … Ich bin deine letzte Affäre, nicht wahr? Du wolltest etwas Heißes und Schmutziges in deinem Bett, bis du dich verschachern lässt wie eine Hure. Bei den Göttern, und ich bin darauf hereingefallen, nicht wahr? Du musst ja ganz begeistert gewesen sein, als du festgestellt hast, dass ich scharf auf dich bin. Hat das nicht alles viel einfacher gemacht?«
    »Das ist das Lächerlichste und Dämlichste, was du je gesagt hast! Glaubst du wirklich, dass ich zu so einem nüchternen Abwägen in der Lage bin?«
    »Ja, Malaya«, fauchte er. »Du kannst auf dein Schicksal Einfluss nehmen wie niemand sonst, und was du willst, wird auch geschehen. Vielleicht ist dir nicht einmal bewusst, was du tust, weil du nie absichtlich jemanden verletzen würdest … Aber bei den Göttern … Verdammt, Malaya, diesmal hast du wirklich keine Ahnung, was du getan hast!«
    »Dann sag es mir! Guin, ich bin vollkommen verwirrt! Selbst wenn es stimmt, was du sagst, was soll denn so falsch daran sein, wenn wir ein Liebespaar sind, bevor ich heirate? Willst du mich denn so nicht?«
    »Nein. Nicht so! Oh, Ihr Götter, ich muss weg von hier. Ich muss weg von
dir
!« Er riss sich von ihr los, stürmte in sein Zimmer und schnappte im Vorbeigehen seinen großen Reisesack. »Geh nur und besorg dir deine verdammte Namensliste,
K’yatsume
, und triff deine Wahl. Wie viel Zeit haben sie dir überhaupt gegeben?«
    »Ein Jahr«, sagte sie mechanisch und in einem Zustand völliger Verwirrung. Sie verstand einfach nicht, warum er so furchtbar wütend war! Er hätte wissen müssen, dass es so laufen würde. Sie konnte einfach nicht begreifen, warum es so wichtig für ihn war, dass sie keine arrangierte Ehe einging. »Guin, bitte sprich mit mir. Tu das nicht!«, rief sie, als ihr klar wurde, dass er seine Sachen in den Sack packte. Er hatte sein Leben immer in zwei Säcke packen können. Einen für seine Habseligkeiten

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