Sagan
beeindruckender Größe war, veränderte seine Sprache. »Tatsächlich denke ich, wir sollten genau das sein. Ein Liebespaar.«
Malaya legte ihm ihre warmen Hände auf die Hüften und achtete nicht darauf, dass er ihre Handgelenke umklammerte.
»Mach nur weiter. Schieb sie weg. Reize mich, schlag mich, du darfst mich sogar fesseln.« Guin starrte sie an, während jeder Vorschlag von ihr Bilder heraufbeschwor. Sie beugte sich vor, um ihn mit ihrem warmen Mund auf den Hals zu küssen, und entzog ihm ihre Hände, um ihm damit über die Schultern zu streichen und ihm durch die Haare zu fahren. »Du kannst gern irgendetwas mit mir anstellen, solange ich hier bin.«
»Willst du ficken, Malaya?«, blaffte er plötzlich. »Na gut. Ich bin dabei. Aber wenn du glaubst, du kannst auf diese Weise deinen Willen durchsetzen, so wie du es mit dem Tauschhandel beim Senat gemacht hast, dann muss ich dich enttäuschen. Ich werde nicht mit dir zurückgehen.«
»Ich verkaufe mich nicht!«, stieß sie gekränkt hervor. »Sag so etwas nicht! Hör auf, mich wie Dreck zu behandeln wegen einer Entscheidung, die auch ohne dein Theater schon schwer genug war! Ich will, dass du dorthin zurückgehst, wo du hingehörst! Ich will, dass du bei mir bist!«
»Wozu? Zum Schutz? Schau doch nur, was du in der Kneipe gemacht hast. Du brauchst keinen Schutz, du könntest die giftigste Schlange der Welt in deinen Schoß locken! Du brauchst mich nicht, Laya!«
»Doch, ich brauche dich!«, rief sie aus, während sie ihn an den Haaren packte und zu ihrem Mund herabzog. Guin schob ihre Hände weg.
»Um ein Jahr lang deinen Hengst zu spielen? Nein danke, Baby. Lieber steche ich mir glühende Nadeln in die Augen.«
Sie starrte ihn ungläubig an.
»Findest du mich so abstoßend?«, fragte sie, und die naive Gekränktheit in ihrer Stimme ließ ihn aufstöhnen.
»Nein! Das ist es ja gerade!«, stieß er hervor. »Du wirst es wohl nie begreifen, also versuch es gar nicht erst. Geh nach Hause, und komm nicht mehr wieder.«
»Nein. Ich gehe nicht ohne dich.«
»Du brauchst mich nicht! Warum tust du das? Warum kämpfst du nur so darum, Malaya? Du findest an jeder Ecke Freunde, du kannst die besten zu deinen Leibwächtern ausbilden. Ich habe nichts, was nicht zu ersetzen wäre!«
»Ich kann dich nicht ersetzen! Ich brauche
dich
! Ich brauche meinen Guin.
Meinen Guin
!« Sie fiel ihm um den Hals, packte ihn mit aller Kraft, und diesmal ließ sie sich nicht daran hindern, ihn zu küssen. Ihr Herz klopfte verzweifelt, jede Faser ihres Körpers schrie, dass sie jetzt nicht versagen durfte. Sie konnte nicht ohne ihn an ihrer Seite leben. Bei ihr. In ihr. Sie musste ihren besten Freund und ihren leidenschaftlichen Liebhaber festhalten. Sie musste es schaffen. Ihr war, als müsste sie sterben, wenn es ihr nicht gelang. Warum hätte sie sonst so verzweifelt nach ihm suchen sollen? Sie konnte ohne ihn nicht atmen. Er war so lange bei ihr gewesen …
Also nahm sie seinen Geschmack mit ihrer Zunge auf, während heiße Tränen in ihren Augen brannten. Da wusste sie, dass es ihr das Herz brechen würde, wenn er ablehnte. Allein der Gedanken daran tat so weh, dass sie schluchzen musste, obwohl ihre Kehle wie zugeschnürt war. Guin löste sich überrascht von ihr bei dem Geräusch, und sie versuchte verzweifelt, ihn daran zu hindern.
»Malaya, warum tust du das?«, fragte er sie in einem eindringlichen Flüsterton und packte sie fest.
»Weil ich dich liebe«, flüsterte sie, und sie legte ihr Herz und ihre ganze Seele in dieses Geständnis.
Guin wusste sofort, was sie meinte. Er verstand augenblicklich, was diesmal anders war, als sie es sagte. Er wusste es, weil seine bedrückte Stimmung einem Hochgefühl wich, wie er es noch nie verspürt hatte.
Und auch wenn er noch so gern in diesem Hochgefühl geschwelgt hätte, wusste er doch, dass er nicht konnte.
»Nein, mein Liebling, nein«, sagte er sehnsüchtig und schüttelte sie. »Das geht nicht. Nicht ich. Du musst dein Herz jemandem schenken, der deiner würdig ist …«
»Du bist meiner würdig! Ich weiß nur nicht, wie ich deiner je würdig sein sollte! Ich war ja so blind! Doch jetzt sehe ich.« Sie umfasste sein Gesicht mit den Händen und blickte ihm tief in die Augen. »Ich sehe, warum ich dir so viel Schmerz bereitet habe. Ich blicke zurück und stelle verblüfft fest, dass du die ganze Zeit in mich verliebt warst. Wie hast du das alles nur ertragen? Warum hast du es mir nie gesagt? Warum hast du mich nie
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