Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
Vom Netzwerk:
Angebot zu sagen.«
    »Gut. Ich muss noch darüber nachdenken. Ich weiß, dass ich das durchziehen kann, daran besteht kein Zweifel. Aber ich muss entscheiden, ob ich für eine hübsche Summe bereit bin, einfach alles hinzuschmeißen.«
    »Na gut. Aber das ist nicht der schlechteste Grund. Ich habe es schließlich nur für ein hübsches Gesicht getan«, bemerkte Guin trocken.
    »Apropos …« Talon blickte auf einen Punkt über Guins Schulter und brach ab.
    Guin fuhr herum und sah die tief verhüllte Frau, die die Kneipe betrat, und bemerkte, wie die Gäste verstummten. Weil über die Hälfte von ihnen zwielichtige Gestalten und Abschaum waren, schluckte Guin den Schrecken und die Furcht hinunter, die ihm die Kehle zuschnürten, und stand auf. Er sah, wie sie den Kopf hob, und das Erste, was er bemerkte, war der warme Whiskeyton ihrer Augen. Sein Herz begann zu hämmern, als er merkte, dass sie die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Niemand schien dagegen gefeit zu sein, wenn sie einen Raum betrat. Egal, ob verhüllt oder nicht, ihre Anwesenheit gab jedem das Gefühl, dass etwas Ungewöhnliches in der Nähe war.
    In diesem Fall kam noch dazu, dass sie offensichtlich wohlhabend war.
    Das machte sie sofort zur Zielscheibe.

11
    Malaya schlug die Kapuze ihres Umhangs zurück, öffnete ihn am Hals und streifte ihn ab. Sie reichte ihn der jungen, ängstlichen Fatima, die zitternd hinter ihr stand. Malaya zeigte keinerlei Furcht. Wie üblich war sie voller Vertrauen in sich und in diejenigen, die sie ihre Leute nannte.
    »Guten Abend«, begrüßte sie mehrere Männer, die sie unverhohlen musterten. »Ich würde gern wissen, ob Ihr mir vielleicht sagen könnt, wo ich …«
    »Verschwinde«, bellte Guin und lenkte die Aufmerksamkeit augenblicklich auf sich. Er durchquerte rasch den Raum und baute sich direkt vor ihr auf.
    »Ach! Da bist du ja«, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln, als hätten sie einfach eine Verabredung in irgendeinem geschützten Speisesaal.
    »Was machst du hier?«, wollte er mit einem wütenden Fauchen von ihr wissen. »Hast du den Verstand verloren? Wo ist Killian, dein Leibwächter?«
    »Hmm, zu Hause.«
    »Du bist ihnen entwischt? Wie beim Licht hast du das geschafft?«
    Sie lächelte breiter, und ein schelmischer Ausdruck trat in ihre Augen, so durchtrieben und so schön, dass es ihn traf wie ein Schlag in die Magengrube. Er packte sie am Arm und drehte sie um, um sie direkt zur Tür zu befördern. Sie befreite sich aus seinem Griff, wandte sich wieder um und trat in die Mitte des Raums.
    »Was für ein interessanter Ort.«
    »Ein gefährlicher Ort«, sagte er zornig, während er abermals nach ihr griff, doch sie wich ihm geschickt aus. Sie begegnete dem Blick eines männlichen Gastes und lächelte.
    »Hallo. Gebt Ihr mir einen Drink aus?«
    »Ja, verdammt noch mal«, sagte der und blickte sich nach der Kellnerin um.
    »Nein, verdammt noch mal«, widersprach Guin scharf. »Ich bring dich hier weg, bevor die Leute mitbekommen, wer du bist.«
    »Warum sollten sie nicht wissen, wer ihre Kanzlerin ist?«, fragte sie mit erhobener Stimme, und das provozierende Blitzen in ihren Augen verriet ihm, dass sie genau wusste, wo sie war.
    Ein Raunen und Flüstern ging durch den Raum, und es dauerte ganze fünf Sekunden.
    »Wenn das nicht dieses eingebildete Weibsstück von ganz da oben ist«, stellte jemand fest. »Schaut nur, wie sie sich zu uns normalen Schattenbewohnern herablässt.«
    »Ich lasse mich nicht herab, und du bist wohl kaum normal«, versetzte sie. »Ich habe gehört, ihr seid ein Haufen Verbrecher, Diebe und Taugenichtse. Es braucht ein gewisses Talent, um alles drei zu sein. Vor allem, um die Wachen in der Stadt zu umgehen.«
    Irgendjemand lachte auf.
    »Ja, aber wir sind nicht wie Ihr und wie Eure Freunde mit der ›dritten Kraft‹, Lady. Wir sind nur die Namenlosen, die in den Krieg gezogen sind und getötet haben, während Ihr und die anderen da oben Euch gestritten habt.«
    Malaya runzelte die Stirn. »Ich weiß. Jeder, den ich kannte oder kenne, ist in den Krieg gezogen und hat gekämpft. Wir haben alle für unsere Überzeugung gekämpft, auf die eine oder andere Weise. Aber das ist jetzt vorbei. Meine Seite hat gewonnen. Findet Euch damit ab.«
    »Ooh«, tönte der Raum im Chor.
    »Das sagt sich leicht, wenn man reich und glücklich in einem Palast sitzt.«
    »Oh ja, es ist ein leichtes Leben, wenn einem auf Schritt und Tritt jemand folgt, bis unter die Dusche und sogar an mein

Weitere Kostenlose Bücher