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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Augen bemerkte, während sie zu ihm aufsah, wusste er, dass sie verstanden hatte. Das gab ihm den Mut zu sprechen.
    »Malaya«, flüsterte er ganz leise. »Ach, ich begehre dich so, Malaya.«
    Schließlich entdeckte Malaya mehr als Wut und Reserviertheit in den dunklen Augen. Sie sah ein so heftiges Verlangen nach ihr, dass es ihren Verstand betäubte und ihren Körper belebte.
    Als er sich langsam über sie beugte, sie auf die Schulter und auf den Hals küsste, erkannte Malaya, dass das, was er fühlte, für ihn nicht so neu war wie für sie. Jahrelang unterdrückte Bedürfnisse sprachen aus jeder Berührung seines Mundes und aus jedem sinnlichen Lecken seiner Zunge. Als Reaktion fühlte sie sich wie unter Strom, und ihre Brustwarzen waren so hart, dass es jedes Mal schmerzte, wenn das weiche Leder auf seiner Brust sie berührte.
    Plötzlich ließ Guin ihre eine Hand los und stemmte sich hoch, um die Schnalle seines Waffengurts zu lösen. Sie war so massig, dass sie den direkten Kontakt zwischen ihnen behinderte, und er wollte ihr nicht aus Versehen wehtun. Doch während er die Schnalle löste, berührte sein Handrücken ihre heiße Möse, sodass sie die Luft scharf einzog und sich wand. Guin konnte sich nicht schnell genug von dem Gürtel befreien. Mit den Zähnen löste er die Armspange und schleuderte sie ebenfalls zur Seite. Dann blickte er auf sie hinunter, überwältigt von dem Gefühl, so viele Dinge auf einmal zu wollen – Dinge, die er nicht wollen durfte, wie er sich selbst so oft eingeredet hatte. Dieser erlesene Körper, der ihn in seiner Vollkommenheit, seiner Anmut und seiner weiblichen Kraft so lange schon ungewollt quälte. Jetzt konnte er ihren reinen Duft wahrnehmen. Jetzt bewegte sie sich in sanftem Begehren unter ihm, während sie wartete, was er als Nächstes tun würde.
    Warum ihn die Wirklichkeit ausgerechnet in diesem Augenblick einholte, während sein heftiges Begehren genau das Gegenteil anstrebte, würde er nie begreifen. Aber sie holte ihn ein mit durchdringender Klarheit und mit einem einfachen, brutalen Satz.
    Du bist ihrer nicht würdig.
    Es war das durchdringende Signal, das ihn fünf Jahrzehnte lang auf seinen Platz verwiesen hatte. Warum es ausgerechnet in diesem Moment verstummt war, konnte er sich nicht erklären. Er verharrte reglos über ihr, während er alles, was ihr wundervoll erregter Körper verströmte, auszublenden versuchte.
    »Okay, Laya«, sage er rau, und sein Atem war voller Schmerz, aber auch voller unterdrückter Leidenschaft. »Du hast deinen Standpunkt klargemacht.«
    Malaya empfand seinen Rückzug so, als würde sie in aller Öffentlichkeit ausgezogen. Im einen Augenblick war er da gewesen, hatte auf ihr gelegen und seine Erregung verströmt, und im nächsten war sie allein und entblößt. Wie sich jemand, der so groß war, so schnell bewegen konnte, hatte sie nie verstanden. Sie konnte gerade noch sehen, wie er aus dem Bad hinausmarschierte.
    Nach Atem ringend und verwirrter als je zuvor in ihrem Leben versuchte Malaya zu begreifen, was gerade geschehen war. Nicht nur sein unerklärlicher Abgang, sondern auch alles andere. Im Augenblick machte sie sich keine Sorgen um Guin. Er war bestimmt nicht weit. Doch als sie ihren auf einmal fröstelnden Körper in die angenehme Wärme des Beckens gleiten ließ, suchte sie nach einer Erklärung für die unerklärliche Reaktion auf den Kuss eines Mannes, der für sie noch nie in Betracht gekommen war. Er war schließlich ihr Leibwächter! Sie lebten ständig Tür an Tür, und etwas miteinander anzufangen, nur weil die Chemie stimmte, war völlig verantwortungslos. Guin hatte das offenbar gewusst. Er hatte sich nie anmerken lassen, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Nun, außer …
    Sie dachte an das erotische Geplänkel in der Höhle während ihrer Flucht am Ende des Bürgerkriegs, und dann an den Augenblick, als er ihre Brüste ganz dreist mit den Händen gepackt hatte. Beide Male war er wütend gewesen auf sie, und auch diesmal hatte es ganz ähnlich angefangen. Malaya errötete, als sie dachte, dass sie vielleicht viel mehr ihren Gefühlen gefolgt war als er. Doch sie hatte das beinahe verzweifelte Verlangen in seinen Augen gesehen. Er hatte dafür gesorgt, dass sie es sah.
    Oh, ich begehre dich so, Malaya.
    Allein als sie sich die Worte ins Gedächtnis rief, lief ihr ein Prickeln über den Körper, bis sie unter dem Ansturm der Gefühle aufstöhnen musste. Das Verlangen, ihre brennende, bedürftige Haut zu

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