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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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denkt … und Gott lenkt.
    Eine schwangere Dienerin galt vielen Leuten übrigens als besondere Gnade. Sie würde überrannt werden von Leuten, die sie einfach nur anfassen wollten. Was tatsächlich schlecht war, weil sie es hasste, wenn sie von jemand Fremdem berührt wurde. Denn sie hatte fast ihr halbes Leben in Sklaverei verbracht, und es hatte ihn eine Menge Zeit gekostet, ihr Vertrauen zu gewinnen, damit sie sich von ihm berühren ließ.
    »Komm her,
Jei li
«, sagte er leise und zog sie auf seinen Schoß. »Das Blöde ist«, sagte er, »dass du ziemlich jung dafür bist. Ich meine nicht deine Reife, sondern deinen Körper. Ich sehe, wie sich mein Sohn um seine zerbrechliche Frau sorgt, die sein Kind in sich trägt, und da bekomme ich auch Angst um dich.«
    »Ich bin nicht zerbrechlich«, sagte sie empört.
    »Nein.« Er lachte in sich hinein. »Ich glaube, das habe ich auch schon oft festgestellt.«
    Dae errötete, als sie die Anspielung begriff und bedachte ihn mit einem listigen Lächeln. »Ich denke nur an den Bußraum …«
    »Ja, du Satansbraten.« Er packte sie bei den Hüften, als sie den Hintern anzüglich an ihm rieb »Eine Schwangerschaft ist immer schwer für unsere Frauen, egal wie. Deshalb sind wir so streng, was außereheliche Schwangerschaften angeht. Es ist ein ziemliches Martyrium, das allein durchzustehen.«
    »Aber ich bin nicht allein«, entgegnete sie und legte ihm einen Arm um den Hals. »Ich habe dich. Und
M’jan
Brendan«, fügte sie schelmisch hinzu.«
    »Ach. Jetzt weiß ich, warum du den Bußraum so gern magst. Ich hätte Lust, dir den Hintern zu versohlen, Dae.«
    »Hmm. Brauchst du Hilfe?«
    Das Nächste, was sie mitbekam, war, dass sie auf dem Bett lag und er sie mit seinem Gewicht niederdrückte. Er hielt ihre Hände fest und blitzte sie an. »Das ist eine ernste Sache, Dae, und ausgerechnet jetzt willst du Spielchen spielen?«
    »Nun, ich habe uns nicht ohne Grund drei Stunden Zeit verschafft. Fünf Minuten, um es dir zu sagen, fünf Minuten, um über irgendwas zu streiten, und den Rest der Zeit für alles andere, vorzugsweise Spielchen spielen.«
    Dann zog sie die Knie hoch, bis ihre Oberschenkel um seine Hüften lagen. Dabei bewegte sie ihre Scham und brachte sie an den entsprechenden Ort.
    »Du weißt, ich muss bei
M’gnone
Abbitte leisten. Die ganze Zeit dachte ich,
Drenna
hätte dich geschickt. Jetzt wird mir klar, dass es ein Trick vom Herrn des Lichts war. Jeden Tag brenne ich in einer wundervollen Hölle mit dir!«, sagte er erregt.
    »Ich denke, wir sollten einen Jungen bekommen«, bemerkte sie. »Ich bin eher eine Jungsmami, meinst du nicht?«
    * * *
    Es dauerte genau fünf Stunden, bis die Nachricht zu Acadian gelangt war. Die meisten ihrer Spione im Sanktuarium waren getötet oder entlarvt worden, als sie erst vor wenigen Wochen kurz davor gestanden hatte, ihre Tochter auf Magnus’ religiösen Thron zu setzen. Weil das Sanktuarium und das Religionsgesetz völlig unabhängig vom königlichen Hof funktionierten, hatte niemand wirkliche Macht über die Bewohner der Stadt, außer er kontrollierte beides.
    Und dieses schwangere Miststück hatte alles ruiniert, als es für Acadian zum Greifen nah gewesen war. Jahrelanges Pläneschmieden und Intrigieren umsonst! Doch so wütend sie das auch machte, es war nichts im Vergleich zu dem finsteren Zorn, den Acadian gegenüber Daenaira empfand, weil diese ihre Tochter getötet hatte.
    Und jetzt sollte sie also schwanger sein? Ein eigenes Kind im Leib tragen? Auf eine solche Gelegenheit hatte Acadian nur gewartet. Sie würde eine Lektion aus der christlichen Lehre auf das Paar anwenden, das über ihre Tochter das Urteil gefällt hatte, bevor diese
K’ypruti
ihrer Nicoya das Schwert in die Kehle gestoßen hatte. Auge um Auge. Kind um Kind. Sie musste nur überlegen, was für sie am schlimmsten wäre. Nach der Geburt? Wie Nicoya es für Traces Frau geplant hatte? Oder lieber in der Schwangerschaft? Oh ja, das wäre gefährlich, und die Mutter würde vielleicht ihr erbärmliches Leben verlieren. Doch ihr Tod war nicht das Ziel. Nicht bei Daenaira. Nein. Sie sollte leiden. Leiden sollte die Hure.
    Und wenn es etwas gab, das Acadian beherrschte, dann, jemand anderen leiden zu lassen.
    Das lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihr eigentliches Ziel. Sie hatte es genossen, Tristan monatelang wegen seiner Schwester leiden zu sehen, während er sich den Kopf zerbrach, wie er ihr beibringen sollte, was für ein Schicksal sie erwartete.

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