Sag's Nicht Weiter, Liebling
Stone.
Ha! Sex am Arbeitsplatz, jetzt komme ich!
Ich eile im Höchsttempo den Gang entlang, aber als ich an der Verwaltung vorbeikomme, fängt mich Wendy Smith ab und fragt, ob ich nicht im Korbballteam mitspielen will. Also bin ich erst ein paar Minuten später im Keller, und als ich die Tür öffne, steht Connor schon da und sieht auf die Uhr.
Wie blöd. Ich wollte doch ihn dort erwarten! Ich hatte geplant, mich auf einen Stapel Bücher zu setzen, den ich dafür schnell hätte aufbauen müssen, die Beine übereinander zu schlagen und den Rock verführerisch hochrutschen zu lassen.
Na gut.
»Hi«, sage ich mit meiner heiseren Stimme.
»Hi«, sagt Connor stirnrunzelnd. »Emma, was soll das? Ich habe heute echt viel zu tun.«
»Ich hatte solche Sehnsucht nach dir. Wie verrückt.« Mit einer lasziven Geste werfe ich die Tür zu und streiche mit einem Finger seinen Brustkorb hinunter, wie in einer Aftershave-Werbung. »Wir vögeln nie mehr einfach so spontan.«
»Was?«
»Komm schon.« Ich knöpfe ihm mit sinnlichem Gesichtsausdruck das Hemd auf. »Wir machen es. Hier, sofort.«
» Spinnst du?«, fragt Connor, schiebt meine Hand weg und knöpft hastig sein Hemd wieder zu. »Emma, wir sind hier im Büro!«
»Na und? Wir sind jung, wir sollen verliebt sein …« Meine
Hand streicht noch weiter hinunter, und Connor fallen fast die Augen aus dem Kopf.
»Hör auf!«, zischt er. »Hör sofort damit auf! Emma, bist du betrunken, oder was?«
»Ich möchte nur Sex! Ist das zu viel verlangt?«
»Ist es zu viel verlangt, das im Bett zu tun, wie ganz normale Menschen?«
»Aber wir tun es ja nicht im Bett! Ich meine, fast nie!«
Eisiges Schweigen.
»Emma«, sagt Connor schließlich. »Das ist jetzt wohl nicht der richtige Zeitpunkt und nicht der richtige Ort …«
»Doch, ist es! Oder könnte es sein! So können wir das Feuer wieder entfachen! Lissy meint …«
»Du diskutierst unser Liebesleben mit Lissy?« Connor ist erschüttert.
»Ich habe natürlich nicht von uns gesprochen«, mache ich hastig einen Rückzieher. »Wir haben nur über … über Paare im Allgemeinen gesprochen, und sie meinte, es bei der Arbeit zu machen, wäre … aufregend! Ach komm schon, Connor!« Ich rücke noch näher an ihn heran und schiebe seine Hand in meinen BH. »Findest du das nicht erregend? Schon der Gedanke, dass genau jetzt jemand den Gang entlangkommen könnte …« Ich breche ab, weil ich ein Geräusch höre.
Ich glaube, es kommt genau jetzt jemand den Gang entlang.
Ach du Scheiße.
»Da sind Schritte!«, zischt Connor, und zieht sich ruckartig zurück, aber seine Hand bleibt, wo sie ist, in meinem BH. Er gerät in Panik. »Ich stecke fest! Diese beschissene Uhr. Sie hängt in deinem Pulli fest!« Er zerrt daran. »Scheiße! Ich kann meinen Arm überhaupt nicht bewegen!«
»Zieh!«
»Ich ziehe doch!« Er ist ganz verzweifelt. »Gibt es hier keine Schere?«
»Du zerschneidest nicht meinen Pullover«, sage ich erschrocken.
»Hast du einen besseren Vorschlag?« Er zerrt wieder heftig, und ich lasse einen gedämpften Schrei los. »Aua! Hör auf! Du machst ihn ja kaputt!«
»Oh, ich mache ihn kaputt. Hast du gerade nichts Wichtigeres im Kopf?«
»Diese bescheuerte Uhr konnte ich sowieso nie leiden. Hättest du die getragen, die ich dir geschenkt habe …«
Ich breche ab. Das sind definitiv Schritte, die da kommen. Sie sind schon fast vor der Tür.
»Scheiße!« Connor sieht sich hilflos um. »Scheiß … scheiß …«
»Bleib mal locker! Lass uns da drüben in die Ecke gehen«, zische ich. »Vielleicht kommen sie ja auch gar nicht rein.«
»War ja eine tolle Idee, Emma«, murmelt er wütend. »Echt klasse.«
»Was kann ich denn dafür?«, gebe ich zurück. »Ich wollte doch nur ein bisschen Leidenschaft in unsere Beziehung …« Mir friert das Blut in den Adern, als die Tür aufgeht.
Nein. Um Himmels willen.
Der Schreck macht mich ganz benommen.
In der Tür steht Jack Harper mit einem großen Packen alter Zeitschriften in der Hand.
Langsam lässt er seinen Blick über uns wandern, über Connors offensichtliche Wut, seine Hand in meinem BH, und mein gequältes Gesicht.
»Mr. Harper«, fängt Connor an zu stottern. »Es tut mir wirklich sehr Leid. Wir sind … wir haben nicht …« Er räuspert sich. »Das ist mir alles wahnsinnig peinlich … uns beiden …«
»Das glaube ich Ihnen gern«, sagt Jack mit unbewegtem und unergründlichem Gesicht und in seinem typischen trockenen
Tonfall. »Vielleicht können Sie
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