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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jersey ist ein Mandant von Lissy, der dauernd wegen Betrugs angeklagt wird, Berufung einlegt und schließlich - weil Lissy so brillant ist - wieder freigelassen wird. Eben noch in Handschellen, trägt er im nächsten Moment schon wieder maßgeschneiderte Anzüge und führt Lissy zum Essen ins Ritz aus.
    »Er wollte mir eine Diamantbrosche kaufen«, sagt Lissy und verdreht die Augen. »Er kam mit dem Katalog von Asprey’s an
und hat dauernd gesagt, ›die hier ist doch ganz hübsch‹. Und ich habe immer nur gesagt, ›Humphrey, Sie sind im Knast! Reißen Sie sich zusammen!‹« Sie schüttelt den Kopf, trinkt einen Schluck und sieht mich an. »Und selbst … was ist mit deinem Typen?«
    Ich weiß genau, dass sie Jack meint, aber ich will nicht zugeben, dass ich auch sofort an ihn gedacht habe, also setze ich ein unschuldiges Gesicht auf und frage, »mit wem, Connor?«
    »Nein, du Dussel! Dein Fremder aus dem Flugzeug. Der alles über dich weiß.«
    »Ach der .« Ich spüre, dass ich rot werde, und blicke konzentriert auf den geprägten Bierdeckel.
    »Ja, der! Konntest du ihm aus dem Weg gehen?«
    »Nein«, gestehe ich. »Der Mistkerl lässt mich einfach nicht in Ruhe.«
    Ich unterbreche mich, als der Kellner zwei frische Erdbeer-Daiquiris bringt. Als er wieder weg ist, sieht Lissy mich forschend an.
    »Emma, hast du dich in den Typen verguckt?«
    »Nein, ich habe mich natürlich nicht in ihn verguckt «, sage ich mit Nachdruck. »Er … verwirrt mich nur, sonst nichts. Das ist ja wohl total normal. Würde dir auch so gehen. Es ist auch sowieso egal, ich muss nur noch bis Freitag durchhalten. Dann fährt er.«
    »Und dann ziehst du mit Connor zusammen.« Lissy trinkt einen Schluck Daiquiri und beugt sich vor. »Ich glaube ja, dass er dir demnächst einen Heiratsantrag macht.«
    Ich spüre einen kleinen Ruck im Magen, aber das ist bestimmt nur der Drink, der unten ankommt oder so was.
    »Du hast vielleicht ein Glück«, sagt Lissy wehmütig. »Neulich hat er doch in meinem Zimmer die Regale aufgebaut, ohne dass ich auch nur darum gebeten hätte! Welcher Mann macht das schon?«

    »Ich weiß. Er ist wirklich … toll.« Es entsteht eine Pause, in der ich meinen Bierdeckel zu kleinen Schnipseln verarbeite. »Die einzige winzige Kleinigkeit ist, dass es nicht mehr ganz so romantisch ist wie am Anfang.«
    »Es kann ja auch nicht ewig romantisch bleiben«, sagt Lissy. »Die Dinge verändern sich ja. Mit der Zeit wird man einfach gesetzter.«
    »Das weiß ich doch auch!«, sage ich. »Wir sind reife, vernünftige Menschen, und wir führen eine liebevolle Beziehung in ruhigen Bahnen. Was eigentlich genau das ist, was ich mir wünsche. Nur …« Ich räuspere mich. »Wir haben halt auch nicht mehr so oft Sex …«
    »Das ist ja häufig ein Problem in längeren Beziehungen«, sagt Lissy sachkundig. »Ihr müsst es eben ein bisschen aufpeppen.«
    »Wie das denn?«
    »Habt ihr es schon mal mit Handschellen versucht?«
    »Nein! Du?« Ich starre sie gebannt an.
    »Ist schon eine Weile her«, sagt sie und tut es mit einem Achselzucken ab. »War nicht so … Ähm … vielleicht müsst ihr es mal woanders versuchen. Macht es doch mal im Büro!«
    Im Büro! Das ist ja mal eine richtig gute Idee. Lissy ist wirklich schlau.
    »Okay!«, sage ich, »das probiere ich mal aus.«
    Ich hole einen Stift aus der Tasche und schreibe mir »Vögeln @Büro« auf die Hand, gleich neben »n. verg.: Schatz«.
    Plötzlich bin ich voller Begeisterung. Das ist wirklich ein Superplan. Ich werde Connor morgen im Büro vögeln, und es wird der sensationellste Sex, den wir je hatten, und dann kommt das Kribbeln zurück, und wir werden wieder total verliebt sein. Ist doch ganz einfach. Dann kann Jack Harper mal sehen.
    Blödsinn. Mit Jack Harper hat das überhaupt nichts zu tun. Keine Ahnung, warum der mir jetzt da reingerutscht ist.

    Es gibt da nur ein winziges Problem: Sex am Arbeitsplatz ist nämlich nicht so einfach, wie es klingt. Bisher war mir gar nicht bewusst gewesen, wie offen bei uns in der Firma alles ist. Und wie viele gläserne Wände wir haben. Und wie viele Leute da den ganzen Tag herumlaufen.
    Morgens um elf habe ich immer noch keinen richtigen Plan. Ich hatte wohl gedacht, wir könnten es einfach hinter irgendeiner Topfpflanze machen, aber wenn ich mir die so ansehe, sind Topfpflanzen doch ganz schön klein! Und so blätterig. Keine Chance, uns hinter so einer zu verstecken, ganz zu schweigen von jeglicher … Bewegung.
    Auf den Toiletten

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