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Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Titel: Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Arenz
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Auto auf dem Weg zurück zur Polizeiinspektion waren. »Ich kann verstehen, wieso Kronauer ausgerechnet in seiner Gesellschaft die Zeche geprellt und ihm einen Koffer mit gestohlenem Abendmahlszeug ins Zimmer gestellt hat. Der Mann hat so was an sich, dass man auf ihm herumtrampeln möchte. Nur ein bisschen, und in reiner Freundschaft, weißt du, aber dieses erschreckte Gesicht zu sehen, das ist fast unwiderstehlich.«
    »Und du meinst nicht, dass Kronauer ein bisschen zu viel auf ihm herumgetrampelt ist?«
    »Und Glaubnitz ihn deshalb ermordet hat?« Rainer schüttelte den Kopf. »Wir müssen sein Alibi natürlich überprüfen, aber wenn der Mord wirklich schon vor zehn Uhr abends stattgefunden hat, ist er wahrscheinlich aus dem Schneider.« Er fuhr mit Schwung auf den Polizeiparkplatz, ohne sich um die Parkbegrenzungen zu kümmern, und Eva merkte mit hochgezogenen Augenbrauen an, dass er bereits so schief parke wie Kronauer. Mittlerweile war die Abenddämmerung hereingebrochen, und das Licht in den Korridoren der Station wirkte kalt und abweisend. Ihr erster Halt war die Kantine, wo sie sich einen Kaffee besorgten, um dem Abend wenigstens etwas von seiner Tristesse zu nehmen.
    »Hast du sonst noch was von Glaubnitz erfahren?«
    Rainer nickte langsam, während er in seiner Tasse rührte. »Ja, über diese Frau Baarer-Weiher. Sie und Kronauer waren gute Freunde. Sie ist geschieden, und kennen gelernt haben sie sich, als er in Nürnberg in der Detektei gearbeitet hat.« Er erlaubte sich ein kleines Grinsen. »Kronauer hat ihren untreuen Ehemann beschattet, und sie hat sich dann von ihm scheiden lassen. Seitdem sind die zwei befreundet gewesen.«
    »Befreundet?«, wiederholte Eva spitz.
    Ihr Kollege zuckte mit den Schultern. »Das hat Glaubnitz so gesagt. Was für eine Art Freundschaft das war, hat er nicht erwähnt. Zumindest steht sie nicht auf der Alimentenliste.«
    Eva schnaubte verächtlich. »Das heißt vielleicht nur, dass sie nicht so unvorsichtig war wie Klara Weiß. Okay, Freundin oder Geliebte, mit der Baarer-Weiher müssen wir uns in Verbindung setzen.«
    »Ach ja, weil du gerade Klara sagst«, Rainer schielte auf einen seiner unzähligen Zettel, »wie wir vermutet hatten, hatte Glaubnitz ihr von Kronauers Tod erzählt.«
    »Das erklärt immer noch nicht, wieso sie zusammengebrochen ist, als ich mit ihr geredet habe«, murmelte Eva irritiert, verfolgte das Thema aber nicht weiter. »Okay, pass auf«, begann sie schließlich. »Wir haben die Baarer-Weiher, mit der Kronauer kurz vor seinem Tod noch in Kontakt stand – zumindest telefonisch. Wir haben den Kelch, der am Sonntag bereits in Kronauers Händen war, obwohl erst in der Nacht zum Montag in die Kirche eingebrochen wurde. Wir haben Frau Hofmann, der Kronauer am Abend seines Todes einen Besuch abgestattet hat. Die hat ihm etwas zu trinken gegeben, und sie hat Medikamente in ihrer Wohnung herumstehen. Allerdings haben wir keinen Anhaltspunkt dafür, dass sie Kronauer zuvor überhaupt kannte, und sie hat an dem Abend nach Angabe des Nachbarn das Haus nicht mehr verlassen. Wir haben Glaubnitz, der für die wahrscheinliche Tatzeit wohl ein Alibi besitzt, und wir haben Klara Weiß, die seltsamerweise gerade jetzt in der Gegend auftaucht, bei unserem Gespräch zusammenbricht, aber ansonsten auch nicht verdächtiger ist als die anderen.«
    »Wo war sie denn eigentlich zur Tatzeit?«
    »Mit der Tochter im Bergwaldtheater bei den Sommerfestspielen. Auch das wird natürlich nachgeprüft, aber ich zweifle nicht daran, dass das ebenso wasserdicht ist wie das Alibi deines Freundes Otto.«
    »Und zuletzt wird sich herausstellen, dass Kronauers angebliche Ermordung in Wahrheit von ihm selbst eingefädelt worden war, weil das so eine verdammt gute Story geben würde, und all seine Freunde waren völlig unschuldig daran.« Rainer machte Anstalten, sich in übertriebener Verzweiflung die Haare zu raufen, stieß dabei allerdings seine halbvolle Kaffeetasse um und gleich darauf leise Verwünschungen aus. Eva half ihm dabei, möglichst viele seiner Notizzettel aus der Kaffeelache zu retten, ehe sie ihrer Geringschätzung Ausdruck verlieh. Sie beschränkte sich allerdings auf einen verächtlichen Blick, weil ihr gerade ein Gedanke gekommen war. »Morgen sprechen wir noch mal mit dem Römer«, entschied sie. »Ich will wissen, was es mit dem Einbruch auf sich hat, wenn der Koffer wirklich schon am Tag zuvor gestohlen wurde. Danach kümmern wir uns um die Baarer-Weiher und um

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