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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Wissen sorgfältig gehütet. Deshalb war der Schlussstein stets von einem Geheimnis umwittert gewesen. Der Steinzylinder im Rosenholzkasten allerdings war offenbar etwas ganz anderes. Der Schlussstein der Prieuré de Sion  – falls sie ihn tatsächlich in Händen hielten – entsprach ganz und gar nicht Langdons Vorstellungen.
    »Der Schlussstein der Prieuré ist leider nicht mein Spezialgebiet«, räumte er ein. »Mein Interesse am Heiligen Gral galt vor allem den symbolischen Aspekten. Ich habe mich deshalb nur am Rande mit dem reichen Sagengut über die Gralssuche befasst, wo abgehandelt wird, wie man ihn findet.«
    Sophie hob die Brauen. »Sie meinen, den Heiligen Gral?«
    Langdon nickte. Die nächsten Worte wählte er mit Bedacht. »Nach der Überlieferung der Prieuré de Sion ist der Schlussstein so etwas wie eine verschlüsselte Landkarte … ein Wegweiser, der den Suchenden zu dem Ort führt, an dem der Gral verborgen ist.«
    Auf Sophies Gesicht spiegelte sich Verwirrung. »Und Sie glauben, wir hätten diesen Wegweiser hier vor uns?«
    Langdon wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Es fiel ihm ja selbst schwer, daran zu glauben; dennoch drängte sich ihm diese Schlussfolgerung geradezu auf. Ein verschlüsselter Stein, verborgen unter dem Zeichen der Rose.
    Die Vorstellung, dass das Kryptex eine Erfindung Leonardo da Vincis war – eines früheren Großmeisters der Prieuré de Sion –, die ein anderes Mitglied der Bruderschaft Jahrhunderte später verwirklicht hatte, machte den Gedanken, dass es sich hier tatsächlich um den Schlussstein der Prieuré handelte, noch plausibler. Die Verbindung war zu offenkundig, als dass man sie von der Hand weisen konnte.
    In der zurückliegenden Dekade hatten Historiker die Suche nach dem Schlussstein in französischen Kirchen aufgenommen. Die Gralssucher – mit den Doppeldeutigkeiten der Verlautbarungen der Prieuré vertraut – waren zu dem Ergebnis gekommen, man müsse den clef de voûte wörtlich als »Schlussstein« verstehen, als einen mit einer verschlüsselten Inschrift versehenen keilförmigen Stein, der irgendwo in einer Kirche als Schlussstein eines Gewölbes eingesetzt worden war. Unter dem Zeichen der Rose. Rosen waren in der Kirchenarchitektur allgegenwärtig: Fensterrosen, Rosettenreliefs und die Fünfpässe, jene allegorischen fünfblättrigen Rosen, die häufig den Spitzbogen von Fenstern in gotischen Kirchen zierten … Das Versteck war von genialer Banalität. Der Wegweiser zum Heiligen Gral war möglicherweise irgendwo im Gewölbe einer Kirche eingefügt, hoch über den Köpfen der ahnungslosen Kirchgänger …
    »Dieses Kryptex kann nicht der Schlussstein sein«, gab Sophie zu bedenken. »Es ist nicht alt genug. Ich bin sicher, mein Großvater hat es gebaut. Wie soll es da in einer alten Gralslegende eine Rolle spielen?«
    »Das wäre kein Hinderungsgrund«, sagte Langdon aufgeregt. »Es heißt, die Prieuré hätte den Schlussstein erst in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen.«
    Sophie blickte ihn ungläubig an. »Nur mal angenommen, dieses Kryptex enthält tatsächlich die Wegbeschreibung zum Heiligen Gral – warum sollte mein Großvater es ausgerechnet mir vermacht haben? Ich weiß ja noch nicht einmal, was der Heilige Gral überhaupt ist!«
    Zu seinem Erstaunen musste Langdon gestehen, dass Sophie nicht ganz Unrecht hatte. Er war bislang noch nicht dazu gekommen, ihr zu erklären, was es mit dem Gral wirklich auf sich hatte. Aber dafür war im Moment keine Zeit. Jetzt ging es erst einmal um den Schlussstein.
    Falls es sich hier wirklich um den Schlussstein handelt.
    Während unter ihnen die schusssicheren Reifen über den Asphalt surrten, berichtete Langdon Sophie in aller Kürze, was er über dieses Thema wusste. Das größte Geheimnis der Prieuré de Sion  – das Versteck des Heiligen Grals – war angeblich über Jahrhunderte nicht schriftlich niedergelegt worden. Den neu ins Amt gekommenen Seneschallen war dieses Wissen aus Gründen der Sicherheit immer nur mündlich anvertraut worden, im Rahmen einer heimlichen Zeremonie. Irgendwann im zwanzigsten Jahrhundert wurde jedoch gerüchteweise laut, dass die Prieuré ihre Vorgehensweise geändert hätte. Es mochte mit den ungeahnten Möglichkeiten der elektronischen Spionagetechniken zu tun haben – die Prieuré gelobte jedenfalls, nie wieder den Namen des geheiligten Orts, an dem der Gral versteckt war, laut auszusprechen.
    »Aber wie hat man dann das Geheimnis weitergegeben?«,

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