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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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KAPITEL

    U ne plaisanterie numérique?« Bezu Fache war blau angelaufen. Ungläubig starrte er Sophie Neveu ins Gesicht. »Ein Zahlenspiel? Wollen Sie mir sagen, dass Saunières Code nach Ihrer professionellen Einschätzung nichts anderes ist als ein mathematisches Spielchen?«
    Die Dreistigkeit dieser Frau war für Fache unfassbar. Nicht nur, dass sie soeben ohne jede Erlaubnis in sein verdecktes Verhör hineingeplatzt war – jetzt versuchte sie ihm auch noch weiszumachen, dass Saunière sich im letzten Augenblick seines Lebens ausgerechnet zu einem kleinen mathematischen Scherz bemüßigt gefühlt hatte.
    »Dieser Code ist schlichtweg ein Witz«, erklärte sie in rasantem Französisch. »Jacques Saunière muss gewusst haben, dass wir ihn in null Komma nichts durchschauen.« Sie zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Tasche und reichte es Fache. »Hier ist die Entschlüsselung.«
    Fache warf einen Blick auf das Papier.
    1-1-2-3-5-8-13-21
    »Das ist alles?«, giftete Fache. »Sie haben nichts weiter getan, als die Zahlen der Größe nach zu ordnen?«
    Sophie Neveu hatte tatsächlich die Stirn, zufrieden zu lächeln. »Genau!«
    In Faches Stimme schlich sich ein bedrohlicher Unterton. »Agentin Neveu, ich habe keinen blassen Schimmer, worauf Sie hinauswollen, aber ich möchte Ihnen dringend empfehlen, sich damit zu beeilen.« Er blickte ungeduldig zu Langdon hinüber, der ein Stück abseits stand, das Handy ans Ohr gedrückt, und immer noch die telefonische Nachricht der amerikanischen Botschaft abhörte – keine gute Nachricht, nach seinem aschfahlen Gesicht zu schließen.
    »Capitaine, die Zahlenreihe in Ihrer Hand ist zufällig eine der berühmtesten mathematischen Reihen, die es gibt«, sagte Sophie ungerührt.
    Fache vermochte nicht einmal zu erkennen, wo hier eine mathematische Reihe sein sollte – von einer berühmten ganz zu schweigen –, und Sophies unverschämter Tonfall gefiel ihm noch weniger.
    »Es ist die Fibonacci-Folge«, erklärte sie, »bei der jedes Glied aus der Summe der beiden vorangehenden Glieder gebildet wird.«
    Fache blickte auf das Blatt. Tatsächlich war jede Zahl die Summe der beiden vorangehenden, doch er begriff nicht, was das mit Saunières Tod zu tun haben sollte.
    »Der Mathematiker Leonardo Fibonacci hat diese Zahlenfolge im dreizehnten Jahrhundert entdeckt. Man kann es wohl kaum als Zufall betrachten, dass sämtliche Zahlen, die Saunière auf den Boden geschrieben hat, zu Fibonaccis berühmter Folge gehören.«
    Fache sah die junge Frau ein paar Sekunden an. »Schön. Da das angeblich kein Zufall sein kann, sind Sie sicher so freundlich, mir zu verraten, warum Saunière ausgerechnet diese Zahlen niedergeschrieben hat. Was wollte er damit sagen? Was soll es bedeuten?«
    Sophie zuckte die Achseln. »Rein gar nichts. Das ist ja gerade der Witz. Es ist ein kryptographischer Scherz, wie etwa das Durcheinanderschütteln der Wörter eines berühmten Gedichts, um sie dann jemandem mit der Frage vorzulegen, ob er erkennen kann, um was es sich handelt.«
    Fache trat mit drohendem Blick so dicht an Sophie heran, dass sein Gesicht nur ein paar Zentimeter von dem ihren entfernt war. »Agentin Neveu, in Ihrem eigenen Interesse darf ich davon ausgehen, dass Sie eine befriedigendere Erklärung haben als diesen Schwachsinn!«
    Sophie hielt Faches Blick ungerührt stand. Ihre Züge wurden hart. »Capitaine, in Anbetracht dessen, was heute Nacht hier auf dem Spiel steht, hatte ich gehofft, Sie würden die Information zu schätzen wissen, dass Jacques Saunière sich einen Scherz mit Ihnen erlaubt haben könnte. Das ist offenbar nicht der Fall. Nun, dann werde ich dem Direktor unserer Dechiffrierabteilung mitteilen, dass Sie auf unsere Dienste keinen Wert mehr legen.«
    Sophie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte dahin zurück, woher sie gekommen war. Langsam verschwand sie in der dunklen Grande Galerie . Fassungslos schaute Fache ihr hinterher. War diese Frau jetzt völlig durchgedreht? Sophie Neveu hatte gerade das Musterbeispiel eines beruflichen Selbstmords geliefert.
    Fache ging zum telefonierenden Langdon. Dieser hörte immer noch seine Nachricht ab, und seine Miene war noch besorgter geworden. Die amerikanische Botschaft … Es gab vieles, das Bezu Faches Missfallen erregte, aber kaum etwas konnte ihn so sehr auf die Palme bringen wie die US-Botschaft.
    Fache und der amerikanische Botschafter lagen im Dauerclinch, was die Art und Weise der Durchsetzung gemeinsamer

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