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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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geschickt, aber mir ist das klar und wie!, also möchte ich Euer geschätztes Augenmerk darauf lenken, natürlich in aller Bescheidenheit, versteht sich, dass Euer Salaì hart arbeitet, und auch diesmal hat er Recht gehabt wann er sofort gedacht dass da was Ungewöhnliches geschieht. Denn wie wir mit dem Karren vom Bauern näherkommen seh ich dass aus dem Schornstein von Dorotheas Haus, nein dem von ihrem Vater, kein Fitzelchen Rauch aufsteigt obwohl wir Mittag haben, und das ist sonderbar denn ich erinnre mich dass dort immerzu was Gutes zu essen auf dem Feuer kochte.
    Der Bauer lässt uns absteigen, und wie wir uns von ihm verabschieden sage ich, um Himmelswillen, dass du dem Vater von Dorothea bloß nicht verrätst dass wir hier sind, denn dumm ist der nicht und hat gewiss kapirt dass ich mir Dorothea gehörig auf den Spieß gesteckt hab. So bin ich beruhigt dass der Bauer den Mund hält, denn wenn der Vater von Dorothea mich entdeckt packt er mich mindestens am Schwanz und reibt ihn ordentlich auf dem eisernen Hobel hin und her wie ein Stück trocknen Käse.
    Dann gehn wir langsam und leise auf Dorotheas Haus zu aber wir sehn sofort dass die Fenster geschlossen sind und die Tür auch. Wir überquern den Hof wo kein einziges Huhn mehr zu sehen ist, sonderbar, und werfen durchs Fenster einen Blick ins Haus und bemerken dass es abgeschlossen ist, und scheint wie wenn seit längrer Zeit keiner mehr hier war.
    Lionardo fragt mich, sag mal Salaì, bist du sicher dass deine Freundin hier wohnt? Ja Vater, ganz sicher, und jetzt kommt mit mir zu dem kleinen See mit der Insel am rechten Ufer und der Hütte wo die Bücher von den Teutschen sind.
    Aber Ihr glaubt’s nicht, Signior Padrone, Teuffel auch, die Hütte ist leer wie die Taschen von Lionardo, und von den Büchern wo vorher hier gestanden sieht man nichtmal kein halbes mehr.
    Mein Ziehvater fragt, Salaì, bist du sicher dass du mir nicht wieder irgendwelche Lügengeschichten aufgetischt hast? Aber nein, Vater, ich hab diese Bücher doch nicht geträumt, was glaubt Ihr denn, etwa dass ich völlig verblödet bin? Kommt mit mir, ich zeig Euch die Insel im See, die kann ja nicht weg sein, die war grad hier am rechten Ufer.
    Verflucht noch mal, Signior Padrone, es ist zum Verrücktwerden, denn wann wir am See ankommen blamir ich mich entsetzlich, weil die Insel ist nicht auf der rechten sondern auf der linken Seite, und wie ich mich zu Lionardo umdreh um ihm alles zu erklären sagt er, Salaì, du bist wirklich ein Lügner und ein Idiot obendrein, aber weißt du was? Im Grunde bin ich der Idiot denn schon wieder hab ich dir geglaubt.
    Da weiß ich nicht was ich sagen soll, Signior Padrone, und schau zur Insel hin und denk mir, verflucht, erst war sie hier, ich erinnre mich genau, und jetzt ist sie dort, wie zum Henker ist das möglich? Aber dann antworte ich ihm, Vater, diese Bauern die kennen Dorothea wirklich, das habt Ihr auch gehört, also gehn wir jetzt mit jemandem sprechen der hier wohnt und fragen ihn was passirt. Lionardo hat keine Lust auf mich zu hören aber schließlich sagt er, na gut, wenn du unbedingt willst, gehn wir fragen. Denn der Bauer der uns hierher gefahren, hat leider nicht gesagt wo er wohnt, drum können wir nicht mit ihm reden.
    Also klopfen wir an die Tür von den Bauern wo Dorothea oft hinging, und ich erinnere mich gut wo die wohnen nemlich direkt hinter ihrem Haus. Die Frau von dem Bauern macht uns auf und fragt, was wollt ihr? Wie sie hört dass wir Dorothea suchen sagt sie, ich kenne keine Dorothea, wer in dem Haus wohnt, weiß ich nicht, ich weiß nur dass da jemand war, aber jetzt fragt nicht weiter sonst schlag ich euch die Tür vor der Nase zu, verstanden? Hinter ihr erkennt man ihren Mann den ich schon oftmals gesehn wann er bei Dorothea war, und ich erinnre mich gut an ihn weil er eine lange und ganz grade Nase hat und an seinem Gesicht merkt man dass er nicht gern lügt und dass er denkt, mamma mia, was muss ich den beiden bloß für einen blauen Dunst vormachen.
    Da sag ich, bitte erzählt uns keine Ammenmärchen, erinnert ihr euch denn nicht dass sie auch eine kleine Magd hatt?, und wie ich das sag zeichne ich mit den Händen ein kleines, rundliches Weib. Nein, tut mir leid und jetzt geht weg, wir müssen arbeiten, verstanden?
    Ich fühl mich hundeelend, Signior Padrone, denn jetzt steh ich vor Lionardo wie ein Vollidiot da, aber sonderlich bin ich sehr besorgt, denn wenn diese beiden Bauern so einen Quark erzählen ohne sich zu

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