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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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in Händen halt. Es ist aus zusammengerolltem Papier und wie ein Kindchen so lang, und ich denk, sieh mal einer an, Lionardo hat’s wirklich mit den Zilindern. Ich mach die Rolle auf und find ein weitres zusammengerolltes Papier mit einer Landkarte von der Türckei, ach nein, auch von Griechenland und Italien und dem Orient, aber sonderlich der Türckei, weil die liegt genau in der Mitte von der Karte. Gleich frag ich mich, was zum Henker will Lionardo mit einer Karte von der Türckei wo er noch nie gewesen ist und wovon er einen feuchten Kericht weiß, und warum hat er mir nicht gesagt dass er sich sowas gekauft? Wegen dem dass ich noch den Apfel in der Hand habe den ich mir vom Tablett der Magd stibizt und ist noch nicht aufgegessen, fällt mir die Karte von der Türckei auf den Boden, und wie ich sie aufheb überlege ich, wo tu ich sie hin? Da fällt mir ein, nach dem Einbruch von dem der mich mit dem Messer hat abmurksen wolln hab ich die Papiere von Lionardo vom Boden aufgesammelt und in ein Buch auf dem Tisch neben der Tür getan, ohne sie anzuschaun, denn meine Hose war ja noch nass von der Pisse, wegen der Angst. Also nehm ich die Karte von der Türckei und denke mir, die faltest du jetzt und steckst sie hierhin zu den andren Karten. Aber wann ich seh was diese andren Karten sind die ich in das Buch gesteckt da sag ich mir, warte, Salaì, halt, schau dir doch mal genauer an was das für eine Geschichte ist. Was da im Buch steckt ist höchst sonderbar, und um die ganze Wahrheit zu sagen, Signior Padrone, es stinkt gewaltig nach Verrat. Erst gibt’s ein weißes Blatt das mir nicht interessant erscheint, also steck ich’s mir in die Hosentasche, doch das andre Papier ist eine Zeichnung mit einer Unterschrifft, und beides zeig ich Euch hier:

    Kurzum, ich trau meinen Augen nicht, Signior Padrone, aber es scheint mir klar und das kapirt auch ein Idiot dass Lionardo geheime Absprachen mit den Türcken hat, und man begreift sofort dass er seine Dienste dem Sultan angeboten, um eine Brücke über diesen Fluss oder dieses Meer zu bauen was Bossporus heißt und liegt bei Konzstantinopel. Und über den Daumen gepeilt scheint mir die Brücke so groß und so lang dass wenn Lionardo sie wirklich baut (was ich nicht glaube weil man lässt ihn ja nicht mal einen Kuhstall baun, von einer Brücke ganz zu schweigen), dann fällt sie ihm meiner Meinung nach ins Wasser und es gibt ein großes Geschrei. Auf jeden Fall sind die Türcken Ungläubige, Signior Padrone, drum wird Lionardo sich in den Dienst von den schlimmsten Feinden der Religion stellen die’s auf der Welt gibt, und das ist sonnenklar ein Verrat und lass ich Euch entscheiden ob dies gut oder schlecht ist für Fiorenza unsre Heimat.
    Euer eifrigster Diener
    Salaì

43.
    Mein des höchsten und jeglichen Lobes würdiger Padrone,

    sogleich setz ich alles was ich im Kopf hab in Bewegung um rauszufinden wie ich diese Schweinerei genauer ergründen kann die mein Ziehvater gemacht, und wann mir eine ausgezeichnete Idee gekommen bin ich auf die Straße und in Richtung vom Viertel Pozzo Bianco gegangen, was zimlich gefehrlich ist wie ich Euch bereits erklärt hab, weil’s da viele Schurken und finsteres Gelichter gibt, und hab bisher einen großen Bogen drumrum gemacht, denn obendrein ist dort von den Marmorarbeiten die Luft auch immer voll mit weißem Staub wo mir in den Augen brennt. Ich bin schon fast raus aus dem Pozzo Bianco und am Tiber angekommen, wann ich durch eine kleine dunkle Gasse gehn muss, und sage mir schon, Gottseidank, das wär geschafft, da hör ich Sfff ein Pfeifen wie von einem der mir sagt, heh du, guck mal hierher, und kaum dreh ich mich um da weht mir ein Staub in die Augen dass ich plötzlich gar nichts mehr seh, und spür einen Schlag in die Seite und dann eine Ohrfeige und einen furchtbar starken Stoß der mich zu Boden zwingt wo ich mir das Gesicht aufschlage.
    Ich fass an mein Ohr das schmerzt und aus dem Augenwinkel seh ich dass da Blut ist und gleichzeitig blick ich hoch um zu sehn wer mich so geschlagen hat, und da steht der Mensch mit den verbeulten Eiern, Himmelarsch, an den hab ich gar nicht mehr gedacht.
    Er hebt mich vom Boden auf und spuckt mir ins Gesicht, und dann gibt er mir zwei drei Ohrfeigen und sagt, Dreckskerl, du hast mir eine Scheißarbeit aufgetragen wo ich meinen Arsch riskir, und dann bist du verschwunden, aber pass auf, ich bring dich um wenn du mich nicht bezahlst. Da sag ich, halt still, du hast recht, aber es ist

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