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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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als wir ans Tor geklopft haben, und sind reingegangen und haben nach Michele Sander gefragt. Der Diener der uns reingelassen muss Order von Sander bekommen haben, weil er hat sofort mit einem breiten Lächeln auf die Magd geschaut als wollt er sagen, ah ja, jetzt weiß ich wer du bist, denn wenn Ihr Euch erinnert, Signior Padrone, Sander hatte mich und die Magd eingeladen ihn zu besuchen, weil ich hab ihm ja diesen Stuss erzählt von wegen dass ich bald der Gemahl von dem Mägdelein sein werd, und da wollt er mir Ratschläge geben wie ich eine Anstellung hier in Rom finden kann, aber so blöd bin ich nicht ich weiß genau was er wirklich will. Also hab ich heute eine Nachricht im Palazzo von Burkard gelassen und angekündigt dass wir kommen um Sander zu besuchen.
    Dieweil wir warten dass der Sekretarius uns am Eingang vom Palazzo Burkard abholt, sag ich mir, mein lieber Salaì, diesmal begibst du dich fürwahr in eine verteuffelt gefehrliche Lage, hier im Haus von einem der mächtigsten Straßburger in Rom.
    Michele Sander kommt uns mit großem Hallo entgegen und macht dem Mägdlein viele artige Komplimente, und zu mir sagt er, sehr gut, mein lieber Junge, ich wette ihr habt alle beide einen Bärenhunger wollt ihr nicht was mit mir essen ich sage gleich in der Küche Bescheid. Dann sieht er mein zerschlagnes Gesicht und erschrickt ein bisschen, aber ich sag ihm er kann unbesorgt sein, das ist eine Geschichte mit Pferden, und dann führt er uns in das obre Stockwerk, Donnerwetter, Signior Padrone, wie schön und voller Luksus ist der Palazzo vom Burkard, alles Zeug von stinkreichen Leuten, man sieht dass die Straßburgen auf viel zu viel Geld sitzen. Aber ist auch was Sonderbares dran und klar dass es kein italienischer Palazzo ist, nemlich er hat winzig kleine Türen in Form eines Bogens der oben spitz zuläuft, die Fenster sind auch Bögen aber rund, auch die Korridore sind klein und alles ist furchtbar eng und man sieht dass er für Leute gemacht die immerzu frieren weil sie in diesem vermaledeiten Teutschland leben. Die Decken vom Palazzo Burkard sind alle sehr schön bemalt und um die Wahrheit zu sagen scheinen sie mir viel schöner als die Bilder von Lionardo, und die Wände zeigen Ansichten von Städten zum Beispiel eine von Jerusalem, und dann schau ich in die Höhe und sehe gleich eine Ansicht von Straßburg, denkt Euch bloß, Signior Padrone, wie die von Straßburg an ihrer Stadt kleben, denn nach dem heiligen Land unsres Herrn Jesus Christus fällt ihnen sofort ihr eignes ein, als wenn’s nichts andres auf der Welt geben würd, verrückt.
    Nachdem er uns eine Treppe aus Holz hat raufgehn lassen, die wunderschön ist, und hat gewiss einen Batzen Geld gekostet um die zu bauen, führt Sander uns in einen kleinen Saal wo schon der Tisch zum Essen gedeckt ist mit einem prächtigen Kandelaber aus Silber in der Mitte, und er lässt von einem Diener Würste und Huhn und Truthahn und gebratne Tauben bringen, alles mit einer Soße aus ich weiß nicht was, ist wohl teutsches Zeug, aber köstlich, und Kräuter und knusprig Brot und süßen roten Wein, verflucht war der gut, nicht so ein Essig wie der vom schwulen Kopernikus. Eine fette schwartze Katze läuft um uns herum, der gibt Sander große Stücke Truthahn zu essen, und ich denk, Teuffel auch, man sieht dass Sander sein Geld zum Fenster rausschmeißen kann, so gute Stücke vom Truthahn würd ich bestimmt niemals einer Katze nicht geben, die würd ich selber essen zumal die fette Katze so eine hochmütige Art hat als wie alle Katzen.
    Plötzlich reicht Sander mir ein Töpfchen wo rotes Pulver mit gelben Samen drin ist und sagt, nimm mein Junge, probier das mal, oder nein, erst verreib dir ein bisschen davon auf der Hand, du wirst sehen wie schön das ist, und ich mach was er sagt also leg mir ein wenig von dem Pulver auf den Handrücken und verreibe es, dann steck ich’s mir in den Mund und koste den Geschmack und staune sehr wann es mir auf der Hand und im Mund sofort ein grässliches Feuer entzündet. Ich weiß nicht ob Ihr Euch erinnert was der Pfeffer macht wenn man den für sich alleine isst, nemlich Flammen und Hitze und schreckliches Brennen auf der Zunge, aber dieses Pulver brennt schon dann fürchterlich wenn man es nur auf die Haut reiben tut, und der Schmerz währt für recht lange Zeit. Sander fängt an zu lachen wie ein Blöder und das Mägdlein auch, und er sagt dass man dies Pulver aus einer Pflanze macht oder ist eher ein Gemüse das Chilli heißt

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