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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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bringen, aber am Anfang vom letzten Korridor der zum Ausgang führt frag ich den Diener, sag mal, mein Geschenk für dich hast du das genommen oder nicht?, doch er versteht nichts und fragt, von welchem Geschenk redest du?, na hör mal, sag ich, das was ich für dich auf dem Tisch gelassen hab, denn der Signior Sekretarius hat mich für eine gewisse Arbeit sehr großzügig bezahlt und da wollt ich dir ein kleines Geschenk von einem Taler machen, wo du uns heut abend doch bedient hast, wir aus Fiorenza sind ja nicht undankbar. Kaum hat er gehört wieviel ich ihm auf dem Tisch gelassen dankt der Diener mir sehr und läuft schnell wie der Blitz zurück nach oben, aus Angst einer von seinen Kameraden könnt den Taler eher finden als wie er und ihn sich einstecken. Wie er die Treppe hinaufläuft rufe ich ihm mit lauter Stimme Gute Nacht hinterher dieweil ich das Tor vom Palazzo mit großem Getöse öffne und schließe dass er glaubt ich wäre rausgegangen, aber in Wirklichkeit bin ich drinnen geblieben, und von dem Moment an, Signior Padrone, bin ich heimlich im Palazzo vom Burkard, Salaì ist doch wirklich ein schlauer Bursche, nicht wahr? Jetzt wartet bitte, Signior Padrone, denn ich muss mir wieder die Augen ausspüln die mir noch immer saumäßig wehtun, verflucht soll er sein der Kerl mit den Beuleiern und zur Hölle soll er fahren.
    Euer Hochwohlgeborenen stets demütig untertänig
    Salaì

47.
    Mein gütigster und erhabner Padrone,

    wie ich sagte von dem Moment an kann ich mich im Palazzo vom päpstlichen Zeremonienmeister frei bewegen, aber die Gefahr ist groß denn wenn die Diener mich erwischen denken sie mindestens dass ich was stehlen will und schneiden mir die Klöten in Scheiben wie wenn’s zwei hartgekochte Eier wärn.
    Das einzige was mich interessirt ist die Studirstube vom Burkard zu finden, weil ich bin sicher dass ich dort etwas entdecke das mir hilft die ganze Geschichte um die Straßburger und um die Verleumdungen gegen den Papst zu verstehn, und vielleicht auch eins von den Büchern von diesem Diebold wovon mir Ciolek erzählt, kurzum praktisch alles was ich brauche. Um diese Zeit schlafen sicher schon alle und wenn ich nicht das Pech habe ausgerechnet dem Diener von eben in die Arme zu laufen, dann ist die Gefahr mit in Scheiben geschnittnen Klöten zu enden vielleicht nicht so groß, aber es ist wahrhaftig nicht leicht ohne Kerzen in diesem finstren verfluchten Palazzo herumzulaufen, zumal mir die Augen immer noch schmerzen. Den Speisesaal wo wir gegessen erinnre ich gut, also bin ich in die andre Richtung gegangen, denn da scheint’s mir weniger gefehrlich jemanden zu treffen. Leider seh ich nicht die Hand vor Augen denn das Mondlicht was durch die Fenster fällt ist schwach, und nur zufällig merk ich dass ich am Zimmer vom Sander vorbeigehe, denn ich höre ein Aaah aaah aaaah, und erst erschrecke ich, doch dann sag ich mir, du Dummkopf, Salaì, das ist die Stimme vom Mägdelein die sich grad seinen Schwengel vornnimmt, braves Mädchen, man hört dass sie gut arbeitet, ja sogar dass sie übertreibt um Sander gehörig aufzugeilen, denn so hält sie ihn lange beschäftigt, und außerdem hilft er ihr vielleicht eine bessre Arbeit zu finden als wie die in der Herberge, wo man ihr wenig Geld gibt und sie sich plagt als wie ein Maulesel. Das ist nemlich auch der Grund warum die Magd mit mir zum Palazzo vom Sander gekommen, sie hofft dass der Schwengel vom Sander ihr als Brücke zu etwas Bessrem im Leben dient, aber ich habe sie gefoppt und gesagt, na, dann mach sie mal schön hart, diese Brücke, hahaha, sonst bricht sie zusammen wie die Flugapparate von meinem Ziehvater. Im Palazzo herrscht eine pechrabenschwartze Finsternis die mir gehörig Angst einjagt, und das einzige was man von Zeit zu Zeit vernimmt ist das Gestöhn vom Mägdelein. Plötzlich streift mir was Warmes über die Hand, und fast schreie ich, aber es ist bloß die fette Katze vom Sander, verdammt was für ein Schreck, schon will ich ihr einen Tritt geben dann halte ich mich lieber zurück sonst miaut das Vieh und ich werd entdeckt. Ich bin durch viele Zimmer gegangen aber sie scheinen mir alle gleich, nemlich Möbel Stühle Gemälde und wieder Möbel Stühle Gemälde und so sag ich mir, das Zimmer vom Burkard kann nicht in diesem Teil hier sein, der ist zwar Straßburger, drum geht ihm die Kirche von Rom auf den Sack, aber immerhin hat er’s bis zum Zeremonienmeister vom Papst gebracht, also muss das einer sein der um jeden Preis

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